4. Tag; Mo 6.11. | Las Vegas - Snow Canyon - Bryce Canyon - Escalante |
549 km |
6.00 Uhr war aufstehen angesagt, kurz vor 7.00 Uhr starteten wir nach dem Motto: “Erst das Pferd und dann der Reiter!“ Also zuerst an die Tankstelle, dann zu Denny´s zum Frühstück. Nach einem wirklich schmackhaften und üppigen Mahl (aber wie kriegen die den Kaffe nur so dünn hin) machten wir uns auf den Weg in Richtung „Snow Canyon“. Die Fahrt bis St. Georg verging recht schnell, war auch relativ leer auf der Interstate. Den „Snow Canyon“ fanden wir recht schnell, zuerst natürlich die 5$ Fee abgedrückt. Dafür bekamen wir auch einen bunten Zettel an die Windschutzscheibe gepappt – und natürlich einen Übersichtsplan. Dreimal dürft ihr raten, welches Ziel ich als erstes ansteuern musste? Richtig – einen Restroom. |
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Danach statteten wir jedem Viewpoint einen Besuch ab, aber immer nur mit relativ kurzen Fußstrecken. Bis zu den Sanddünen sind wir zuerst gelaufen, aber die sahen durch die vielen Fußspuren gar nicht wie richtige Dünen aus. Einen etwas längeren Fußweg legten wir am „Petrified Dunes Trail“ zurück, denn hier hatte ich im Internet GPS-Koordinaten einer Fundstelle von „Moqui Marbles“ gefunden. Und die wollten wir uns natürlich anschauen – auch wenn wir morgen noch zum „Moqui Hill“ wollten. Die Stelle haben wir dank GPS auch gleich gefunden, allerdings sind die Marbles hier meist noch fest im Gestein eingeschlossen. Aber immerhin schon mal ein erster Eindruck. |
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Zum Abschluss fuhren wir noch zum „Snow Canyon Overlook“, von hier hat man einen herrlichen Überblick über die sehr farbenfrohen Formationen. Vor allem der Kontrast zwischen schwarzer Lava einerseits und fast weißen bzw, intensiv roten Felsen machte die Faszination aus. Hier wäre es garantiert lohnend, die eine oder andere längere Wanderung zu unternehmen. Für uns aber hieß es nach etwa 1 ½ Stunden „winke winke“ – weiter zum Bryce Canyon. |
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Über Cedar City fuhren wir in Richtung Long Valley Junction, dass wir dabei bis in Höhen über 3.000 m mussten, hatte ich bei meiner Planung mal so übersehen. Aber wir hatten Glück, die Straße war frei – nur am Straßenrand war an der einen oder anderen Stelle etwas Eis. |
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Am Bryce Canyon kamen wir gegen 13.45 Uhr an. Da im November die Tage recht kurz sind, fuhren wir gleich zum Sunset Point, da wir diesmal auch in den Canyon wandern wollten. Also rein in die Wanderschuhe und los zum Navajo Loop. Runter sind wir auf der linken Seite (Silent City) vorbei an „Thors Hammer“. Der Abstieg ist wirklich steil wie Sau, läuft sich aber sehr gut. Immer wieder mussten wir Pausen einlegen, um die tollen Gesteinsformationen zu bestaunen oder den Echsen oder Hörnchen zuzuschauen. Den sehr kurzen Abstecher zu den „Two Bridges“ nahmen wir natürlich auch mit. Unten im Canyon angekommen ging es weiter in Richtung „Wall Street“, vorbei am Warnschild, dass der Weg an der Wall Street wegen Felssturz gesperrt ist! Nach einem recht offenen und weiten Stückchen kamen die Felsen wieder dichter und die ganze Szenerie wurde wieder viel bedrückender. Leider war dann auch gleich das Ende des Weges erreicht, denn die Felsbrocken, die mitten im Weg lagen, waren wirklich nicht von der kleinen Sorte. Bloß gut, dass damals kein Wanderer hier war, als es krachte. Zurück gingen wir dann den gleichen Weg zum Sunset Point, wie auf dem Runterweg mit vielen kleinen Pausen. Diesmal allerdings nicht nur zum Schauen, sondern auch zum verschnaufen. Gegen 16.00 Uhr waren wir wieder oben am Rim, um dann noch per Auto dem „Bryce Point“, „Paria View“ und „Sunrise Point“ einen Besuch abzustatten. Beendet haben wir unseren Besuch dann im Shop von „Rubys Inn“, allerdings beschränkten sich unsere Einkäufe auf eine Sonnenbrille für Ramona. |
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17.00 Uhr verließen wir dann den Bryce, unsere Betten sollten heut in Escalante stehen. Also Gas und los, denn mangels Mittagessen meldeten sich die knurrenden Mägen so langsam. Das mit dem „Gaaaas“ ließ ich aber bald ruhig angehen, denn nachdem die Sonne untergegangen war, kamen die Elks doch in recht stattlicher Anzahl des Wegs. Die lieben Tierchen standen zwar immer ganz brav am Straßenrand, aber es hätte ja auch ein hyperaktiver Elk dabei sein können. Also lieber langsam durch die Einöde. Irgendwann tauchten dann auch wieder mal Lichter auf – und schon waren wir in Escalante. Noch einmal durch den Ort und zurück – dann fragten wir im CircleD Motel nach einem Nachtquartier. Für 56 $ wurde uns selbiges gewährt. Von außen sieht es zwar ziemlich einfach aus, aber die Zimmer sind sauber und groß genug. Zum Abendessen haben wir das „Prospectors Inn“ gewählt – war allerdings auch das einzige, was offen war. Nach einem abschießenden Bud ging gegen 21.30 Uhr das Licht bei uns aus! | |
5. Tag; Di 7.11. | Escalante - Devil's Garden - Moqui Hill (leider nicht) - Capitol Reef NP - Goblins Valley - Moab |
481 km |
Um 6.00 Uhr klingelte unser Wecker – Moment mal, war da nicht was mit Urlaub? Aber da wir wieder ein volles Programm hatten, ging es leider nicht anders. Noch vor 7.00 Uhr holten wir uns an der Tanke Kaffe, um dann an „Devils Garden“ in Ruhe unser gestern eingekauftes Frühstück zu genießen. Bei geschätzten 3 Grad Celsius allerdings ein fragwürdiges Vorhaben. Die „Hole in the Rock Road“ haben wir ohne Probleme gefunden, die Strecke fuhr sich auch mit unserem PKW ganz gut. An einigen Stellen war zwar frisch repariert (die Straße), aber das Vorankommen ging recht zügig. Am Abzweig zum „Devils Garden“ war dann allerdings Schluß mit lustig, vielleicht 50 m nach dem Abzweig war die Road so ausgespült, dass es mit unserem PKW riskant wurde. Zum Glück war es bis zum „Devils Garden“ nicht mehr weit. Also PKW am Rand abgestellt und erst mal Frühstück (im Stehen) gemacht. Noch eine Episode am Rande: Als wir am Abzweig zum „Devils Garden“ ankamen, kreuzte ein Kojote unseren Weg – machte sich dann allerdings zügig davon. Als wir dann frühstückten, musste ich stark husten. Kurz danach hörten wir einen Koyoten heulen. Kommentar von Andrea: „Der Kojote ruft seine Freunde zum Frühstück. Scheint zu denken, Du machst es nicht mehr lange!“ |
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Nach unserem üppigen Mahl (Toastbrot, Käse, Schinken, Kaffee) begannen wir, den Teufelsgarten zu erkunden. Leider war die Sonne noch hinter Wolken versteckt, aber mit jeder Minute wurden die Farben intensiver und kräftiger. Kreuz und quer erkundeten wir die wirklich interessanten Figuren, auch wenn man theoretisch weiß, wie sie entstanden sind, wenn man davor steht, glaubt man es einfach nicht. |
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Nach ausgiebiger Besichtigung aller Teufel im Garten machten wir uns wieder auf, um unser nächstes Ziel anzusteuern – den Moqui Hill. Dank eines netten Internet-Kontaktes hatte ich die Koordinaten sowohl der Anfahrt als auch des Zieles. Wir fanden den Weg auch gut, allerdings wurde unser Optimismus mit jedem Meter kleiner. Die zu fahrende Gravel Road war in einem deutlich schlechteren Zustand als die „Hole in the Rock Road“. An zwei Stellen kamen wir gerade noch so durch, ohne mit der Front aufzusetzen. Nach etwa 2/3 der Strecke kam dann das befürchtete „AUS“. Der Weg war auf etwa 2m Breite weggespült, das Ganze etwa 60 cm tief. Also mit PKW nix zu machen. Zum Glück konnten wir wenigstens vernünftig wenden. Da wir bereits im „Snow Canyon“ Moqui Marbles gesehen haben, war dies nicht ganz so schlimm – aber etwas geärgert haben wir uns trotzdem. |
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Der „Capitol Reef NP“ stand als nächstes auf unserem Programm. Die Fahrt dort hin auf dem „Scenic Byway 12“ war echt genial, die Landschaft ist einfach unbeschreiblich. Noch vor Torrey haben wir an einem Mini Markt kurz Pause gemacht, der hätte inklusive Besitzer locker in einen Western reingepasst. |
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Kurze Guckpausen haben wir dann am "Chimney Rock", "am Goosenecks Overlock" und am "Castle" eingelegt. Sieht alles schon ziemlich imArschKies (imposant) aus. Im Visitor Center haben wir uns dann in Ruhe umgeschaut und auch den Kurzfilm über den Nationalpark angeschaut. War sehr interessant gemacht - nur Ramona ist fast eingenickt, da sie des Englischen nicht so mächtig ist. | |||
Anschließend sind wir den Scenic Drive bis zum gepaveden Ende gefahren. Eigentlich wollten wir ja noch zum "Capitol George" fahren, aber die unpaved road war dann doch so löchrig und vor allem nass, dass wir dieses Unterfangen aufgegeben haben. | |||
Da wir damit unserem Zeitplan etwas voraus waren, haben wir uns entschlossen, den "Hickman Bridge Trail" zu gehen. Insgesamt benötigten wir für die recht leichte Wanderung etwa 1 1/4 Std. Aber trotz der Jahreszeit war es doch ordentlich warm auf dem Weg. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, wie man hier im Sommer in's Schwitzen kommt. Als wir den Abzweig zur Bridge erreicht hatten, haben die Frauen mich vorgeschickt, um die Fotos zu machen. Sie selbst blieben dort, denn "... von hier sieht man doch auch alles." | |||
Da ich mit meinen Fotos doch eine Weile rumgemehrt habe, sind die beiden
Ladys schon mal zurück gegangen. Also meine langen Beine ausgepackt und
strammen Schrittes losgedüst. Hat aber doch bis fast zum Ende des Trails
gedauert, bis ich sie wieder einhatte.
Am Auto angekommen machten wir uns sofort - naja natürlich nach einem Restroom-Besuch - auf den Weg zum letzten Tagesziel, dem Goblin Valley. Abfahrt 15.00 Uhr, wird also ganz schön knapp werden mit der Sonne. |
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Am Goblin Valley kamen wir etwa 16.15 Uhr an, die Sonne stand zwar schon ziemlich tief, aber das Tal war noch nicht im Schatten versunken. Also zügigen Schrittes runter zu den Goblins, bevor die Sonne sich verkrümelt. Aber da machte uns der Himmel erst mal einen Strich durch die Rechnung, denn eine dicke Wolke schob sich vor die Sonne. Was soll's, fotografiert wurde trotzdem. | |||
Zügig bin ich dann in den hinteren Teil des Tales gelaufen, da ich von diversen Internetseiten wusste, das es dort die schönsten Goblins gibt. Und wirklich, je weiter ich kam, um so vielfältiger und dichter standen sie herum. Die verschiedenen Formen kann man gar nicht beschreiben. Aber seht selbst. | |||
Eine Episode noch am Rande: Als Ramona so durch die Goblins streifte, lag hinter einem solchen plötzlich ein weißer struppiger Hund. Ramona sich natürlich ordentlich erschrocken, der Hund vermutlich nicht minder. Nachdem sich beide 'ne Weile beäugt hatten, trottelte Hundi gemütlich von dannen. Ob der hier wohnt oder mit einem anderen Besucher hier war (sah nicht so aus), keine Ahnung. Fotografieren konnte ich ihn leider nicht, denn mir zeigte er sich nicht. Vielleicht doch eine Goblin-Morgana? | |||
Nachdem sich die Sonne so etwa 17.15 Uhr ihre direkten Aktivitäten eingestellt hatte, machten wir uns auf den Weg, um ein Bettchen für die Nacht zu suchen. Meine Planung besagte eigentlich, dass wir in Green River nächtigen. Aber in Anbetracht der noch frühen Abendstunde haben wir uns Green River erspart und sind noch bis Moab weitergefahren. | |||
Hier quartierten wir uns für 56 $ im Sleep Inn ein, Abendessen gab es bei Pizza Hat. Außerdem erledigten wir heute endlich die Pflicht des Karten schreibens, 16 Stück wurden mit diversen Urlaubsgrüßen auf den Weg geschickt. Nach einem gemütlichen Bud aus der Büchse ging um 22.00 Uhr das Licht in unserem Zimmer aus. | |||
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