Alpen, Sardinien & Apennin 2020; Tag 2

 
2. Tag; So 20.09. Koblach - Folsogno

 340 km

 

Da wir ja im Urlaub sind, klingelte der Wecker natürlich um 6:00 Uhr. Dementsprechend waren wir 7:00 Uhr abfahrbereit.

Die erste Strecke betrug gerade mal 500 m, denn bei dem 5-Sterne Restaurant mit dem goldenen M legten wir gleich einen Stopp ein. Schließlich mussten wir unseren Körpern Energie zuführen.

    
 

 

Bei super Wetter starteten wir frisch gestärkt in Richtung Süden. Der Ausblick auf die Berge versprach so einiges, aber erst mal war noch eine recht langweilige Talstraße durch diverse Orte zu bewältigen.

Ein Stück noch Österreich, dann kurz in die Schweiz und noch kürzer an den Banken in Liechtenstein vorbei, fuhren wir schlussendlich wieder in der Schweiz in Richtung erstem Pass.

  
  

 

Die Lenzerheide hatte zwar ein Passschild im Tal, aber den eigentlichen Pass haben wir nicht wargenommen. Vermutlich waren wir zu sehr im Kurvenrausch.

Ist aber egal, denn mit 1.547 m Höhe ist er auch kein Riese. Aber schöne Kurven hatte er reichlich zu bieten und hat uns gerade am Beginn der Tour viel Spaß gemacht.

    

 

 

Als zweiter Pass des Tages wartete der Julier Pass auf uns. Immerhin 2284 m hoch, waren in der Anfahrt diverse Kurven und Kehren zu bewältigen. Alles bei feinstem Asphalt, man hat das Laune gemacht.

Bei der kurzen Pause an der Passhöhe hatte ich geschaut, was da ein Espresso kostet. Ok, schmeckt garantiert nicht, bei 4€ kann er gar nicht schmecken.

    
 

 

Wenn schon kein Espresso, dann konnte ich wenigstens meinem Hobby Geocaching nachgehen. An dem im Hintergrund zu sehenden Turm war ein solcher versteckt. Bevor ich mich mit den Koordinaten so richtig orientiert hatte, war Heiko schon erfolgreich.

Die Abfahrt vom Julierpass verwöhnte uns mit nicht zu engen Kurven und Kehren, toller Straße, die sich super fahren ließen, und viel viel Aussicht. Das uns dies viel Spaß gemacht hat, brauche ich vermutlich nicht zu erwähnen.

Mach ich aber trotzdem, man war das toll..

    

Etwas unspektakulär erwartete uns der Maloja Pass. Selbst das Passschild haben wir übersehen, da es sich mitten im Ort befindet. Ich habe aber ein Foto davon gefunden, das ich hier nutzen kann.
Die Abfahrt in Richtung Italien war vom Feinsten, geile Kurven und wenig Verkehr. Herz was willst Du mehr.
 
 
 
 

 

 

Schon stand der nächste Grenzübertritt des Tages an, immerhin der Vierte. Italien wartete auf uns.

Wer mich kennt, der weiß, dass damit eine kurze Pause an einem Cafe fällig war. Der erste Espresso des Urlaubs, natürlich doppelt, war lecker wie Sau. Heiko gönnte sich einen Cappucino, ebenso lecker, wie er versicherte.

Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, dieses Menü würden wir noch oft in diesem Urlaub ordern.

  
 

 

Voll mit Koffein waren wir bestens gerüstet, um den Splügenpass anzugreifen. Dieser wartete mit vielen recht engen Kehren auf, die bei bestem Belag aber trotzdem Spaß bereiteten.

Auf der Passhöhe machten wir nur einen kurzen Fotostop, denn erstens gab es keine Bratwurstbude und zweitens war es recht frisch.

    
 
 

 

Die Abfahrt vom Splügen war einfach nur geil. Ein Kurvengeschlängele vom Feinsten, das hat Laune gemacht. Dabei haben wir sogar die inzwischen leicht schmerzenden Handgelenke vergessen.

    
 
 

 

Nicht mit Foto dokumentiert ist die Fahrt im Tal, die unspektakulär und meist parallel zur Autobahn verlief. Davon befreite uns der Wegweiser zum San Bernardino Pass. Ratz batz waren wir wieder im Kurvengeschlängel.

Die Nordrampe des Bernardino ist nicht so schön zu fahren, weil dort die Kehren sehr eng sind und die Straße wie eine Zieharmonika an den Fels geklebt war.

Auf der Passhöhe habe ich noch zu Heiko gesagt, dass der Bernardino bei mir heute nur auf Platz 4 liegt, denn so richtig Spaß gemacht hat die Anfahrt nicht.

Am Passschild haben wir die wohlverdiente Mittagspause eingelegt und Heiko's mitgebrachte Schnitzel und Bouletten verspachtelt. Lecker lecker. Wir können leben.

    
 
 
 

 

Nach der schönen Pause war die südliche Abfahrt dran. Sehr schnell war uns klar, dass der Pass auf keinen Fall auf Platz 4 bleibt, sondern sich um die Spitze des Tages bewirbt. Tolle Kurven verwöhnten uns mit zügigem Fahren bei bestem Belag. Und das über viele viele Kilometer. Nur der drohende Spritmangel brachte eine kurze Pause an einer da gerade herumstehenden Tanke. Danach fuhren wir aber sofort wieder ins Kurvengewusel.

    
 

 

Die nächste etwa dreiviertel Stunde (Heiko sagt gerade, gefühlt drei Stunden) sind wir im Tal von Ort zu Ort gefahren. Spaß gemacht hat es nicht, müde waren wir auch, also einfach nur bäh.

Aber zum Glück erreichten wir irgendwann den Lago Maggiore und konnten uns kurz nach Locarno wieder in die Berge verstreuseln.

Hier erwartete uns ein Straße die vermutlich ein Biker gebaut hat. An einer Bergflanke entlang führe sie mit Wedelkurven ohne Ende ganz gemütlich in die Höhe, immer parallel zu einer recht wilden Schlucht. Und als wenn das nicht reichen würde, führte auch eine interessante Bahnlinie parallel entlang.

 
 
 
 
 

 

Etwa 16:15 Uhr erreichten wir unsere Pension in Folsogno, richtiger in Re, das Ristorante Bellavista. Es war auch gut so, denn wir waren beide recht groggy.

Auf der direkt vom Zimmer erreichbaren Terasse gab es erst mal ein lecker Bierchen, bevor wir mit den üblichen Beschäftigungen des Abends begannen.

    
 
 
 

Mit sechs Grenzübertritten, fünf Hochgebirgspässen und 340 gefahrenen Kilometern ein wirlich anspruchsvoller und toller Tag, der nun hinter uns liegt.

Und morgen geht es weiter in Richtung Süden - natürlich über Pässe und durch Kurven. Wie sonst.

 

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