4. Tag; Di 28.5. Südtirol

254 km

  
Leider brachte auch der heutige Blick aus dem Fenster keinen Sonnenstrahl zum Vorschein, sondern nur dichte Wolken. Selbige waren zwar recht dekorativ in die Täler plaziert, aber wir waren ja nicht wegen Deko hier.
  
 
  
Ungeachtet des Wetters gab es pünktlich 7:30 Frühstück, wie jeden Tag reichlich Rührei aus dem Tetra Pack mit Speck und Zwiebeln.
  
  
Obwohl es noch tröpfelte, starteten wir wie üblich kurz vor Neun die Maschinen und begannen die Tour.
  
 
  
Bei teilweise noch feuchten, aber auch schon streckenweise trockenen Straßen fuhren wir in Richtung Sella Pass. Da die Regenwolken aus Richtung Westen ankamen, hatten wir uns für die östliche Richtung entschieden. Leider mussten wir in Wolkenstein eine Bastelstunde einlegen, denn Heikos Suzi lief nur noch auf drei Töpfen.
Da vor Ort keine Besserung herzustellen war, fuhren Heiko & Erny zurück zur Unterkunft, um das Mopped zu tauschen. Wozu haben wir schließlich ein Ersatz Mopped dabei.
  
  
Da dies aber immerhin etwa 40 km waren, fuhren wir verbliebenen Biker weiter. Wir absolvierten die Runde über den Sella Pass und den Pordoi Pass in Richtung Fedaja Pass. Dort wollten wir uns dann wieder mit Erny & Heiko treffen.
  
 
 
  
Die Abfahrt vom Pordoi erwartete uns komplett trocken mit schönen Kurven. Hier konnten wir uns das erste Mal heute so richtig austoben. Vor allem, da außer uns fast niemand unterwegs war.
  
 
 
 
 
 
  
Am Fedaia Pass machten wir eine kleine Pause, sogar noch bei Sonnenschein.
Da wir in Whatsapp über Live-View sehen konnten, dass uns Heiko & Erny schon direkt entgegen kamen, fuhren wir noch schnell die Westrampe runter ins Tal. Dort kamen uns die beiden Abtrünnigen auch entgegen und in kurzer Beratung wurde beschlossen, wieder zurück über den Fedaia in Richtung Giau Pass zu fahren.
  
  
Dies bedeutete für uns eine zweite Runde über den Fedaia, was eigentlich bei den schönen Straßen und Kurven kein Problem, sondern eher Spaß darstellt. Aber leider hatte sich inzwischen eine Wolke ins Tal geschoben, die uns etwas bewässerte.
   
  
Zum Glück war die Ostrampe noch nicht nass und wir konnten die Kehren bei trockener Straße genießen.
  
  
An der Auffahrt zum Giau Pass waren wir leider schon im Regen unterwegs und die Aussicht in Richtung Passhöhe war grau und vernebelt. Also entschlossen wir uns, in Richtung Falzarego Pass zu fahren. Zum Glück gibt es von den Pässen ja hier mehr als genug.
Den größten Teil der Rampe zum Falzarego konnten wir noch im Trockenen fahren, aber die letzten Kehren - und damit auch wir - lagen bereits im dichtem Regen.
Inzwischen war es nach 13:00 Uhr, das Wetter versprach keine Besserung mehr und uns war kühl. Also sofort wieder auf den Bock und über die kürzeste Route über Valparola Pass, Grödner Joch zurück zum Zolerhof.
  
 
 
 
Kurz vor 15:00 Uhr waren wir wieder zurück, erstaunlicherweise sogar bei trockenem Wetter. Dies nutzten wir gleich noch aus, um den Grill anzuwerfen, ein verdientes Tourbier zu kredenzen und auch die eine oder anderen Minute zu relaxen.
  
 
 
 
Frisch gestärkt war auch die Reparatur von Heikos Mopped keine Problem. Eine Zündkerze hatte keinen Bock mehr und wollte gewechselt werden. Zum Glück war gar nicht weit weg eine Mopped Werkstatt, die den benötigten Zündfunkenerzeuger am Lager hatte. Holen, einbauen starten - alles wieder gut.
  
 
Mit diesem Erfolg konnten wir den Abend beginnen und werden jetzt noch ein paar Minuten über die morgige Route diskutieren.
Dazu gibt es vermutlich einen Almdudler und pro Peron zwei Salzstangen.
  
 
5. Tag; Mi 29.5. Südtirol

317 km

   
Auch heute brachte der morgendliche Blick aus dem Fenster keine Sonne zu Tage, aber immerhin recht klare Luft und helle Wolken.
Also begann das Prozedere wie jeden Tag, Katzenwäsche, Rührei mit frisch aufgebackenen Brötchen vertilgen und fertig machen zur fröhlichen Hatz.
    
 
  
Pünktlicher als die Bahn verließen wir auch heute kurz vor Neun den Zolerhof und begaben uns zu Tal.
  
  
Da wir aber immer getreu dem Motto: "Wie das Ross, so der Reiter" leben, führte uns der erste Weg an die Tanke. Denn die Pferde wollten auch gefüttert werden, denn sie müssen schließlich auch wieder ordentlich was leisten.
  
  
Nach nicht wirklich berauschenden 40 km auf der Bundesstraße nach und durch Bozen konnten wir endlich die Anfahrt zum Mendelpass unter die Räder nehmen. Leider waren einige Teile der Strecke feucht, aber im Gegenzug natürlich die anderen Teile trocken. Insgesamt war die Auffahrt damit trotzdem eine Freude, vor allem die Wedelkurven direkt an der steilen Bergflanke machen immer wieder Spaß.
  
 
 
  
Den Mendel runter und etwas im Tal lang, dann kam der Kulturpunkt dieser Woche.
Das Kloster San Romedio stand auch in diesem Jahr auf dem Programm. Wie gewohnt parkten wir unten und liefen den ziemlich steilen Weg hoch zum Kloster. Bereits hier transpirierten wir ordentlich, aber im Kloster ging es noch eiter nach oben.
  
 
 
  
Ganz oben angekommen stiftete ich unserer Gruppe eine elektrische Kerze. Wenn man schon mal so dicht beim  großen Chef ist, dann kann man das auch versuchen.
  
 
  
Toll an diesem Kloster ist, dass es auch eine kleine Bar gibt. Und dort bekam ich endlich meinen ersten Espresso dieses Urlaubs. Natürlich gleich ein doppeltes Exemplar - und saulecker.
  
  
Erstaunt war ich, dass es im Kloster wieder einen Braunbären gibt. Also nicht direkt im Kloster, sondern im daran befindlichen Gehege. Der heilige Romedius wird auch als der Heilige mit dem Bären bezeichnet, daher wurde hier auch in der Vergangenheit immer ein Bär gehalten. Bei meinem Besuch vor einigen Jahren war das Gehege aber leer, schön dass es wieder bewohnt ist.
  
 
 
  
Nach etwas über einer Stunde verließen wir die kleine und ziemlich enge Schlucht und begaben uns wieder in die Gewalt der Kurven und Kehren. Reichlich davon gab es gleich hin zum Predaia Pass.
  
 
  
Danach kam mal wieder ein Moment, wo sich unsere Wege trennten. Die Gruppe fuhr in das Fassa Tal, ich fuhr allein direkt nach Bozen. Leider hatte meine Fazer Schluckauf und ich wollte lieber mal in der Werkstatt nachfragen, was da im Argen liegen könnte. Auf dem Weg dorthin habe ich mal einen der hier reichlich vorkommenden Blitzer fotografiert. Die gibt es wie fotografiert in orange, außerdem noch in Blau und schwarz weiß gestreift. Zum Glück aber immer sehr auffällig.
  
  
Da die Werkstatt nach der Mittagspause erst wieder um 15:00 Uhr öffnete, konnte ich noch einen schnellen Abstecher auf die Rotwand bei Bozen machen. Viele Kurven und Kehren bei ziemlich schmaler Straße vertrieben mir die Zeit bis fünfzehn Uhr recht gut.
  
  
Nach dem nicht wirklich erfolgreichen Werkstattbesuch (eine Kerze gewechselt, das war's) düste ich durch das schöne Eggental in Richtung Karerpass. Dort trafen wir uns alle wieder und fuhren gemeinsam über den Nigerpass in Richtung Zolerhof.
  
  
War es direkt am Karerpass und bis zum Nigerpass noch feucht und regnerisch, wurde es danach schön trocken und sogar etwas warm. Der sich damit bietende Grip wurde sofort umgesetzt, dafür sind wir schließlich hier.
  
 
 
  
Mit schmerzendem Popo erreichten wir kurz vor 18:00 Uhr den Zolerhof und konnten ein erfrischendes Bier genießen. Danach war wieder Bastelstunde angesagt, Erny wechselte Bremsbeläge und ich schaute nach der Fazer. Ergebnis der gemeinsamen Prüfung, vermutlich Probleme im Vergaser. Ja sowas hat die noch. Hier für uns nicht reparabel. Also mal schauen, wie wir das morgen regeln.
  
 
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