USA 2007; Tag 13

13. Tag; Mi 12.09. WAVE

153 km

So, nun ist unser WAVE-Tag auch schon wieder vorbei. Aber immer schön der Reihe nach. Pünktlich wie wir es uns vorgenommen hatten, verließen wir um 8.00 Uhr unser Motel in Kanab. Nach etwa 30 Meilen Straße  und etwa 8 Meilen auf der House rock Valley Road - das ist eine ungeteerte Gravel Road, die aber in einem top Zustand ist - kamen wir am Parkplatz an. Hier ist sogar eine Toilette aufgebaut - und kein Chemieklo - damit man vor der Wanderung noch eine Verrichtung erledigen kann. Kurz nachdem wir den Parkplatz verlassen haben, kam die obligatorische Eintragung ins Trail Register. Damit uns die Ranger wieder einsammeln können, falls wir bis abends noch nicht zurück sind. Losgelaufen sind wir bei etwa 15 Grad Lufttemperatur, allerdings fühlte es sich in der Sonne bereits deutlich wärmer an. Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, hatten wir rund 14 Liter Wasser mit. (Könnte ja sein, dass wir unterwegs eine durstige Kuh treffen).

Der erste Teil des Weges war noch recht angenehm in einem trockenen Flussbett, aber bald ging es dann etwas steiler in die Berge. Die komplette Wanderstrecke liegt in der Sonne, Schatten ist absolute Mangelware. Irgendwie fühlte sich die Luft immer wärmer an, je weiter wir kamen. Ziemlich anstrengend waren die zwischengelagerten Passagen in weichem Sand, hier war das laufen recht beschwerlich. Ein Vorteil unserer sehr luftigen Turnschuhe zeigte sich hier auch sehr schnell, es kam kein Sand rein - aber nur, weil sie schon randvoll mit Sand waren. Die Landschaft wurde immer interessanter und skurriler, dementsprechend gemütlich gingen wir auch. Schauen, schauen, schauen - und zwischendurch schon mal ein wenig schwitzen. 

Nach gut eineinhalb Stunden kam dann der Augenblick der Wahrheit, der Eingang zur WAVE war erreicht. Sie sieht natürlich ganz anders aus, als man sie von den vielen Fotos im Internet und diversen Zeitschriften kennt. Aber andererseits auch gleich ein bisschen vertraut. Und auf jeden Fall unglaublich schön, total unwirklich. Es ist immer wieder verblüffend, zu welchen Kunstwerken die Natur im Stande ist. 

Natürlich sind wir dann auch noch bis zur Second Wave gegangen, haben uns die Gegend drumherum angeschaut und immer wieder "schau mal hier" oder "schau mal da". Wie nicht anders zu erwarten, vergingen damit knapp vier Stunden wie im Fluge, und es war Zeit, den Rückweg anzutreten.

Bis hierher hatten wir wirklich vergeblich auf die durstige Kuh gewartet, aber auf dem nachmittäglichen Rückweg in praller Sonne entwickelten wir alle drei uns zu solchen Viechtern. Vor allem bei mir konnte ich das Wasser gar nicht so schnell nachfüllen, wie es aus allen Poren wieder rauskam.

Aber irgendwann war auch der heiße Rückweg geschafft, dann nur noch die langweiligen Meilen bis zum Motel und der Pool und das Abendbrot riefen. Nach dem sehr üppigen Abendessen gönnen wir uns jetzt den WAVE-HELIOS, sozusagen das I-Tüpfelchen auf dem heutigen Tag. Einziger Beigeschmack - die Flasche ist schon leer. Hat bestimmt das böse böse Zimmermädchen ...

 
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