3. Tag; Sa 4.6.2022 Bussoleno - Col de Mont Cenis - Col de la Madeleine - Col de L'isoard - Col de la Madeleine (2) - Bussoleno

341 km

  
Der morgendliche Blick aus dem Fenster präsentierte uns dichte Bewölkung, aber zumindest keinen Regen. Also normaler Tagesstart und rein in die Motorrad Klamotten. Kurz nach Neun sind wir los auf den Spuren unserer gestrigen Nachmittags Runde. Dieses Mal aber bei total trockenen Straßen, aber leider auch deutlich mehr Verkehr.
    
 
 
Vor dem Col de Cenis stand eine Holzfigur, die wohl ein Murmeltier darstellen sollte. Nicht viel später sorgte solch ein Bursche für Adrenalin in meinem Blut, denn ganz knapp vor unserem Mopped musste er unbedingt noch die Straßenseite wechseln. Hat aber geklappt, wir sind um Haaresbreite an ihm vorbei gedüst.
 
 
 
Tolle sahen die Wolkenformationen aus, die sich aus dem Tal erhoben, aus dem wir gerade gekommen waren. Wir waren sozusagen wieder mal über den Wolken unterwegs.
 
 
 
Am Passschild des Col de Mont Cenis und einige Kilometer später auch am Col de la Madeleine gab es nur kurze Fotostopps.
Der Col de Madeleine ist übrigens kein richtiger Pass, sondern nur eine Erhebung in einem langgezogenen Tal. Den richtigen Madeleine Pass sollten wir noch etwas später unter die Räder nehmen.
 
 
 
Den Col de L'iseran erreichten wir ziemlich zügig, denn bis hier waren wir ja gestern schon gekommen. Und wer jetzt denkt, das ist ja langweilig - keineswegs. Diese geniale Gebirskulisse bietet soviel zum schauen (für die Ladys im Heck) und soviel schöne Kurven (für die Herren am Gashahn), dass keinerlei Langeweile aufkam.
 
 
 
Heute war aber hier nicht Schluss mit der Runde, sondern wir stürzten uns in die Nordabfahrt des L'Iseran. Durch geniale Gebirgslandschaft düsten wir runter nach Val d I'sere. Im Winter steppt hier sicher der Bär, jetzt außerhalb der Saison ist tote Hose noch übertrieben.
 
 
 
Am Stausee in Tignes war große Beratung, ob wir die Runde über das Aosta Tal fortsetzen oder auf französischer Seite bleiben und den richtigen Col de la Madeleine unter die Räder nehmen. Wie vorher schon angedeutet fiel die Entscheidung gegen das Aosta Tal.
 
 
In Saint Maurice gönnten wir uns eine kleine Pause bei Espresso, Cappucino und Eisschokolade. Der Capuccino war künstlerische Höchstleistung, Heiko wollte ihn gar nicht trinken.
 
 
 
 
Wieder auf den Bikes fuhren wir erst mal eine kleine kurvige Nebenstraße, die viel Spaß gemacht hat. Echt toll sah eine kleine Kirche aus, die auf einem Felsen thronte. Wir haben uns gefragt, wie da wohl gehbehinderte Gläubige hinkommen.
Danach waren noch ein paar Kilometer Schnellstraße hinter uns zu bringen, bevor wir das Passschild für den echten Col de la Madeleine passierten. Natürlich mit dem schönen grünen Zusatzschild "overt / open".
 
 
Auf recht schmalen Straßen schraubten wir uns Meter für Meter nach oben. Teilweise ragten die Wiesenblumen der Böschung schon in die Fahrbahn hinein. Ich hatte Ramona gefragt, ob sie nicht mal einen kleinen Strauss pflücken möchte, natürlich während der Fahrt. Komischerweis hielt sich die Begeisterung in Grenzen.
PS: Für das Foto habe ich natürlich angehalten, wäre sonst nur unscharf geworden.
 
 
 
Kurz vor der Passhöhe konnten wir endlich ein Foto mit Schnee machen, denn obwohl wir ja recht zeitig im Jahr unterwegs waren, hielten sich die präsentierten Schneemengen stark in Grenzen.
 
 
 
Auf dem Col de la Madeleine war logischerweise ein bzw. mehrere Passfotos Pflicht.
 
 
Bei der Pause mussten auch die Mopped Klamotten etwas gelüftet werden, denn selbst hier oben waren noch 26 Grad. Unten im Tal hatten wir als Höchstwert 33 Grad.
 
 
 
 
Wieder unten im Tal angekommen entschieden wir uns für die kurze Rückfahrt zur Wohnung. Die ursprünglich angedachte Runde über den Galibier Pass haben wir uns im Interesse einer normalen Rückkehr Zeit geknickt. Dafür nutzten wir den 13 km langen Tunnel de Frejus, der für den Schnäppchenpreis von 31,70€ zu haben war. Am Kassenhäuschen musste ich dann doch mal kurz schlucken, aber sch... egal.
 
 
 
Wieder raus aus dem wertvollen Tunnel konnten wir noch 40 km gut ausgebaute Straßen unter die Räder nehmen. Bei einem kleinen Fotostop konnte Heiko dokumentieren, dass hier sogar per Verkehrsschild vor übereifrigen Fotografen gewarnt wird. Gegen 17:30 erreichten wir unsere Unterkunft in Bussoleno.
Zum Abendessen warf Heiko noch mal seinen Tischgrill an und brutzelte uns leckere Sachen, die wir kurz vorher im lokalen Shopping Center erworben hatten.
 
 
Für morgen steht eine 2 Tage Runde auf dem Programm. Wir wollen über den Col de la Bonette nach Süden, uns da noch einiges anschauen. Hoffen wir mal, dass das Wetter mitspielt.
 
4. Tag; So 5.6.2022 Bussoleno - Col de Montgenevre - Col d'Izoard - Col de la Cayolle - Guillaumes

286 km

   
Heute ist mal wieder so ein Tag, an dem für den Reisebericht einfach nicht gebug Zeit bleibt.
Früh sind wir bei lockerer Bewölkung gegen 9:00 Uhr aufbebrochen, um über diverse Pässe und durch tolle Landschaften bis nach Guillaumes (etwa 70 km nördlich von Nizza) zu fahren.
Die Fahrt war abwechslungsreich und einfach nur toll. Die verschiedenen Landschaften, die toll blühenden Wiesen und vor allem natürlich die Straßen von breit bis extrem eng, von glatt bis huckelig, aber immer gespickt mit tollen Kurven - Bikerherz was willst Du mehr. Den Rest des Tages müssen die Bilder erzählen, denn nach einem guten Abendessen und einem oder zwei Absackern ist jetzt Schlafenszeit.

Der morgendliche Blick aus dem Fenster zeigte uns einen bewölkten Himmel, in dem aber immer wieder kleine blaue Löcher zu sehen waren. Also normaler Tagesstart mit Frühstück, Sachen final packen und ab auf die Moppeds. Kurz nach Neun haben wir uns auf den Weg gen Süden gemacht. Wobei das nicht ganz stimmt, denn zuerst sind wir nach Westen zum Col de Montgenevre gefahren. Das spektakuläte Passschild versteckte sich im Ort. Zum Glück hatte Heiko dies schon während der Planung eruiert, so dass wir zielsicher zum Fotostopp navigieren konnten. 
    
 
   
Die Abfahrt von der Passhöhe runter nach Briancon war vom Feinsten. Super Straße, tolle Kurven und ein immer mehr aufklarender Himmel. Bikerherz was willst Du mehr.

Die Fahrt durch Briancon war dann typischer Stadtverkehr mit teilweise 30er Zonen. Eklig, aber wir konnten uns ja auf die folgende Strecke freuen, die Auffahrt zum Col d'Izoard.
Über fast immer guten Asphalt schlängelte sich die Straße stetig ansteigend durch üppig grüne Natur. Meist sorgten tolle Wedelkurven für Spaß, gelegentlich auch mal die eine oder andere Serpentine. Erst kurz vor der Passhöhe gab es etwas mehr enge Kehren, die auch ratz batz bewältigt wurden. 
  
 
   
Auf der Passhöhe in 2.360 m mussten wir leider feststellen, dass vor der Passsäule eine Baustelle eingrerichtet war. Somit mussten wir uns mit einem Foto durch den Bauzaun begnügen.
Jaqueline und Heiko haben noch den Aussichtspunkt über dem Pass erklommen, von dem man eine sehr gute Aussicht auf die umliegenden Berge und auch unsere Anfahrtsroute hatte. 
 
 
 
   
Kurz hinter der Passhöhe erwartete uns eine interessante Formation, die Casse Desserte. Laut Wiki bedetet das in der Übersetzung menschenleeres Geröll.
Stimmt zumindest dahingehend, dass hier viel Geröll an den Hängen herum liegt. Aber wir wollten ja nicht wandern, sondern nur gucken. Und dafür war es wirklich gut geeignet.
 
 
 
 
   
Die Abfahrt ins Tal verwöhnte uns zuerst noch mit schönen Kurven und Kehren, bevor das Asphaltband nur noch leicht geschwungen nach unten führte.
Im Tal erreichten wir bald die "Gorges du Guil", eine sehr schön anzuschauende und auch zu fahrende Schlucht. Die Straße wie ein Schwalbennest an die Felsen geklebt und dabei noch schön kurvig, da musste man aufpassen dass man sich immer auf die Strecke konzentriert. Natürlich haben wir eine kleine Pause gemacht. Dabei konnten wir ein paar Rafter bei ihrer feuchten und erfrischenden Beschäftigung zuschauen. Bei den heutigen Temperaturen wären wir auch lieber im Boot gewesen. Aber egal, weiter gehts ...
 
 
 
  
Einige Kilometer weiter erreichten wir den Stausee "Lac de Serre Poncon", an dessem Ufer wir die nächsten 25 km entlang fuhren. Und welche Gedanken gingen uns da so durch den Kopf? Richtig, ein erfrischendes Bad wäre schön, das Wasser ist bestimmt kühl, einfach mal die Beine ins Wasser halten, ...
Aber nix da, wir waren zum Mopped fahren hier, also weiter.
 
   
Noch im Bereich des Sees hielten wir kurz an einer Gaststätte an, um evtl. einen Eisbecher zu verspeisen. Allerdings gab die Karte keine Eisbecher her, sondern es wurde nur das Fertigeis aus der Tiefkühltruhe angeboten. Durch den Stopp schauten wir aber auch zurück und entdeckten dadurch die Feenkamine "Les Demoiselles Coiffées", an denen wir ansonsten einfach vorbei gefahren sind. Na ok, längere Aufmerksamkeit haben wir ihnen nicht geschenkt, aber ein Foto war doch drin.
 
 
 
   
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  Unser Hotel für diese Nacht hatten wir gestern Abend vorgebuchte. Leider hatte unser Wirt davon noch nichts mitgekriegt, dazu kam dass er nur französisch spricht. Aber trotz der Hürden waren wir etwas später eingecheckt und konnten unsere Zimmer beziehen. Und dann kam er, der Jubelschrei. Es waren Handtücher vorhanden. Der Grund für den Jubel wird sich dem geneigten Leser nicht gleich erschließen, aber beim gestrigen Abendessen haben wir den Umfang der Klamotten abgestimmt, die wir auf die Tour mitnehmen müssen. Und irgendwie spielten dabei die Handtücher einen sehr entscheidende Rolle. Von Jaqueline kam dann die erlösende Info, beim über Booking ausgewählten Hotel sind Handtücher vorhanen. Bei den anderen drei Reiseteilnehmern blieb eine gewisse Skepsis latent vorhanden. Insofern kann man schon von einer Erlösung sprechen, als im Zimmer wirklich solche flauschigen Stoffgebilde vorhanden waren. Juhu. hoch lebe Jaqueline. :-)
 
 
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