USA 2007; Tag 14

14. Tag; Do 13.09. Kanab - Cottonwood Canyon Road - Escalante - Hanksville

418 km

Und auch der heutige Tag ist wieder viel schneller vergangen, als dies wünschenswert wäre. Früh haben wir uns gegen 9.00 Uhr aus Kanab verabschiedet, erst mal wieder die relativ langweiligen 30 Meilen in Richtung Page. Dort sind wir in die "Cottonwood Canyon Road" abgebogen, um die nächsten 46 Meilen auf dieser gut gepflegten Gravel Road zu fahren. Die ersten Meilen waren noch relativ öde, aber je weiter wir kamen, um so interessanter wurde die Landschaft. Zwischendurch waren auch ein paar Stellen dabei, an denen ich verstehen konnte, warum man hier bei Nässe besser nicht lang fahren soll.

Zwischendrin machten wir auch mal einen etwas längeren Stopp, da wir uns die "Cottonwood Narrows" noch anschauen wollten. Ein recht schöner Slot Canyon, der halbwegs parallel zur CCR verläuft. Wir sind etwa bis zur Hälfte gelaufen, dann wieder zum Ausgangspunkt zurück. Hat uns wirklich gut gefallen, auch wenn es kein Vergleich mit den Antilopen ist. Aber jeder Canyon hat eh sein eigenes Gesicht. Ganz fleißig haben wir die ganze Zeit auf den Boden vor uns geschaut, denn im Internet hatte ich gelesen, dass es hier viele Rattler geben soll. Aber das einzige, was gerattelt hat, war ein Trompetenkäfer.

 

Sehr schön hat uns auch der kurze Abstecher zum "Grosvenor Arch" gefallen, der ja eigentlich ein Doppelarch ist. Am besten hat allerdings den Damen gefallen, dass am Parkplatz ein Toilettenhäuschen war.

Kurz vor dem Ende der CCR mussten wir dann doch tatsächlich noch durch einen reißenden Strom fahren. Nur mit Ballastgewichten, Allrad, Untersetzung und Einsatz meines ganzen fahrerischen Könnens konnten wir diese Extremsituation meistern.

Das Wasser war übrigens ca. 10 cm tief - aber immerhin.

Als wir nach den 46 schönen Meilen wieder asphaltierte Straße unter den Rädern hatten, kam sofort die Abzweigung zum "Kodachrome Basin State Park", den ich in der Vorbereitung nicht für einen Besuch vorgesehen hatte. Aber wenn wir schon mal hier sind! Also hin. Nationalparkpass wurde nicht akzeptiert, also cash 6 $ abgedrückt. Unser erstes Ziel hier war der "Shakespeare Arch", den man auf einem recht kurzen Trail erwandern konnte. Hat uns ganz gut gefallen, nur durch den starken Wind und den dadurch aufgewirbelten Staub war es nicht ganz so schön zu laufen. Den Rest des Parks haben wir nur einmal auf dem Scenic Drive durchfahren, eigentlich sieht man hier nur die gleichen Landschaften wie vom Hwy.

In Cannonville erreichten wir dann wieder den Highway, den wir dann erst mal bis hinter Escalante befuhren. etwa 10 Meilen hinter Escalante, an einer sehr kurvigen und steilen Stelle der Strasse stand plötzlich die Pozilei mit kompletter Beleuchtung auf der Strasse. Wir sollten uns für ein paar Minuten auf den Parkplatz stellen. da ein etwas dickeres Fahrzeug im Gegenverkehr käme. Und was war es - ein Holländer mit seinem Wohnwagen! ;-)

Die Pause nutzten wir gleich für ein kleines Mittagsimbiss in Form von Weintrauben, Bananen und Orangen. Hmm war das gesund!

Nach dieser Stärkung fuhren wir dann auf die nächste Gravel road, nämlich in Richtung Spencers Flat. Hier ist der Moqui Hill versteckt, den wir gern noch besuchen wollten. Die Fahrt bis zum Parkplatz verlief im Gegensatz zum vergangenen Jahr auch problemlos, nur die Wanderung bis zum eigentlichen Moqui Hill war doch unangenehmer, als erwartet. Querfeldein durch Gestrüpp in lockerem Sand bei praller Sonne, nicht wirklich ein erstrebenswertes Vergnügen. Die Frauen hatten etwa soviel Lust wie zum selbstgemachten Ölwechsel am Auto. Aber irgendwann waren wir dann doch da, mir hat es gefallen, die Frauen frage ich lieber nicht. Auf dem rechten unteren Bild habe ich als Größenvergleich mal mein Taschenmesser mit hingelegt, die Moquis sind hier wirklich erstaunlich groß. Wie diese kugeln, denen auch Wunderkräfte nachgesagt werden, entstanden sind, darüber rätseln heute noch die Wissenschaftler. Auf jeden Fall sind sie da und sehen interessant aus.

Nun war es Zeit, unser heutiges Etappenziel Hanksville ins Visier zu nehmen. Dabei durchquerten wir noch den "Capitol Reef NP", besuchten hier auch das Visitor Center - aber nicht etwa wegen der Infos, nein nein, wegens der Restrooms - und schauten uns noch ein paar View Points entlang der Strasse an. Zu mehr hatten wir hier keine Lust mehr. Kurz vor Hanksville hätte man denken können, es hat uns auf den Mond verschlagen (oder in einen ausgekohlten Tagebau). Ein paar ganz Verrückte düsen hier scheinbar immer auf den Sandhaufen herum - machen aber wie schon gesagt nur Verrückte.

In Hanksville angekommen, sträubten sich langsam unsere Nackenhaare. Von den aus dem Internet ausgedruckten 5 Motels hatten drei geschlossen, eines lag viele Meilen vor dem Ort (war aber auch closed) - aber dann kamen doch noch zwei Motels, die offen waren. Gefallen hat uns nur das "Whispering Sands Motel", in dem wir für 89 $ das letzte freie Zimmer bekamen. Danach leuchtete das Schild "NO VACANCY". Glück gehabt. Und vom Motel aus konnten wir dann noch einen sehr schönen Sonnenuntergang genießen.

 
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