Alpen, Sardinien & Apennin 2020; Tag 10

 
10. Tag; Mo 28.09. Civitavecchia - Serra San Quirico 349 km
  
Bei Kleinkindern sagt man ja üblicherweise, dass man sie in den Schlaf wiegen kann. Auf einer Fähre klappt das scheinbar nicht so gut, denn wir haben zwar in der Nacht geschlafen, aber auf Grund von stärkerer Schaukelei nicht besonders gut. Vermutlich wurden selbige durch kräftigen Rückenwind verursacht, denn wir waren schon vor der Zeit im Hafen. 7:30 Uhr sollten wir laut Fahrplan ankommen, aber schon um 7:00 Uhr fuhren wir mit den Moppeds von Bord.
  
 
 
Am Hafen zeigte uns der Blick aufs Meer deutlich, dass wir uns besser auf den Weg machen. Die Wolken sprachen eine deutliche Sprache. Die Regenwolken von Sardinien hatten uns scheinbar verfolgt und kamen so langsam auf das Festland zu. Also setzten wir uns auf die Moppeds und fuhren bei frischlichen 12 Grad in Richtung Nordosten.
 
 
Bis Monte Romano nutzten wir dazu die Schnellstraße. Bei der Ortsdurchfahrt fiel uns die Happy Bar ins Auge, in der einige Arbeiter beim Frühstück saßen. Also Moppeds geparkt und rein in die Bude.
Das Angebot war ok, aber natürlich nicht mit dem üppigen Morgenmahl auf Sardinien nicht vergleichbar war. Lecker war es aber auch, also alles gut.
  
 
 
 
Nach diversen Kilometern kurvenreicher Fahrt war der nächste Stopp in Marmore angesagt. Zum einen gefiel uns schon der Anblick der Stadt, vor allem aber entdeckten wir direkt an der Straße einen ansehnlichen Wasserfall.
Die Cascata delle Marmore waren zwar nur mit Eintritt zu besichtigen, aber auch über den Zaun konnte man einen guten Eindruck gewinnen. Die Wassermenge war auch nicht als üppig zu bezeichnen.
Die Fälle sind zwar mit insgesamt 165 m die Höchsten Italiens, aber die fließende Wassermenge wird über Schleusen reguliert nur zu bestimmten Zeiten freigegeben. Scheinbar waren wir gerade da, als die Schlusen geschlossen waren.
Da wir aber sowieso hier waren, um Kurven zu bewundern, begnügten wir uns mit dem Blick auf das wenige Wasser und fuhren bald weiter.
  
 
 
 
Auf den folgenden Kilometern mit guter Straße ärgerten uns die dort leider im Rudel auftretenden Verkehrsschilder heftig. Irgendwie müssen sie da eine Sonderlieferung an Schildern bekommen haben.
Obwohl die Straße gut ausgebaut und breit war, standen vor geraden Abschnitten die 70er, vor Kurven dann die 50er Varianten. Und das über viele viele Kilometer.
Zum Glück interessierte das hier niemanden, die Italiener waren deutlich flinker unterwegs. Somit haben wir die Regeln auch etwas großzügig ausgelegt.
  
 
 
In Scheggino gönnten wir uns den zweiten Espresso/Cappucino Stopp des Tages. Während wir noch unser Getränk genossen, wurden wir von einem Biker-Pärchen aus Bayern angesprochen, mit denen wir dann einige Zeit plauschten. Natürlich drehte es sich meist um die Bikes und die Touren, was sonst. Nach dieser schönen Pause schauten wir uns noch den kleinen Ort an und düsten dann weiter.
  
 
 
  
 
 
 
 
Gut gestärkt konnten wir die weitere Tour In Angriff nehmen. Diese bestand erst mal aus einem sehr schönen enges Tal, in das die Straße hinein modelliert war. Und hier hatten sie stellenweise sogar diese ekligen Schilder vergessen, also zügige Fahrt möglich.
  
 
 
In Visso haben wird viele zerstörte Häuser gesehen, parallel dazu wurden aber andere Häuser neu gebaut. Außerdem war am Ortsrand eine größere Ansammlung neuer kleiner, gleichartiger Häuschen zu sehen. Wir haben etwas gegrübelt, wieso hier so viel zerstört ist, fotografiert haben wir das nicht. Erst im nächsten Ort, wo die Zerstörungen einiges ausgefallen sind, fiel uns der Grund für diese Schäden ein.
Hier in der Gegend gab es 2016 ein Erdbeben mit der Stärke von 6,6, das ordentliche Verwüstungen hinteließ. Leider sind viele dieser Zerstörungen noch heute zu sehen, obwohl reichlich Fördergelder zugesagt wurden. Für uns deutlich sichtbar sind diese aber ncht in der Stadt angekommen.
  
 
 
Inzwischen war Mittag herum und das Wetter kehrte sich zum Guten. Immer mehr blauer Himmel zeigte sich und die Landschaft wirkte dadurch viel viel netter.
Nur die Straßen konnten diesem positiven Trend nicht folgen, an einigen Stellen mussten wir entweder Wellenbahn, Schlängellinien oder eine Kombination daraus fahren.
  
 
 
 
 
Bereits 15:00 Uhr erreichten wir unsere heutige Unterkunft Le Copertelle B&B in Serra San Quirico.
Sowohl der Ort als auch das B&B haben uns auf Anhieb gefallen, hier lässt sich der Rest des Tages gut verbringen.
  
 
 
 
Unser Zimmer befand sich im Gewölbegang unter dem zum B&B gehörenden Restaurant, der Zugang war über eine stabile Holztür möglich.
So ein klein wenig kamen wir uns vor wie beim Betreten eines Verlieses. Zum Glück war weder ein Folterknecht noch ein Henker anwesend, nur ein uriges Zimmer.
  
 
 
 
Nach frisch machen und umziehen haben wir den kleinen Ort erkundet. Es war aber nicht so viel zu schauen, so dass wir nach etwa einer Stunde durch waren.
  
 
 
Sogar zu einer kleinen sportlichen Einlage haben wir uns hinreißen lassen.
  
 
 
Heiko hat sich während des Rundgangs auch umgeschaut, ob eventuell ein schönes Objekt für ein Ferienhaus zu finden wäre.
Leider musste er feststellen, dass das favorisierte Haus schon bewohnt ist. Pech gehabt.
  
 
 
Nach der mehr oder wenig intensiven körperlichen betätigung haben wir im Restaurant gut gespeist und werden jetzt gleich in die Falle verschwinden, den Schlaf der letzten Nacht nachholen.
Was wir morgen machen, haben wir noch nicht besprochen, aber ich vermute mal - Motorrad fahren.
  
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