Alpen, Sardinien & Apennin 2020; Tag 12

 
12. Tag; Mi 30.09. Porretta Terme  - La Spezia 293 km
 
Den Tag begannen wir wie üblich mit dem im Hotel servierten Frühstück, das heute aber nur durchschnittlich war. Aber egal, wir waren gut gestärt, hatten Koffein im Blut und konnten somit die Kurven in Richtung Küste unter die Räder nehmen. Insbesondere, da der Himmel mit einem schönen blau und einer fleißig strahlenden Sonne aufwartete.
 
 
Die ersten Kilomter des Tages genossen wir parallel zum Fluss Reno, immer auf der SP236 entlang.. Bereits nach 15 km erreichten wir die Grenze zur Toscana.
 
Bald wechselten wir auf die SR66, um auch heute einen Pass unter die Räder zu bekommen. Mit 821 m war der Passo dell Oppio nicht gerade hoch, aber die Straßen sowohl in der Auf- als auch in der Abfahrt waren gut und schön kurvig.
 
 
Die Auffahrt zum Abetone Pass war gespickt mit allem, was das Biker Herz erfreut. Gute Straßen, geschwungene Kurven, eine ansehnliche Landschaft drum herum, und zu guter Letzt ein offenes Cafe auf der Passhöhe.
Letzteres haben wir auch genutzt, um unser erstes Standardgedeck des Tages zu genießen.
 
 
 
Bald nach Abetone verließen wir die Hauptstraße und bewegten uns wieder auf eine kleineren Straße. Die SP324 brachte uns zum immerhin 1.529 m hohen Passo delle Radici.
Dort stellten wir fest, dass gerade eine Radrundfahrt im Gange war und wir genau auf diese Strecke wollten.
 
Einige Kilometer später sollte Passo del Lagadello auf uns warten. Mangels Passschild oder eines irgendwie gearteten anderen Hinweises haben wir an dem schönen Aussichtspunkt beschlossen, dass dies die Passhöhe ist.
Lauf Google Maps befindet sie sich zwar 'nen knappen Kilometer davor, aber uns war's egal.

Die Bar Albergo Appenino ließen wir links liegen, obwohl sie im wohlklingenden Örtchen San Pellegrino lag. Da wir aber mehr auf Espresso stehen als auf Mineralwasser, war das eine logische Entscheidung.
Erst zu Hause habe ich gegoogelt, dass der Ort mit dem gleichnamigen Mineralwasser gar nix zu tun hat.
 
Gleich hinter dem Ort warteten ein paar wirklich feine Kurven auf uns. Zwar nix zum zügigen wedeln, aber in nicht so zügiger Fahrt gut zu meistern und mit tollem Ausblick auf die Landschaft.
Und steil nach unten gibng es auch noch, goil goil.
 
 

Viele Kurven später kam dann tatsächlich mal ein wenig Kulturreise ins Spiel. Ein kurzer Besuch in Barga war fällig.
Barga soll immerhin die schönste Stadt der Region Garfagnana sein. So richtig einschätzen konnte ich das bei unserem kurzen Besuch nicht. Heiko schon eher, denn er war hier schon früher im Familien Urlaub.
Dadurch konnte er uns nach der kurzen Besichtigung der wirklich schönen Altstadt auch zielsicher zu einer sehr schönen Eisdiele führen. Lecker lecker.
 
 
 
 
   
 
Frisch gestärkt stürzten wir uns in die nächste Kurvenorgie. Die SP13 brachte uns herrlich wedelnd zur Isola Santa, einem kleinen Dorf am gleichnamigen See. Gebildet hat sich der See durch den Bau einer Staumauer.
Wir mussten feststellen, dass dies ein wirklich idyllisches Plätzchen ist. Im Internet wird es als einer der schönsten Plätze in der Region Garfagnana erwähnt. Warscheinlich direkt hinter Barga.
 
 
 
Nur wenige Kilometer nach diesem idyllischen Plätzchen gab es einen Platz zu bestaunen, an dem der mensch auf interessante Weise in die Natur eingegriffen hat.
Am Henraux Marmor Steinbruch wurde ein großer Durchbruch in den Fels geschnitten, um an den wertvollen Carrera Marmor dahinter zu kommen. Der Steinbruch ist zwar inzwischen stillgelegt, aber gerade deshalb ist er super für eine "individuelle" Besichtigung geeignet. Diese Möglichkeit nutzten wir natürlich und kraxelten reichlich über den Marmor. Ich konnte dabei sogar einen Geocache suchen und auch finden.
 
 
 
 
 
 
Die Abfahrt in Richtung Küste wollte uns doch tatsächlich ein weißes Verkehrsschild mit rotem Rand vermiesen. Aber der Anblick der schicken Straße mit den einladenden Tunnel verführte uns dann zur Duchrchfahrt.
 
 
Kurz vor der Küste gönnten wir uns eine sehr leckere Pause in der Wein Bar Stuzzicheria dall Elfo in Seravezza.
Allerdings gab es für uns keinen Wein, sondern die üblichen Getränke plus Pfannkuchen und Croissant. Und das war wirklich lecker, auch wenn Heiko's Blick etwas anderes ausdrückt.
 
 
 
 
Bevor wir uns in Richtung Unterkunft aufmachten, haben wir noch eine Stipvisite bei einer alten Wassermühle gemacht.
Ich weiß leider nicht mehr, wo genau das war, aber ich denke Heiko kann mir das sagen.

Ergänzung: Wie nicht anders zu erwarten, kam von Heiko schnell die erforderliche Info. Es handelt sich um die Candalla waterfalls in Camaiore. Leider gibt es keinen Link dazu, aber ganz in der Nähe ist die Osteria Candalla, die man gut als Wegweiser benutzen kann. Und wenn ich mir deren Homepage anschaue, nicht nur als Wegweiser.
 
 
 
 
Zur Unterkunft mussten wir uns eigentlich durch La Spezia durcharbeiten, worauf wir aber so gar keine Lust hatten. Also Navi befragt und ab, noch mal in die Berge.
Dies führte uns über schmale, schmalste, steile, sehr steile aber auch gute Straßen irgendwann wieder runter an die Küste und kurz danach zum Hotel.
 
 
Die Übernachtung war im B&B Colori die Mag für zwei Nächte gebucht.
An der Einfahrt, einem geschlossenen dunkelgrauen Stahltor mit großem Werbeschild für eine Autowerkstatt, waren wir uns nicht so sicher, ob das eine gute Idee war. Aber nachdem uns die sehr freundliche, junge Chefin in Empfang genommen und unser orange Zimmer gezeigt hatte, waren wir wieder positiv gestimmt. Dazu kam, dass das Zentrum von La Spezia nur 10 Minuten weg war, also alles gut.
 
 
 

Beim Abendessen mitten im Zentrum von La Spezia studierten wir ausgiebig die verschiedenen Wetterberichte. Die für morgen ursprünglich geplante Bootstour hatten wir bereits gestern abgesagt. Leider mussten wir feststellen, dass die Vorhersage nicht gebessert, sondern eher verschlechtert hatte. Der morgige Tag noch mal recht gut, aber dann Anreise eines Tiefdruckgebietes mit Niederschlag, kühler Luft und Schnee bis unter 2.000 m. Damit war klar, dass die geplante Route über das Stilfser Joch und weitere über 2.000 m hohe Pässe für uns nicht stattfinden wird. Also schnell einen Plan B überlegt, bedeutet Abreise schon morgen in Richtung Südtirol, dort operativ eine Übernachtung finden und dann am Donnerstag abhängig vom Wetter eine Route Richtung Heimat finden.
 
 
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