1. Tag; Sa 25.5. Cottbus- Brixen

900 km Auto

 
Die Anreise nach Südtirol gestaltete sich für mich in zwei Etappen. Am Freitag Abend fuhr ich noch nach Leipzig zu Heiko, dort wurden beide Bike's auf dem Hänger verzurrt und lecker zu Abend gespeist. Heute klingelte dann standesgemäß 5:45 der Wecker und 7:00 Uhr rollten wir gut gestärkt in Richtung Südtirol los. Die Fahrt verlief ohne größere Probleme, zwei mal mussten wir uns im zähfflüssigen Verkehr gedulden, ansonsten lief es gut. Leider zieht sich mit einem 80 km/h Anhänger die Strecke von knapp 700 km doch ganz schön. 16:30 hatten wir es dann geschafft und wurden von den sauerländer Biker begrüßt.
Selbige waren bereits einen Tag früher angereist, da Ernie "versehentlich" vergessen hatte, uns von der Freitags Anreise zu informieren. Vermutlich wollten sie sich erst mal einen Tag akklimatisieren bevor sie uns ertragen konnten.
Dafür wurden wir aber am Zolerhof auch herzlich - und mit einem gut gekühlten Bier - begrüßt. Das Abladen der Bikes und das Beziehen der Wohnung waren schnell erledigt, somit konnten wir uns bald dem Abendessen vom Grill widmen.
 
 
 
 

Vorher muss ich Euch natürlich unsere Unterkunft noch kurz vorstellen. Wir haben zwei Ferienwohnungen, die je eine Küche sowie zwei Doppelzimmer haben. Außerdem gibt es unten an der Terasse noch einen schönen Gastraum, in dem wir uns bei zu frischen Temperaturen zurückziehen können.
  
 
 
 
 
Unser Obergrillmeister Karl widmete sich mit Innbrunst seiner Aufgabe, es ist natürlich auch nicht so einfach, mit einem kleinen Kugelgrill 8 hungrige Mäuler zu stopfen. Aber er hat es mit Bravour hingekriegt.
 
Nach dem leckeren Abendessen verbrachten wir den Rest des Abends in gemütlicher Runde, planten die morgige Tour in Richtung Sella Ronda und pflegten noch etwas die Geselligkeit.
Morgen gibt es dann auch Zweirad Bilder, die Bilder der auf dem Anhänger gefesselten Bikes erspare ich Euch lieber.
 
2. Tag; So 26.5. Schnauders - Nigerpass - Karerpass - Rollepass - Cereda Pass - Staulenza Pass -  Pordoi Pass - Sells Pass- Schnauders 302 km
 
Der morgendliche Blick aus dem Fenster zeigte leider noch viele dichte Wolken, von denen wir uns aber nicht beeindrucken ließen. Hochmotiviert wurde Frühstück zubereitet und verspeist, lecker Rührei mit Speck stärkte uns für den Tag.
 
 
 
Überpünktlich verließen wir kurz vor 9:00 Uhr den Zolerhof und starteten unsere heutige Tour in Richtung Sella Ronda.
 
 
 
Trotz höchster Motivation wurden unsere Aktivitäten aber bereits nach etwa 25 km eingebremst, weil unser Erny verschwunden war. Warum? Ganz einfach, seine Bella hatte leider fzu viel Durst gehabt und der Tank war leer - knapp 5 km vor der Tanke.
Also mussten wir erst mal die handwerklichen Fähigkeiten beweisen und Bella mit Energie versorgen. Zum Glück gibt es ja noch Motorräder, bei denen man an die Spritleitung ran kommt.
    
 
 
  
Nachdem die Pferdchen alle gefüttert waren, konnten wir unser erstes Ziel, den Niger Pass, ansteuern. Trotz teilweise noch nasser Straßen konnten wir schon schön fahren, selbst eine kleine Seitenstraße mit 24 % Steigung wurde von allen gut gemeistert.
    
 
 
  
Pass Nr. 1, der Nigerpass.
In 1.690 m Höhe konnten wir die erste kleine Pause einlegen und unsere Kombis etwas lüften. Durch den Nebel war die Luftfeuchtigkeit nahe 100 % - und nein, es war kein Angstschweiß, der unsere Shirts befeuchtete.
    
  
Weiter führte uns die fröhliche Hatz bei immer trockneren Straßen in Richtung Karerpass.
    
 
  
Ab dem Karerpass (1.745 m Höhe) waren die Straßen dann komplatt tocken.
In Kombination mit wenig Verkehr und viel Spaß düsten wir nach einem kurzen Foro am Passschild sofort weiter. Ab in die Kehren.
    
  
Unsere Motivation zum drehen am Gasgriff war recht hoch und wir damit schnell am Rolle Pass, dem dritten des Tages. Hier in 1.984 m Höhe war die Luft deutlich kühler und auch noch einiges an Schnee neben den Straßen vorhanden. Störte uns aber nicht, denn daneben ist ok, nur nicht drauf.
    
 
  
Da die Sonne schien und die Straße gut war, entschlossen wir uns, ein paar Fotos zu machen.
Leider zeigte sich hier ein Problem. Da ich das erste Mal in dieser Truppe unterwegs war, habe ich nicht alle Biker sofort erkannt. Und so habe ich nicht alle erwischt, aber immerhin die meisten.
    
  
Hier könnt ihr Erny mit fast voll betankter Bella bewundern.
    
  
Jetzt Kay mit dem Triple in der Einfahrt in die Kurve, leider durch entgegenkommenden Verkehr etwas behindert.
    
  
Malle war auch gut unterwegs, obwohl sich sein Mpooed auf etwas naturverbunderen Pisten wohler fühlt.
    
  
Unser Tourguide Heiko mit seine Suzi war eigentlich immer in der Pool Position unterwegs, hier aber mal mitten in der Gruppe.
    
  
Auch einen schönen Blick in die Tiefe hatte ich vom Fotopoint. Dank Tele konnte ich Kalle ein paar Kehren tiefer noch beobachten.
    
  
Holly rollte die Truppe von hinten auf, jedenfalls packte ich nach ihm meine Knipse ein und begab mich selbst in den Kehrenspaß.
    
 
  
Nach inzwischen drei Pässen und ungezählten Kurven und Kehren meldete sich das kleine Hüngerlein,. Daher steuerten wir in  Tonadico das Laterna Verde an und gönnten uns jeder eine Pizza. Selbige war saulecker und mundete uns allen sehr gut. Ein alkfreies Bierchen rundete das leckere Mahl ab.
    
  
Die sehr gut zu fahrende Straße zum Cereda Pass forderte uns ob der vollen Bäuche doch etwas mehr, aber trotzdem waren wir flink oben. War aber auch kein Wunder, denn mit 1.361 m Höhe ist er nicht gerade ein Gigant.
    
 
  
Auf der Anfahrt zum Staulanza Pass, dem fünften des Tages, begann es leider leicht zu regnen. Zwar noch nicht doll, aber leider so viel, dass die Straße nass war. Also nur noch reduziertes Fahrvergnügen, denn natürlich reduzierten wir unser Tempo extrem und fuhren sehr vorsichtig.
    
  
Auf den nächsten etwa 50 km begleitet uns leider Regen, daher gibt es von diesem Stück auch kein Foto. Mit Blick auf des Regenradar und an den Himmel entschlossen wir uns, den Rückweg über den Pordoi Pass zu nehmen. War auch eine gute Entscheidung, denn der anfänglich kräftige Regen wurde schwächer und hörte dann ganz auf. Die Anfahrt zum Pordoi war schon komplett trocken, nur oben kurz vor der Passhöhe war die Straße duch das Schmelwasser des Schnee's nass.
    
  
Sowohl am Pordoi Pass (2.239 m Höhe) als auch am Sella Pass, mit 2.244 m Höhe der höchste Pass des heutigen Tages, waren die Pausen kurz, denn es war doch doch ziemlich frisch hier oben. Um es mal in deutsch zu sagen - arschkalt.
Die Zeit zum Beobachten eines Murmeltieres hatten wir aber noch, soviel Zeit musste sein.
    
 
  
Runter vom Sella Pass gab es nur noch ein Ziel für uns, den Zolerhof. Dort angekommen gab es das obligatorische Tour-Bierchen.
Nach 302 gefahrenen km und 7 passierten Pässen stellten wir einhellig fest - es war geil, aber es reicht auch.
    
  
Bei super Ausblick auf die Berge verbringen wir jetzt den Abend mit Grillflleisch, Bierchen und netten Gesprächen. Nur der Wetterbericht für morgen macht uns etwas Sorgen, aber da schauen wir morgen früh.
  
   
3. Tag; Mo 27.5. Zolerhof - Penser Joch - Zolerhof 142 km
  
Pünktlich wie die Maurer begannen wir den Tag kurz nach Sieben. Starker Kaffee, frisch aufgebackene Brötchen und Rührei ohne Ende machen uns bereit für den Tag. Selbiger zeigte sich aber ziemlich dicht bewölkt und mit viel Aussicht auf Wasser von oben.
Auf dem Weg zu den Bikes kamen wir im Flur wieder an den Glocken für die presigekrönten Kühen unseres Gastgebers vom Zolerhof vorbei - da wäre fast für jeden von uns ein Glöckchen dabei. Wir verzichteten aber auf die Deko und blieben einfach in Biker Schwarz. Punkt Neun Uhr verließen wir unser Domizil und versuchten, die noch vorhandene Trockenheit zu nutzen.
    
 
 
Die ersten 40 km des Tages mussten wir leider auf der Parallelstraße zur Brenner Autobahn verbringen, verbunden mit dem entsprechend dichten Verkehr. Kurz vor Sterzing konnten wir dann endlich die linken Blinker setzen und in Richtung Burg Reifenstein abbiegen. Unser Ziel war natürlich nicht die Burg, sondern nur die Straße daran vorbei, die uns in Richtung Penser Joch führte. Das entsprechende Schild signalisierte uns Feuer frei, ich bin offen.
 
 
 
Nach den ersten Kurven mussten wir noch mal kurz pausieren, denn eine Kehre mit landschaftlichem Hintergrund gefiel Heiko zu gut. Ein schnelles Kurvenfoto musste her.
Da kein anderer Beteiligter an Fotos Interesse zeigte, war die Pause wirklich kurz und die fröhliche Hatz konnte weiter gehen.
 
 
 
Schnell erklommen wir Höhenmter nach Höhenmeter, was bei dieser Straße auch kein Problem war. Immer an der Bergflanke entlag gebaut führte sie einfach nur nach oben.
 
 
Bei derartig zügiger Fahrt war es kein Wunder, dass wir bald wieder den weißen Bereich erreicht hatten. Die Straße war weiterhin trocken und frei, aber die Temperatur war mal kurz im Keller. Aber egal, wir waren gut eingepackt und konnten unbesorgt weiter.
 
 
 
Auf der Passhöhe gab's die obligatorische Foto-Pause, allerdings auch nicht viel mehr. In Anbetracht der Temperatur und der am Horizont sichtbaren dunklen Wolken verließen wir den Pass schnell wieder und düsten runter in die Wärme.
 
 
 
 
Bis runter ins Sarntal war uns der Wettergott noch gut gesonnen, dann begann das feuchte Elend. In einer kurzen Beratungspause wurde das Regenradar geprüft und einstimmig beschlossen, zurück zur Unterkunft.
 
 
Bereits auf der Fahrt über Oberinn und Lengmoos erwischte es uns feucht und nicht nur die Straßen wurden nass. Zum Glück hatten wir nur noch eine halbe Stunde zu fahren bis wir ins trockene Domizil einziehen konnten. Der Blick in Richtung Berge zeigte uns deutlcih, für heute ist das biken erledigt.
 
 
 
 
Auf Grund des schlechten Wetters gab es dann im Gastraum erst mal ein Tröstebier. Als wir das Zweite öffneten, kam von Erny die Aussage: "Wenn wir hier so sitzen bleiben, dann wird's bei uns eher dunkel als draußen."
Also haben wir das Dinner bereitet und lecker zu Abend gespeist. Gute gesättigt werden wir jetzt noch ein paar Minuten an der Bar sitzen und den morgigen Tag planen.
Sogar Besuch von drei jungen Damen haben wir noch bekommen. Also kann der Abend doch nur gut werden.
 
 
 
 
 
 
 
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