6. Tag; Do 12.09. Pietrabugrio - Brando - Barcaccio - St. Florent

258 km

   
Auch heute begannen wir unseren Biker Spaß mit der Schnellstraße, schon wieder in Richtung Norden. Da wir erst gegen 8:30 los kamen, war der Berufsverkehr schon im vollen Gange. Daas merkte man vor allem um Bastia herum, weshalb wir uns davor auch links in die Berge verstreuselten. Diese "tolle" Idee war dann aber doch nicht ganz so toll, denn die Straße war zwar asphaltiert, aber eigentlich bestand sie nur noch aus Flicken. Dementsprechend hoppelig war das Ganze auch.
   
 
Einen Vorteil hatte die Hoppelei aber doch, von hier oben hatten wir einen schönen Blick auf Bastia. Und das auch heute wieder unter kirchlichem Beistand.
 
 
Der Blick auf den Hafen und die Altstadt war allerdings etwas getrübt, denn die Sonne stand uns genau gegenüber. Gut erkennbar waren die rund um Bastia in die Berge gebauten Wohnsilos, die uns schon bei der Fahrt hoch in die Berge aufgefallen waren. Ist aber auch verständlich, denn Bauland dürfte hier durch die doch recht steilen Berge recht knapp sein.
Übrigens waren wir nicht die inzigen, die den Ausblick auf Bastia genossen, eine Eidechse machte es uns gleich.
 
 
 
Etwa 5 km hinter Bastia kamen wir wieder auf die Küstenstraße und mussten feststellen, dass sich hier immer noch so einiges an Verkehr durch die Gegend drängelt. Bis Erbalunga mussten wir fahren, bis wir den ersten Genueserturm gesehen haben. Selbiger ist der Tour de Erbalunga, was ja durchaus naheliegend ist. :-)
 
 
Ein Stück weiter gab es einen tollen Blick auf einen schönen Badestrand. Hier kamen wir schon ziemlich ins Grübeln, warum wir nicht lieber an den Strand gefahren sind.
Obwohl es erst gegen Zehn war, hatte das Thermometer schon die obere Hälfte der Zwanziger erreicht. Und schattenspendende Wolken - Fehlanzeige.
 
 
Der Tour de L'Osse stand sehr dekorativ am Wegesrand herum, so dass wir um einen Stopp und ein Foto gar nicht herum kamen. Was will man sonst auch machen, wenn da so ein Wehrturm steht. Man weiß ja nie was in dem so vorgeht...
 
 
 
Fast die gesamte bisherige Strecke hatten wir tolle Ausblicke auf die Küste und das kristallklare Wasser. Eigentlich hätten wir andauernd anhalten und gucken können.
 
 
Der Tour de Meria wollte sich vor uns verstecken. Von der Straße aus konnte man ihn deutlich sehen, also durch durch den Ort und rum um die Kurve - und plautz, war er weg.
Aber uns Pfadfindern blieb nichts verborgen, auch nicht die kleine Seitenstraße, die in Richtung Küste runter ging.  Und dort hinter der nächsten Kurve versteckte sich der Lümmel. Ätsch, gefunden.
 
 
Der Tour Genoise wollte ebenfalls verstecken spielen, er hatte sich auf einen Hügel mitten in einem Ort versteckt. Aber der Fehler war, dass die Straße da hoch fast nur aus Kurven bestand. Somit blieb uns ja gar nichts anderes übrig, als den Hügel zu erklimmen. Nebenbei konnten wir uns so noch die Kapelle de confrerie Santa-Croce anschauen, natürlich nur von außen. Der erhoffte Ausblick auf die Küste war allerdings nicht möglich, ringsherum nur Hügel und Wald.
 
 
 
In Macinaggio wollten wir eigentlich eine kleine Mittagspause einlegen, aber irgendwie war der Ort dermaßen touristisch und überlaufen, da hatten wir keinen Bock drauf. Also nur kurzer Fotostopp am Hafen, eine Stipvisite in der Bedürfnisanstalt und schon ging es weiter zum nördlichsten Punkt Korsikas.
 
 
 
Dieses Foto hat mich heute etwas ins grübeln gebracht. Bin ich tatsächlich schon so alt, dass ich vergessen habe, warum ich selbiges geschossen habe?
Ich tippe mal, dass es als Erinnerung gedacht war. Unbedingt mal wieder Stiefel putzen. Da ich keine Schuhcreme mit habe, ist diese Interpretation auch ungefährlich. Also alles wieder gut.
 
 
Kurz vor Barcaccio an der Nordküste hatten wir einen tollen Blick auf die kleine Insel "Ile de la Giraglia". Diese beherbergt nur einen Leuchtturm und einen Genueserturm, den Tour de Giraglia. Beides ist aber nur aus der Ferne zu bewundern, hin kommt man mit dem Mopped definitiv nicht.
 
 
 
In Barcaccio legten wir mit Blick auf den Hafen und die Insel unsere Mittagspause ein. Ein kleines, einfaches Snack Cafe haben wir dazu auserkoren, wo wir zwei ganz leckere frische Panini futterten. Dazu natürlich mein obligatorischer Espressso.
 
 
 
 
Gut gestärkt konnten wir nun die Westküste angehen, die mit dem Serra Pass eingeläutet wird. Selbiger wird sehr dekorativ von zwei Genuesertürme flankiert, die aber scheinbar keinen Namen bekommen haben. Ist aber auch egal, die stehen da trotzdem, auch als Namenlose.
 
 
Die nächsten vielen Kilometer waren geprägt von Kurven, Steilküste und schönen Ausblicken.
 
 
  
 
Für mich war es allerdings empfehlenswert, weniger die Aussicht, sondern mehr die Kurven und die Straße zu beobachten. Denn eine Randabsicherung gab es schon manchmal, eine etwa 50 cm hohe Mauer. Manchmal war sie aber auch nur 20 cm hoch und manchmal auch komplett weg. Also besser keinen Fehler machen, das geht tief runter.
 
 
 
Zwischendrin durften wir wieder Brehms Tierleben zu Rate ziehen. Ein paar Felsformation gaben der Phantasie viel Spielraum.
Hier könnte z.B. ein Reiter auf einem Tiger zu sehen sein - oder auch ganz was anderes. Im zweiten Bild ist die Robbe aber klar erkennbar.
 
 
 
Je weiter südlich wir kamen, um so heller wurden die Felsen. Anfangs noch mit rötlichen Tönen wurde es nun kalkweiß. Zum Glück nur die Felsen, nicht wir.
 
Zwischendrin stand eine Ruine einer alten Fabrik direkt an der Straße. Das Ganze sah aus, als wenn dort irgendein Erz abgebaut wurde. Ich habe aber leider nicht raus bekommen, was es wirklich war. Nur dass es kurz hinter Canelle war.
 
 
 
Hier noch mal ein Brehms Ratebild. Ich hatte im ersten Augenblick einen kleinen Elefanten mit ausgestrecktem Rüssel gesehen.
 
 
Der Tour Paoline de Nonza war führ heute der letzte Genueser Turm, für den wir einen Fotostopp einlegten. Danach waren wir bei inzwischen 33 Grad gut durch gedünstet und wollten nur noch in die Wohnung. Also ab auf den Bock und die noch verbliebenen etwa 50 km runter gerissen. Ab St. Florent bewegten wir uns ja auf bekanntem Terraine und konnten ohne Stopp durch fahren. Erst noch mit viel Spaß und vielen Kurven, dann aber die letzten 20 km auf der Küstenstraße in der nachmittäglichen Rush Hour.
 
 
In der Wohnung waren wir um 16:30 Uhr, ich okupierte die Dusche und Ramona das Mittelmeer. Immerhin gucken gegangen bin ich an den Strand auch mal.
Aber mir armen geplagten Wesen bleib ja keine Zeit zum relaxen, ich musste ja Fotos auf den Laptop laden, sichten, auswählen, Reisebericht schreiben, Bier trinken, ..... , was man halt so machen muss nach einen schönen Tour.

An dieser Stelle muss ich mal einen lieben Gruß an meine Stammleserin Catharina schicken. Natürlich auch an alle anderen Leser, aber Catharina ist so intensiv dabei und gibt mir so viel Feedback - Danke dafür.
 
 
 
Morgen wird es vermutlich wieder etwas länger werden, denn Ramona möchte an den Südzipfel nach Bonifacio. Das sind auf der Küstenstraße schon etwa 140 km eine Richtung. Und die werden wir bestimmt nicht oder nur so wenig wie möglich nutzen. Schließlich gibt es ja auch im Süden Berge....
 
7. Tag; Fr 13.09. Korsika; Ghisoni - Zicavo - Aullene - Sartene - Bonifacio

367 km

 
Es gibt so Tage im Urlaub, da fragt man sich, warum der Wecker so zeitig klingelt. Heute war so ein Tag, halt Freitag der dreizehnte. Und Schuld ist nur dieses Bonifacio.
Beim letzten Urlaub 2008 hatte es uns dort gut gefallen, also wollte Ramona auch in diesem Jahr wieder hin. Dumm nur, dass unsere Unterkunft dieses Jahr einiges weiter nördlich ist. Somit war die Strecke an den Südzipfel, denn dort befindet sich Bonifacio, einiges länger. Und deshalb, früh raus.

Bereits 7:40 Uhr rollten wir vom Hof, erst mal auf der Küstenstraße gen Süden. Ein Stück vor Aleria konnte man rechts einen kleinen Ort sehen, der schön dekorativ auf einen Hügel drapiert wurde. Und während ich so nach rechts schaute, sah ich auf der Wiese davor eine Schafherde. Endlich hatten wir auch Schafe in unserer Sammlung, wenn auch nicht auf der Straße. Aber besser so als gar nicht.
  
 
 
Kurz hinter Aleria bogen wir von der Küstenstraße ab in Richtung Berge. Unser erstes Ziel war Ghisoni, das wir von der 2008er Tour gut kannten.
Aber was war das, was wurde uns hier zugemutet. Bestimmt fünf, eher sogar acht Kilometer gerader Straße. Am Ende der Strecke hatte ich schon fast einen Krampf in der Hand wegens Unbeweglichkeit.
 
 
 
Zum Glück konnten wir an einem Weinfeld eine kleine Lockerungspause einlegen und die schönen Trauben ablichten. Und ehlich, wirklich nur abgelichtet.
 
 
Dann begann aber der Spaß am fahren. Die weitere Strecke in Richtung Ghisoni führte durch ein Tal, das mit der zeit immer steiler und enger wurde. Die Straße war gut und der Spaß damit sicher.
 
 
Wie schon von den anderen Touren bekannt schlängelte sich die Straße immer höher, hier bei bestem Belag und vor allem ob der frühen Stunde wenig Verkehr.
 
 
 
Hier mal wieder ein Suchbild für Euch, dieses Mal nicht nach einer Fabelfigur im Stein suchen, sondern "wo ist die kleine Ramona" lautet die Aufgabe. Lösungen bitte auf einen schönen sauberen Zettel schreiben und an den nächsten Papierkorb übergeben.
 
 
Kurz vor Ghisoni präsentierte sich dieser sehr fotogene Baum. Da musste natürlich kurz klick gemacht werden.
 
 
Durch Ghisoni sind wir einfach nur durch gefahren, dann kam die für Ramona nicht so schöne Strecke. Die Straße führte die nächsten diversen Kilometer einfach nur durch Wald. Und da gibt es einfach wenig zu gucken, außer vielleicht Bäume. Oder kurz vor einer engen Kurve ein kleiner Wasserfall, der sein plätscherndes Nass direkt in die Anbremszone entließ. Zum Glück war das inkontinente Fällchen rechtzeitig zu sehen und damit alles gut.
 
 
In Cozzano war uns nach einer Pause, natürlich mit Espresso. Hier hatten sie aber scheinbar spezielle Bohnen, denn das Gebräu war derartig bitter, schon heftig. Aber um so wacher war ich für die nächsten Kilometer.
 
 
Nicht viel später konnten wir einen nicht wirklich kleinen Spitzbuben beobachten, wie er (oder sie) das leckere Grün aus Nachbars Garten mopste. Zum Foto musste ich wenden und habe die Situation gerade noch in den Kasten bekommen, dann ist das Pferd wie erwischt auf die andere Straßenseite gegangen.
 
 
Auf dem Col de la Vaccia  hatten wir uns immerhin wieder auf 1.194 m hoch geschraubt. Geschraubt ist hier sogar das richtige Wort, denn die Straße konnte man stellweise damit vergleichen.
Ein Pass-Schild haben wir leider vergeblich gesucht, also musste das Schild des Naturparks für ein Foto herhalten.
Auch die Abfahrt auf der anderen Seite war erst mal noch top, bester Belag und schöne Kurven. Gerade so richtig in Heizerlaune kam dann aber das Ende der Ausbaustrecke und es ging schmaler und deutlich unebener weiter.
 
 
 
Außerdem musste nun wieder mehr Aufmerksamkeit auf die freilaufenden Straßenverschmutzer gelegt werden.
In der fotografierten Situation lagen erst mal einige Kuhfladen auf der Straße, bevor dann hinter der nächsten Kurve ein Rudel Schnitzelträger die Straße belagerte.
 
 
Irgendwo auf dem weiteern Weg nach Bonifacio hat uns diese Stelle hier gut für eine Pause gefallen. Warum? Keine Ahnung. Welcher Ort das ist? Weiß ich auch nicht. Aber auf jeden Fall weiß ich noch, dass wir ein Foto der Stelle gemacht haben und Euch dieses hiermit zeigen. So, nun könnt ihr Euch Euren Teil dazu denken.
 
 
Weiter auf der Piste ging es wieder in einkurvenreiches Tal mit recht schmaler Straße. Hier hatten wir in einer Kurve das Erlebnis, dass ein Tieflader von vorn kam und wir uns ein wenige zwischen ihm und den Felsen durchkuscheln mussten. War mit dem Mopped kein Problem, aber mit einem Auto hätte ich in dem Augenblick nciht hier sein wollen.
 
 
Bei Sartene erreichten wir die westliche Küstenstraße, die direkt runter nach Bonifacio führt. Nach einigen Kilometern schönster Straße und feinster Kurven hatten wir freien Blick auf die Küste und die Badebuchten. Aber baden interessiert uns ja eh nicht, also weiter.
 
 

Etwa 30 km später erreichten wir die Hafenstadt Bonifacio. Recht schnell zieht einen der Kontrast zwischen den weißen Kalksteinfelsen, dem Grün der Pflanzen und dem blau des Mittelmeeres in den Bann.
Wir hatten das Glück, dass wir mit dem Mopped hier waren. So konnten wir durch die Zitadelle hindurch bis an den letzten Zipfel Korsikas fahren. Die Parkplätze für Autos waren nämlich alle proppevoll und damit mussten deren Insassen zu Fuß oder mit der Bimmelguste hoch.
 
 
Auf dem Plateau angekommen hatten wir einen tollen Blick auf die Steilküste. Hier nagt das Meer seit vielen Jahren recht erfolgreich am Kalkstein, so dass viele Buchten und Grotten entstanden sind. Es werden auch diverse Bootstouren angeboten, aber in kompletter Motoradkluft wollten wir uns dieses Vergnügen doch nicht gönnen.
 
 
 
 
Nachdem wir uns die Steilküste von rechts, von links, von oben, nein nicht von unten, dafür auch mal durch ein Loch angeschaut hatten, fuhren wir wieder rein in die Altstadt und das Getümmel. Mitten durch die Straßenrestaurants fährt die Bimmelguste, fahren die Autos, die Moppeds und latschen die Touris. Also gemütlich essen oder ein Bierchen schlürfen geht anders.
 
 
 

Wir fuhren noch etwas weiter nach Norden, denn dort steht ein Leuchtturm, den wir anschauen wollten. An dem Aussichtspunkt auf die Steilküste sind wir aber erst mal nicht vorbei gekommen, da mussten noch ein paar Fotos gemacht werden. Wie man vielleicht erkennen kann, fand Ramona meine Regieanweisungen für das Foto nicht so ganz gut. Etwas nach rechts, noch etwas, ....
 
 
 
Beim heran zoomen auf ie an der Steilküste stehenden Häuser war ich mir nicht sicher, ob ich dort ruhig schlafen könnte. Sozusagen Haus auf dem Balkon?
 
 
Bis zum hier gezeigten Leuchtturm sind wir leider nicht gekommen, denn etwa einen Kilometer vorher versperrte eine Kette unser Fortkommen. Und zu Fuß bei inzwischen wieder über dreißig Grad? Nee nee, das lassen wir lieber. Auf dem zweiten Foto kann man im Hintergrund die Küste Sardiniens sehen, dort fahren wir am Sonntag per Fähre hin.
 
 
 
Da es inzwischen schon 14:00 Uhr war, mussten wir uns wieder auf die Piste begeben. Noch ein letzter Blick auf die mächtigen Mauern der Zitadelle (dahinter befindet sich die Altstadt), dann fuhren wir wieder gen Norden.
 
 
In Anbetracht der früh gefahrenen Kurven und des doch "schon" leicht schmerzenden Popos nahmen wir den direkten Weg per Küstenstraße.
In Porto Veccio sind wir nur durch gefahren, zu einem Stopp konnte uns der Hafenbereich nicht verleiten.
Ein Stück nördlicher hatten wir einen schönen Blick auf den Tour de Fautea, aber auch hier reichte es gerade mal so zu einem Foto Stopp. Die Luft war scheinbar raus, wir wollten in die Wohnung.
 
 
Eine Pause legten wir sensationssüchtigen Touris dann doch noch ein. Etwa 50 km vor unserer Wohnung brannte das Buschland und ein Weinfeld nebst einiger Bäume recht ordentlich. Schon einiges vorher hatten wir zwei Flugzeuge gesehen, die immer wieder ihre Kreise zogen.
 
 
 
Hier konnten wir die beiden Löschflugzeuge in voller Aktion sehen. Wir waren beide erstaunt, wie tief sie über den Brandherd gingen, bevor sie das Wasser raus ließen.
 
 
 
 
Die letzten Kilometer waren dann schnell runter gerissen. Noch kurz in den Supermarkt, etwas zum Abendessen besorgen, dann konnten wir endlich aus den Klamotten raus. Ramona ging noch eine Weile an den Strand, ich gönnte mir das "Nach der Tour - Bier". Und schon ist der vorletzte Tag auf Korsika vorbei. Mal schauen, zu welchen Kurven es uns morgen so treibt.
 
8. Tag; Sa 14.09. Korsika

167 km

 
Gruselig, so schnell kann eine Woche vergehen. In Anbetracht des letzten Tages auf Korsika und der gestrigen längeren Tour machten wir heute etwas ruhiger. Das bedeutet, dass der Wecker erst 7:30 klingelte.
Dann trödelten wir aber tatsächlich noch ganz schön vor uns hin und so rollten wir erst kurz vor Neun vom Hof.
Heute standen die kleinen Bergstraßen auf der Ostseite auf dem Programm sowie ein Besuch in der ehemaligen Hauptstadt Corte.
Als erstes Ziel steuerten wir den Wasserfall L'Ucelluline an, bei dem wir 2008 noch schön baden waren. Dieses Vergnügen wollten wir uns heute aber nicht gönnen, denn frisch gebadet wieder in die Motorradklamotten riein, das ist nicht das echte Vergnügen. Aber gucken wollten wir, also ab auf die Küstenstraßen. Heute aber nur für ein paar Kilometer, dann ging es ab in die Berge. Kurz nach diesem roh in den Fels gehauenen Tunnel kam die kleine Parkbucht am Wasserfall, wo wir unser Bike anstellen konnten.
  
 
Direkt daneben fielen uns einige in Strfäucher gebundene Blumen und Schleifen auf, für die die Erklärung ein Stück weiter auf der Mauer zu finden war. Scheinbar ist hier jemand, wir vermuten durch das Bild ein Kind, abgestürzt und zu Tode gekommen.
 
 
 
 
Von der Brücke daneben konnte man tol auf den kleinen Wasserfall schauen. Das eigentliche Highlight ist aber, dass man auf einem kleinen Pfad nach oben klettern kann und sich dort ein natürlicher Pool befindet, in dem man baden kann. Hochgekrabbelt bin ich natürlich, Ramona hat unten solange auf die Brücke aufgepasst.
 
 
 
Den Blick in den Naturpool kannte ich noch, das Wasser sah auch sehr verlockend aus. Aber heute stand baden nicht auf dem Programm, jedenfalls nicht vormittags. Das rechte Bild ist aus 2008, da haben wir uns in das erfrischende Nass begeben.
 
    
 
Ich bin ein Stück die Straße zurück, um einen schönen Blick auf die Brücke am Wasserfall zu haben. Dazu musste ich einen kleinen Fels erklettern - incl. Gipfelkrauz. Also auch heute sind wir wieder unter göttlicher Aufsicht.
 
 
Ab hier steuerten wir - bzw. unser Navi - den direkten Weg nach Corte.
Da ich mir bei dem Straßenwirrwarr hier nicht gaz sicher war, was der richtige Weg ist, habe ich einfach Uschi entscheiden lassen. Corte eingegeben, bitte die kürzeste Route planen und dann schauen wir mal, was da raus kommt. Auf jeden Fall schon mal recht schmale Straßen, im Beispiel mit den Resten eines verkohlten Baumes hinter Ramona. Solche verbrannten Reste haben wir hier öfters gesehen, keine Ahnung wie das zusemman hängt.
 
 
Ein Stück weiter sah der Fels gegenüber so aus, als wenn dort mal ein Steinbruch betrieben worden wäre.
Die Erklärung kam dann drei Kurven später, aus dem fehlenden Gestein wurde ein Staudamm aufgeschüttet. Schon wieder so viel Wasser und noch immer keine Badesachen.
 
 
 
Nicht weit vom Staudemm kamen uns zwei Kollegen wntgegen, bei denen ein Bad sehr dringend angeraten wäre. Selbst beim langsamen vorbeifahren drang ein aufdringlicher Geruch unter unseren Helm. Schnell wieder Gas und weiter.
 
 
An der nächsten Abzweigung ging es wie die letzten Male wieder nach oben, nur dass die Straßen immer schmaler wurden. Aber egel, Uschi hat gesagt, hier geht's lang, also ab nach oben.
 
 
Noch etwas höher als die Straße thronte ein kleines Dorf, das wirklich wie in die Berge geklebt aussah. Bei den Häusern sollte man nicht mal kurz betrunken zum piepie aus dem Hiterausgang raus gehen, das könnte fatale Folgen haben. Ist schon sehr beeindruckend, wie die Korsen hier in den Bergen wohnen. Ramona würde ja zu gerne mal in so ein haus rein schauen, aber eine derartige Gelegenheit hat sich leider nicht ergeben.
 
 
Nicht weit hinter diem kleinen Dorf wurde die Straße noch schmaler, inzwischen schon stellenweise vom Grün erobert. Ich sagte noch zu Ramone, solange noch ehemalige weiße Mittelstreifen zu erkennen sind, ist alles ok.
 
 
Das mit den Mittelstreifen hatte sich dann schnell erledigt, ich habe auf Schotterpisten bzw. Sandwegen noch nie Mittelstreifen gesehen.
Etwa 4 km schickte uns Uschi über unbefestigte Wege, dabei etwa 500 m ziemlich räudig. Tiefe Rinnen, lockerer Sand und permanente Löcher vom feinsten, da habe ich nicht mal mehr zum knipsen angehalten.
Auf dem Sozius Platz war komplett Ruhe eingekehrt und die mich umklammernden Arme hatten einen Schraubstock in der Verwandtschaft.
 
 
 
Zum Glück war diese Piste irgendwann zu Ende und wir erreichten wieder asphaltierte Straßen. Interessanterweise stand auch hier gleich ein Kreuz, so für den Fall der Fälle?
 
 
Nur wenige Kilometer weiter zeigte sich dass auch Asphalt kein Garant für gutes Vorankommen ist. Die von Uschi ausgewählte Straße war als gesperrt markiert, aber nur mit einem kleinen Schild. Das kann man doch erst mal ignorieren und schauen. Meist klappt es soch mit dem Mopped - so wie auch in diesem Fall. Knapp die Hälfte der Straße war am Hang abgerutscht und die Stelle per PKW damit nicht mehr befahrbar. Aber per Zweirad ging das noch ganz gut, weiter geht's.
 
 
Nach dieser Stelle wurden die Straßen Stück für Stück besser und dann hatten wir auch Corte, die ehemalige Hauptstadt Korsikas, erreicht. Natürlich fuhren wir direkt in das Zentrum der Altstadt und parkten am Platz mit der Statue von Pascal Paoli.
Ein kurzer Rundgang in den drei, vier Straßen des Zentrum, ein leckerer Espresso in einem kleinen Straßencafe, ein kurzer Blick in einen Weinladen, zu mehr stand uns nicht der Sinn bei etwa 30 Grad.
 
 
 
 
 
 
Also wieder rauf auf den Bock und fahrtwind genießen. Kaum raus aus der Stadt zwigte sich Korsika wieder von seiner besten Seiten, tolles Panaórama, reichlich Grün und darüber ein toller blauer Himmel.
 
 
Um nicht zu zeitig in der Wohnung zu sein, haben wir auf dem nun fälligen Rückweg nicht die Schnellstraße, sondern die interessantere Straße durch die Berge genutzt. Dort fanden wir auch endlich Abnehmer für unsere Baguette Reste, die wir schon den ganzen Tag spazieren fuhren. War aber irgendwie typisch, erst waren die Grunzemänner recht friedlich, aber kaum hatten wir ihnen das Brot hingeworfen, ging die Streiterei los. Im Endeffekt konntenw ir sie aber zufriedenstellen und der Schweinesegen hing wieder gerade.
 
 
 
 
Bereits auf der D506, also schon kurz vor der Küste, kam uns eines der hier öfters herumstehenden verlassenen Häuser in die Quere. Ramona ist gleich mal gucken gegangen, ob man daraus evtl. eine Ferienwohnung machen kann. Na ok, etwas Zement da, ein wenig Gips dort, bissl Farbe drüber - geht schon.
 
 
Kurz vor der Küste und damit auch vor dem Ende unserer Korsika Touren symbolisierte diese junge Lady sehr gut, wie es uns ging. Verschwitzt und trotz der nicht so langen Tour geschafft wollten wir nur noch zurück in die Wohnung und baden gehen. Dies ließ sich ob der noch fälligen 20 km gut umsetzen.
 
 
In der Wohnung angekommen war das erste, raus aus den Klamotten (ohne Foto). danach bekoam ich mein gut gekühltes "Nach der Tour - Bier" gereicht, heute mit vielen Vitaminen angereichert.
 
 
Den Nachmittagverbrachten wir mit Baden, etwas relaxen und dann Sachen packen. Denn morgen wechseln wir die Insel und wir fahren rüber nach Sardinien. Und dies hieß für Tracy wieder - ab auf den Anhänger.
 
9. Tag; So 15.09. Per Fähre von Korsika nach Sardinien

250 km (Auto)

 
Bereits 6:20 Uhr krähte unser Hahn, also klingelte der Wecker des Smartphone. Schließlich mussten wir 10:30 im 130 km entfernten Bonifacio sein. So ein zeitiges Aufstehen hat auch was für sich, denn den Sonnenaufgang hatten wir in der ganzen Woche so noch nicht gesehen.
  
 
Pünktlich zur geplanten Zeit 8:00 Uhr verließen wir unsere Wohnung und machten uns bei sehr überschaubarem Verkehr auf nach Süden. Irgendwo unterwegs hatte eine Boutique draußen etwas Deko aufgestellt, und da ich Dekdo so liebe kam ich um ein Foto nicht herum. :-)
 
 
Bereits 10:20 fuhren wir am Fährhafen in Bonifacio ein, die vorherige Fähre war noch nicht mal raus. Aber egal, wir konnten uns direkt am Kai ein Plätzchen suchen und auf unsere Moby warten.
 
 
Während wir dort so warteten fuhr ein ich vermute mal Fischer mit seinem Boot in den Hafen ein. Ich habe mal gegoogelt, der Kutter kostet in der Charter lockere 225.00 Euro pro Woche.
Ich denke das Bier geht extra. Unsere kurz danach einlaufende Fähre sah nicht wirklich viel größer aus.
 
 
 
Unter dem Schutz der Zitadelle konnten wir die Entladung der Moby sicher verfolgen und auf unsere Einschiffung warten. Also nicht was ihr denkt, dafür gab es im Hafengebäude saubere Örtlichkeiten.
 
 
Eine halbe Stunde vor Abfahrt durften wir in Moby's Bauch. Dabei war es sehr günstig, dass die Gespanne in die Mittelspur eingewiesen wurden, denn dadurch waren wir in der Pool Position für die Ausfahrt in Sardinien.
 
 
Pünktlich um 12:00 Uhr verließen wir den Hafen von Bonifacio. Ist ein wirlich schöner Anblick, wenn die Fähre zwischen den hohen Kalksteinwänden gemächlich raus aufs offene Meer fährt.
 
 
 
Aus der Hafeneinfahrt raus sahen wir erst mal, auf welch "stabilen" Boden Teile der Zitadelle gebaut sind. Wenn das Meer da weiter so effektiv knabbet, dier es über der Höhle bald dünn werden. Aber ich vermute, wir müssen uns da keine Sorgen mehr machen.
 
 
 
Vom Schiff aus sah die Situation für einige der Häuser in Bonifacio schon anders aus. Da führt vermutlich jede Ankündigung eines Sturmes zu Albträumen.
Zum Glück waren wir auf einem absolut sicheren italienischen Schiff in der Nähe diverser Inslen, besser geht es doch gar nicht.
 
 
 
Nach nicht mal einer Stunde Fahrt - das hat gerade mal für ein kleines Bier gereicht - liefen wir schon in den Hafen von Santa Teresa Gallura ein. Auf der einen Seite Ferienhäuser, auf der anderen ein Wehrturm, man hatte genug zu gucken.
 
 
 
Zum Glück sind wir gleich nach dem Anlegen runter ins Autodeck, denn ratz batz war die Luke offen und wir konnten von Bord. Etwa 130 km Fahrt später erreichten wir unser Hotel, das uns auf den ersten Blick gut gefallen hat. Das Zimmer ist schön groß, klimatisiert und mit einer offenen Küche als Loggia davor.
 
 
 
Auf der anderen Seite hat man einen tollenBlick auf schöne bunte Häuschen, woanders wäre allein das schon eine Touri Attraktion.
 
 
Nach dem Einräumen der Sachen, dem Abladen von Tracy und dem per Stahlseil hoffentlich sicheren Parken des Anhängers machten wir uns per Pedes auf den Weg zum Strand. Ein Kilometer lässt sich gerade so ertragen. Unterwegs bekam Ramona ihr erstes italienisches Eis des Urlaubs, ich glaube man kann sehen dass es geschmeckt hat.
 
 
Der Strand ist nicht wirlich schön, jedenfalls nicht wenn man weißen Sandstrand erwartet. Aber das Wasser ist kristallklar und der Strand ist frei von Steinen und umrahmt von Felsen. Also hier werden wir auf jeden Fall noch mal mit Badesachen her kommen.
 
 
 
Direkt vor dem Strand war ein schönes Bild auf die Straße gemalt, hat uns gut gefallen. Nur die dazu gehörige Robbe haben wir am Strand nicht gesehen, wobei wenn ich jetzt noch mal genau überlege ....
 
 
Zurück von dem kurzen Spaziergang sind wir ins Hotel, haben uns frisch gemacht und sind noch ma los, Energie suchen. Das Abendessen gab es gleich um die Ecke im Hotelrestaurant eines anderen Hotels. Wirklich lecker. Hier haben wir auch gleich festgestellt, das wir mit der italienischen Art besser zurecht kommen als mit der französischen.
Nach dem Essen wurde es langsam dunkel und wir hatten vom Tisch aus einen tollen Blick auf unser Hotel, die Berge und eine schöne Blüte. Und ganz ehrlich, das war so ein Moment, das ist einfach nur Urlaubsfeeling.
 
 
 
Auf morgen sind wir beide schon gespannt, mal schauen ob sich Sardinien die Vorschußlorbeeren verdienen kann. Aber wir sind da optimistisch.
 
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