14. Tag; Fr 20.09. Sardinien, Dorgali - Urzulei - Gairo - Seui - Isili - Laconi - Aritzo - Fonni - Orgosolo

396 km

 
Heute war wieder ein normaler Tag, also Wecker klingeln um6:45 und pünktliches Erscheinen beim Frühstück. Leider war heute die Frühstücksfachkraft etwas spät dran, so dass wir erst mal nur Croissants, Brötchen und Marmelade vorfanden. Aber kein Thema, nach und nach kamen auch die herzafteren Sachen und wir konnten uns für den Tag ausreichend stärken.
Um 8:30 rollten wir vom Hof und steuerten über Orosei noch mal den schönsten Teil der SS125, der Orientale Sarda, an.
  
 
In den Bergen zeigte sich, dass der Wetterbericht hinsichtlich Bewölkung recht hatte, da hingen tatsächlich diverse Wolken herum. Aber es waren anständige Wolken, sie behielten die Feuchtigkeit bei sich.
 
 
 
An der Silana Bar war der erste Stopp des Tages fällig, auch wenn wir noch nicht wirlich viel gefahren waren. Aber ein Espresso zur Stärkung geht immer. Das war auch dringend nötig, denn beim Absteigen vom Mopped bin ich schon mal kurz zusammengebrochen.
 
 
 
 
Gestärkt düsten wir weiter auf der wirklich feinen Straße. Die Stelle mit den bissigen Steinen auf der Straße umkurvten wir profimäßig, wobei dort tatsächlich auch heute Steine herum lagen. Aber egal, uns waren die Kurven wichtiger.
 
 
Das beim Frühstück von Ramona heraus gegebene Motto für den Tag war übrigens, Blumen zu fotografieren. Kurven haben wir schließlich schon genug. Und was kam uns als erstes vor die Linse? Ein Esel. Da die Biester ja auch ab und zu ihre Blüten treiben, haben wir es mal gelten lassen.
 
 
 
 
Inzwischen auf einer Nebenstraße unterwegs kamen die nächsten bunten Dinger vor die Linse. Eine Herde Ziegen ergaunerte unsere Aufmerksamkeit. Na ok, dann ändern wir halt das Motto und wechseln zu Brehms Tierleben. Sogar eine Klettereinlage haben wir hinglegt, um unter Lebensgefahr die meckernden Gesellen zu besuchen.
 
 
 
 
 
Kaum in Fahrt mussten wir schon wieder bremsen. Eine große Herde Schafe querte ohne Rücksicht auf Verluste die Straße. Komplett ohen Schäfer, einfach nur begleitet von einigen Hunden. Wie das klappt, keine Ahnung, aber es scheint zu klappen.
 
 
Wieder einige Kilometer weiter stand eine Herde Kühe am Straßenrand. Während wir stoppten ereichten unangenehme Gerüche unsere Nasen und kurz danach hatten wir den Übelricher entdeckt. Einige Schweine trieben sich hier auch herum, zum Glück hinterm Zaun.
 
 
 
Auch diese zugehängten Bäume, Sträcuher oder was auch immer haben uns zu einem Stopp bewogen. Was dort verhängt wurde und warum ist núns nicht klar, aber sicher nicht wegen drohendem Frost. Obwohl, wir waren in den Bergen und unser Thermometer zwigte gerade mal 24 Grad an.
 
 
Weiter in Brehms Tierleben zeigte sich ein schickes Pferdchen neben der Straße. Die Foto Session leiß es völlig unbeeindruckt über sich ergehen und fraß weiter das Heu am Halm.
 
 
Den vorläufigen Abschluss dieser tierischen Parade bildete einer von drei Schäferhunden, der sich aber alles andere als aktiv um seine Schutzbefohlenen kümmerte. Der lag einfach nur in der Gegend herum und hat gedöst.
 
 
Nun wurde es aber erst mal wieder kurventechnisch interessanter, denn sowohl die Auffahrt als auch die Abfahrt vom Sarcerei Pass machten viel Spaß.
 
 
 
 
In Taquisara kreuzten wir zum wiederholten Male eine Bahnlienie, an der sich die Straße schon längere Zeit entlang schlängelte. Nur dass hier mal ein kleines Depot war und scheinbar deshalb dort ein größeres Wandgemälde dekorativ angebracht wurde. Mir ist es nicht aufgefallen, aber der Klopfer von Ramona auf meine Schulter sagten mir, da ist was, halt an.
 
 
Nun kam eine längere Strecke mit besten Straßen, toller Ladschaft und super Kurven. Wenn wir hier mal was gucken wollten, dann nur kurz stoppen, knipsen, weiter.
 
 
Eine Ausnahme machten wir an einer Quelle, denn die Hände und das Gesicht waschen waren schon sehr angenehm.
 
 
 
Irgendwo unterwegs zeigte sich das von mir so getaufte Matterhorn Siziliens. Sieht immerhin so ähnlich aus, war nur ganz schön weit weg. Aber dank Tele geht das.
 
 
 
 
In Seui ist uns aufgefallen, dass hier an eineigen Häusern Bilder von Musikern angebracht wurden. Warum dies so gemacht wurde hat sich uns leider nicht erschlossen, sah aber interessant aus.
 
 
Am Lago del Flumendosa gönnten wir uns eine kleine Pause, die Aussicht war auch zu schön. Außerdem gab es hier etwas Blumen ähnliches zu betrachten. Na ok, waren Kakteen und die Blüten waren die Früchte, aber schön war es trotzdem.
 
 
 
Entweder in Isili oder Nurallao haben wir unsere Mittagspause eingelegt. Inzwischen hatten wir etwas über die Hälfte der Tagesetappe geschafft und waren wieder in Richtung Norden unterwegs.
Ein Kaffe und ein frisches Pannini kamen uns dafür gerade recht. Allerdings hatte Ramona erwartet, dass das Panini kurz aufgebacken wird und der Käse damit verlaufen sit - nix da. Das enttäuschte Gesicht sprach Bände.
 
 
 
Mit frischer Energie fuhren wir nun weiter über den einen oder anderen Pass. Inzwischen waren wir auf Straßen unterwegs, die wir vor drei tagen schon gefahren waren, nur in entgegengesetzter Richtung.
 
 
 
Kurz vor Tonara verließen wir die Bundesstraßen und begaben uns auf untergeordnete Straßen. Selbige waren zum Glück erst mal in einem gutenzustand. An einer etwas unübersichtlichen Kreuzung wurde hier scheinbar ein neuer Versuch durchgeführt, eine Kuh als Polizisten einzusetzen. Allerdings erledigte sie ihre Arbeit zur Regulierung des Verkehrs nur unzulänglich. Sie stand einfach nur da und beobachtete das "rege" Geschehen.
Selbiges machten die Kollegen und -innen dann ein paar Kurven weiter, die waren gerade in der gewerkschaftlichen Pause.
 
 
 
Von Ramona kam kurz danach das Signal, dass sie gerne eine Pause hätte. Ich konnte sie überreden, noch etwas 10 Minuten zu warten. Warum? Weil wir kurz vor Orgosolo waren, der Stadt mit den vielen Wandbildern und Kriminellen. Und wir wollten da nicht wegen der Kriminiellen hin, sondern wegen dem leckeren Eis. Das hatte sich Ramona noch mal gewünscht und das wurde serviert.
Vorher war aber ein kleiner Scheckmoment zu überstehen. In der Stadt sind die Straßen teilweise sehr sehr steil. Auf einer dieser Sträßchen fuhren wir hinter einem PKW bergauf, als selbiger vor einer Abzweigung anhielt. Also musste ich auch stoppen, bei gefühlten 30 Prozent Steigung. Von hinten kam nur ein kurzer Schreckensruf, zum Glück waren meine Beine lang genug und Tracys Bremse hielt. Beobachtet von zwei Bauarbeitern gelang mir das Anfahren dann auch noch - Situation gemeistert.
Das Eis danach schmeckte gleich noch mal so gut.
 
 
 
 
Nach der Erfrischung düsten wir auf dem kürzesten Weg ins Hotel. Am Ende standen 396 km auf dem Tacho. Die Tour war klasse, aber ich war auch ordentlich groggy. Aber dagegen gibt es ein frisches Bier und ein lecker Abendessseb, bei dem wir schon über die morgige Tour gesprochen haben.
 
 
15. Tag; Sa 21.09. Sardinien, nur mal die Orientale Sarda hoch und runter 148 km
 
Für heute war nur noch ausklingen lassen angesagt, was aber nicht heißt, dass der Wecker 6:45 Uhr nicht sein Kikeriki erklingen ließ. Der Blick von der Loggia gen Himmel zeigte aber irgendwie einen total ungewohntes Bild. Dichte, teilweise dunkle Wolken, die in schnellem Tempo über den Himmel zogen. Na egal, trocken ist es ja. Also frühstücken, Mopped Klamotten an und ab auf die Piste.
Bis kurz vor Dorgali war noch alles gut, aber dann wurden die dunklen Wolken irgendwie immer mehr. Und plötzlich passierte es, das Unfassbare, Unmögliche, nie geglaubte - es begann zu regnen in Sardinien.
 

Hier könnt ihr den Beweis für die unwetterartigen Niederschläge sehen -eine Pfütze.

In Wirklichkeit hielt sich der Niesel stark in Grenzen, allerdings war die Straße doch längere Strecken feucht. Und das mag ich nicht so besonders, da macht das Fahren nicht so viel Spaß. Mitten in den Bergen gab es dann aber den ersten Hoffnungsschimmer, etwas blauer Himmel war zu sehen. Also weiter in die spaßige Kurvenhatz.
 
 

Das mit dem blauen Himmel hatte sich aber schnell wieder erledigt und die Wolken übernehmen das Zepter. Je höher wir kamen um so dichter kamen wir der Wolkendecke.
An der Passhöhe hätte ich mich nur etwas lang machen müssen, dann wäre mein Kopf in den Wolken gewesen. Aber egel, in der Abfahrt auf der anderen Seite wird es ja vermutlich besser.
 

Doch erstens kommt es anders als man zweitens denkt.
Bergab wurde es nicht besser, sondern wir fuhren so richtig in die Suppe rein. Ein paar Kurven und Kehren probierten wir noch, aber der Nebel wurde nicht besser, wir steckten mitten in den Wolken.
Also akzeptieren, das wird heute nix, und zurück.
 
 
Natürlich haben wir nun auf dem Rückweg an der Bar Silana Halt gemacht, denn einen Abschieds Espresso musste ich auf jeden Fall trinken. Und auch Ramona wollte - völlig freiwillig - ihre Meinung zur SS125 kund tun.
 
 
 

Einen Abstecher nach Gonone haben wir noch unternommen, dazu mussten wir nur durch einen kurzen Tunnel von der SS125 an die Steilküste fahren. Eine kleine idyllische Bucht lag am Ende der Straße, allerdings bis runter zu laufen hatten wir keine Lust. Also nur geschaut und den Ausblick genossen.
 
 

Am Endpunkt der Straße war ein kleiner Felsblock als Deko aufgestellt. Ich sah darin einen Hasen, dem man die Ohren weg retuschiert hat. Un nein, während ich bike trinke ich nicht, jedenfalls nur Espresso.
 

Und das machte ich auch an der ein paar Kurven weiter befindlichen Imbissbude.
 

Noch kurz runter an den Hafen, aber es war einfach kein Vergnügen mehr. Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass die Klamotten chon wieder komplett am Körper klebten. Also ab zum Hotel.
 
 

Kurz vor dem Tunnel war noch ein Aussichtspunkt, von wo wir noch ein Foto machen wollten. Da sprach uns ein Biker aus Siegen an, ob er von uns ein Foto machen soll und wir selbiges dann von ihm und seinem Kumpel.
Und somit gibt es nun auch mal ein Foto von uns beiden auf Tracy.
 
 

Nun führte uns der direkte Weg zurück ins Hotel, Ramona wollte schließlich noch mal an den Strand.
Die gefahrenen 1.492 km auf Sardinien und insgesamt 3.182 km sind dem hinteren Reifen deutlich anzusehen. Aber für Cottbus ist er noch gut, in der Mitte ist ja noch Profil vorhanden.
 
 
Im Hotel haben wir uns nur aus den Biker Klamotten gepellt und sind runter an den Strand. Unterwegs gibt es allerdiings eine Eisdiele, da kamen wir ohne etwas leckeres zu kosten nicht vorbei. Dann aber ab an den Strand und die immer wieder mal erscheinende Sonne genießen. Die Rettungsschwimmer hatten wegen der starken Brandung die rote Flagge oben. Dreimal dürft ihr raten, wer trotzdem baden war. Richtig.
 
 
 
 
Nach den kanpp drei Stunden am Strand begannen die üblichen Tätigkeiten im Hotel am Abend vor der Abreise. Sachen zusammen kramen, Koffer packen und vor allem unser Gefährt für die Rückreise bereit machen. Inzwischen steht Tracy schon wieder auf dem Anhänger und ist fest verzurrt. Morgen früh geht es zeitig los zur Fähre, denn 2 Std. vor Abfahrt müssen wir bereits da sein.
Um 10:00 Uhr soll die Fähre ablegen und 18:00 Uhr in Livorno sein. Na mal schauen wie die Überfahrt morgen wird, es ist windiges und regnerisches Wetter vorher gesagt.
 
 
16. Tag; So 22.09. Olbia -Fähre - Livorno - Calenzano 300 km
 
Minikreuzfahrt über das Mittelmeer. Acht Stunden mit der Fähre von Olbia nach Livorno
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
17. Tag; Mo 23.09. Calenzano - Cottbus 1200 km
 
Wir fahr'n fahr'n fahr'n auf der Autobahn...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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