Alpen, Sardinien & Apennin 2020; Tag 9

 
9. Tag; So 27.09. Orosei - Olbia; Nachtfähre nach Civitavecchia

 267 km

  
Leider hatte sich das Wetter nicht gebessert, das über das Mittelmeer ziehende Sturmtief brachte auch früh noch etwas Regen. Somit mussten wir in der Unterkunft ausharren, um nicht gleich früh nass zu werden. Glücklicherweise hatten wir heute alle Zeit der Welt, denn die Fähre auf's Festland legte erst um Mitternacht ab.
Bei überwiegend freuchten Straßen haben wir das Hotel erst 10:30 Uhr verlassen und den Norden der Insel unter die Räder genommen.
  
 
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e Militärbasis der US Streitkräfte besucht und final den Hafen in Olbia angesteuert. Dort ging es ruck zuck mit dem einschiffen, so dass wir nicht mal zum Foto machen unseres Schiffes Moby Tommy gekommen sind. Ano Bord haben wir uns in die Kabeine verkrümelt und auch bald in die Waagerechte begeben.
 
 
 
In Bottidda waren ähnlich wie in Orgosolo diverse Murales zu bewundern. Hier muss ich aber leider zugeben, dass uns an Stelle der Bilder die örtliche Bar mehr interessierte. Wir hatten nämlich Durst auf ein Koffeinhaltiges Getränk.
 
Welch glückliche Fügung, im Zentrum stand tatsächlich eine Bar herum. Also angehalten und unser Standardgedeck geordert.
Vor der Bar kamen wir mit dem älteren Herr (vierte von links) ins Gespräch, der unsere Bikes anschaute und uns in deutsch ansprach. Er war jahrelang Gastarbeiter im Ruhrgebiet und jetzt im Ruhestand. Wir haben eine ganze Weile mit ihm geschwatz. Als ich dann die Tassen rein brachte und bezahlen wollte, sagte mir die Angestellte, dass der Herr unsere Getränke bereits bezahlt hatte. Sehr nett.

Direkt neben dem Ort thronte das Castello di Burgos auf einem kleinen Hügel. Natürlich bogen wir ab, um einen näheren Blick darauf zu werfen. Leider war die Straße ein Stück vor dem Kastell gesperrt, so dass wir uns doch mit einem Blick aus einer gewissen Entfernung begügen mussten.
 
 
 
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Das Cafe Art in Oschiri kam uns gerade recht, um ein letztes Mal auf Sardinien unser Standardgedeck zu genießen. Da die Straßen von einem kleinen Schauer sowieso noch nass waren, wollten wir ihnen Zeit zum abtrocknen geben.
Der im Hintergrund sichtbaren Kirche der heiligen Jungfrau Maria statteten wir keinen Besuch ab, da sie zwar sehr schön sein soll, aber unser Ziel war ein mehr weltliches Objekt.
 
 
 
Der Limbara Pass in 646 m Höhe verleitete uns zu einem kurzen Foto Stop. Auch wenn der Himmel in schönem Blau strahlte, wir hatten ein Ziel und wollten noch mal hoch in die Berge.
Dementsprechend fuhren wir 4 km weiter und bogen dann in eine kleine Bergstraße in Richtung Limbara Gipfel ab.
 
 
Unser Ziel war eine alte, aufgegebene Militärbasis der US Air Force. Von hier wurden bis Mitte der 90er Jahre der Funkverkehr der amerikanischen Streitkräfte im Mittelmeer abgewickelt.
Die Gebäude und vieles der genutzten Technik sind einfach dem Verfall preis gegeben. Die Gebäude, große Antennen, Schaltschränke, 4 große Schiffsdiesel, Dieseltanks und vieles mehr korridieren hier einfach vor sich hin. Natürlich war bei jedem Schritt Vorsicht geboten, denn auch die Treppen oder Gänge waren nicht im besten Zustand. Und der Wind verursachte auch einiges an Bewegung in den Verkleidungsblechen.
 
 
 
 
 
Den Geocache, der uns erst auf diesen Lost Place aufmerksam machte, haben wir nach etwas Sucherei auch gefunden. Allerdings war die Dose in einem erbarmungwürdigen Zustand, naja passend zu einem Lost Place.
 
 
 
 
 
Dicht neben dieser US Basis befindet sich eine noch genutzte Sendeanlage des italienischen Rundfunks, der wir aber keinen Besuch abstatteten. Sieht einfach zu neu aus.
 
 
Nachdem wir ausreichend in den Überbleiseln der Vergangenheit herumgewühlt hatten, fuhren wir schön vorsichtig wieder runter zur Hauptstraße.
 
 
 
Inzwischen war es schon nach 17:00 Uhr und wir orientierten uns in Richtung Hafen in Olbia. Irgendwo an der SS127 überraschten uns noch ein Gewitter, das wir aber zum Glück an einem mit überdachten Parkplätzen ausgestatteten Baumarkt durch ziehen ließen. Es dauerte nur etwas mehr als eine halbe Stunde, bis wir wieder weiter fahren konnten.
 
Die längeren Passagen auf nassen Straßen hatten natürlich ihre Spuren an den Moppeds und auch den Koffern hinterlassen. Da kam uns eine Selbstwaschanlage am Ortseingang von Olbia gerade recht.
Ein paar Münzen gezückt, Heikos Qualitäten als Oberwaschmeister genutzt und schon erstrahlten die Bike's wieder in frischem Glanz.
 
 
Kurz vor dem Hafen in Olbia haben wir uns in einer kleinen Pizzeria im Centrum das Abendessen gegönnt. Die Einkaufsstraßen und auch die Restaurants waren recht gut gefüllt.
Vorbei an einer recht schicken Kirche und einem Mahnmal gegen die Umweltverschmutzung durch Plastik sind wir aber bald wieder zurück zu den Moppeds und in Richtung unserer Fähre gefahren.
 
 
Ausgegangen sind wir davon, dass wir im Hafen noch einige Zeit werden warten müssen. Aber denkste.
Am Eingang zum Hafen wurden wir nur nach dem Namen des Schiffes gefragt und dann einem Kleinwagen hinterher geschickt. Am Kai angekommen stand die Moby Tommy bereits bereit. Kurz die Tickets kontrolliert, Aufkleber an die Windschilde gepappt und schon wurden wir an den Autos vorbei nach vorn geleitet. Dort aber kein Halt, sondern gleich hoch die Rampe und rein in den Bauch der Fähre. Das ging alles so zügig, dass wir nicht mal ein Foto machen konnten.
Nachdem die Bike's verzurrt waren und wir unsere Kabinen bezogen hatten, unternahmen wir noch einen kurzen Rundgang an Bord. Dieser fiel allerdings recht kurz aus und noch vor dem Ablegen unserer Fähre um 23:00 Uhr bewegten wir uns in unserer 4-Bett Innenkabine in die Waagerechte.
 
 
 
 

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