Schweiz, Frankreich, Italien 2022; Tag 5

             zum 6. Tag
5. Tag; Di 13. Sept Locarno - Gotthardpass - Oberalppass - Andermatt - Sustenpass- Göschenen

211 km

 
Wie üblich in diesem Urlaub starteten wir gegen halb Acht in den Tag und rollten gegen Neun los.
Zuerst per Autobahn bis Airolo, wo wir uns vom grauen Band der Schnellstraße verabschiedeten und auf die kleine Passstraße zum Gotthard abbogen.
  
 
Bald begann auch das interessante Stück dieser Straße, die Tremola.
Diese alte Passstraße wurde 1832 gebaut und ist heute noch in dem Zustand, wie sie 1950 rekonstruiert wurde. Inclusive der Pflasterung mit Granitsteinen.
  
 
 
Nach 24 Kehren, die wegen des Wendekreises vom Mondeo schon mal etwas tricky waren, erreichten wir die Passhöhe in 2.107 m Höhe. 2006 waren wir mit Ramona schon mal hier, aber mit dem Mopped. Trotzdem schauten wir uns in Ruhe um, gingen auch mal in den Souveniershop, aber ohne Einkäufe wieder heraus.
  
 
 
Einen Besuch statteten wir auch dem Denkmal für den General Suworow ab, das auf einem kleinen Hügel über dem Pass thront.
  
 
Und wie nicht anders zu erwarten stand auch hier ein Schild der Grand Tour. Die Stelle dafür hätte nicht besser gewählt sein können, der Blick war frei auf die Kehren der Tremola. Da kam dann doch etwas Wehmut auf, dass wir heute mit vier Rädern hier waren.
  
 
 
Für die Abfahrt vom Pass gen Norden mussten wir die neue Straße nutzen, denn dort existiert die alte Straße nicht mehr. An Andermatt fuhren wir erst mal vorbei und stürzten uns in die Auffahrt zum Oberalppass.
Der Blick auf den recht steilen Hang, an dem sich die Straße und die Schienen der Matterhorn-Gotthard Bahn ein Stelldichein geben, war schon beeindruckend.
  
 
Recht zügig waren wir oben an der Passhöhe, wo ich aber erst mal drüber weg fuhr. Zum Glück, denn so konnten wir einen Zug der Matterhorn-Gotthard Bahn ablichten.
Wieder zurück auf dem Pass bestaunten wir den hier stehenden Leuchtturm. Keine Ahnung, ob die Schweizer damit rechnen, dass durch das Abschmelzen der Gletscher das Wasser bis hier oben kommt? Aber auf jeden Fall steht er hier rum und sieht recht dekorativ aus. Er heißt übrigens Leuchtturm Rheinquelle.
  
 
 
Wieder runter vom Oberalppass hatten wir einen schönen Blick auf Andermatt. Jetzt fuhren wir auch mal rein in das Städtchen - und nach recht kurzer Zeit wieder raus. Denn die Parkplätze waren alle gebührenpflichtig, die Parkuhren hatten aber leider keine Kartenleser. Und schweizer Münzen befinden sich nicht in unserem Besitz. Also sind wir nur mal durch den Ort durch gefahren, und dann weiter in Richtung zum Teufel.
  
 
Nur wenige Kilometer nördlich von Andermatt befindet sich die Schöllenenschlucht, die lange den Verkehr Richtung Gotthard behinderte. Es ist echt faszinierend, was die Straßenbauer hier in die Schlucht gebaut haben, damit Touris wie wir ohne Probleme durch die Alpen fahren können. Na und die Biker erst mal ....
  
 
 
In der Schlucht kann man auch eine kleine Wanderung machen, die zur Teufelsbrücke und zum Suworow Denkmal führt. Das Denkmal soll an die gefallenen Soldaten im Krieg zwischen den Franzosen und Russen 1799 erinnern.
  
 
Dann noch etwas weiter gegangen und schon konnten wir die Teufelsbrücke in voller Pracht sehen. Warum sie so heißt steht hier.
  
 
 
Sogar ein kleines Stück durch einen Tunnel kann man hier gehen. Für kleine Menschen kein Problem, Große sollten schön auf die Rübe aufpassen. Sonst gibts mal eins auf selbige.
  
 
Da die Schweizer Bahn scheinbar pünktlich fährt, konnten wir sogar noch einen Zug durch die Schlucht ablichten, der in unsere Richtung fuhr - gen Schöllenen. Den gleichen Zug konnten wir dann kurz vor dem Bahnhof Schöllenen noch mal knipsen. Geht per Auto halt doch schneller als mit so einer Zahnradbahn. :-)
  
 
 
Nun waren wir schon in Schöllenen, wo unser Hotel für die nächste Nacht stand. Die Uhr zeigte gerade mal 14:30, also musste noch Beschäftigung her. Zuerst haben wir die kleine schmale Straße zum Göscheneralp See unter die Räder genommen. Oben angekommen wurden wir mit einem tollen Blick auf den Stausee und die an einigen 3000ern Gipfeln klebenden Gletscher belohnt.
  
 
 
Der aufgeschütette Staudamm wird übrigens auf der trockenen Seite mit Bio-Rasenmähern gepflegt. Im Frühjahr wird wohl das Gras vom Damm und den umliegenden Wiesen zu Heu gemacht, mit dem die bis zu 200 Bio-Rasenmäher über den Winter gebracht werden.

Während wir dort so herum spazierten, konnten wir die Ver- und Entsorgung einer Berghütte beobachten. Per Heli wurden mehrere Male große Kistenpakete von der Hütte nach unten geholt, später dann von unten nach oben.
  
 
 
Nach knapp einer Stunde fuhren wir wieder runter ins Tal, um dort schnell wieder den Weg in die Berge zu wählen.
  
 
Dieses Mal war unser Ziel der Sustenpass. Der Pass als solcher bietet nicht besonder viel, außer zwei Gaststätten. Aber die östliche Anfahrt und auch die westliche Rampe boten tolle Ausblicke auf die umliegenden Berg und Gletscher. Besonders hat uns der Steinsee und Steingletscher gefallen. Leider hatte sich der Himmel inzwischen etwas bewölkt, so dass die Aussicht nicht mehr ganz so gut war.
  
 
 
 
Nun hieß es aber langsam ab zurück zum Hotel. Also noch mal die tolle Straße fahren, nur dieses Mal halt nach unten.
  
 
Dabei kamen wir auch am Bikertreff Sustenbrüggli vorbei, wo wir kurz schauten, ob wir gleich hier unser Abendessen einnehmen. Die Angebote auf der Tafel waren dann aber nciht nach unserem Geschmack, war doch eher ein Imbiss. Also wieder rein ins Auto und weiter.
  
 
 
Unser Hotel Gotthard machte von außen nicht den besten Eindruck. Zum Glück wurden wir dann im Zimmer positiv überrascht.
  
 
 
Leider scheint sich das Wetter ab morgen etwas zu verschlechtern, unser Wirt hat uns darauf hingewiesen. Es soll regnerisch werden und vor allem auch deutlich kälter. Na mal schauen was kommt.
  
zum 4. Tag Startseite zum 6. Tag