Kanada / USA 2015; Tag 10

100 km

Auf dem Weg zum Old Faithful, unserem heutigen Ziel, konnten wir unterwegs auch wieder ein paar Wildtiere begucken. Allerdings wirkten die auch nicht so richtig begeistert über den Regen.

Am oberen Geysir Becken war natürlich erst mal ein Blick auf den Zeitplan nötig. Man muss ja schließlich wissen, wer wann vor hat, zu geysiren.

Als erstes schauten wir uns den Old Faithful an, der auch der regelmäßigste und fleißigste Geysir hier ist. Etwa alle 90 Minuten spuckt er 2-5 Minuten Wasser in eine Höhe von 30-55 Metern. Einer der Nachteile des heutigen Wetters war, dass man beim Ausbruch das Wasser kaum vom Dampf unterscheiden konnte. Aber egal, scheen war's tzrotzdem. Wenn wir gewollt hätten, dann hätten wir ihm auch aus dem Visitor-Center zuschauen können, die Panorama Fenster gehen genau in Richtung Geysir. Naja klar, Richtung Parkplatz wäre auch doof - oder?

Als der Olde Faithful fertig war, sind wir einige Zeit durch den doch recht großen Bereich gewandert und haben uns die diversen Pools, Geysire und farbigen Bäche angeschaut. Bis hinter zum Morning Glory Pool (dem gelb blauen Pool) sind es immerhin etwa 4,5 km.

Nach einer erwärmenden Mittagspause - die auch dringend nötig war - sind wir pünktlich zum Ausbruch des Castle Geysir wieder vor Ort gewesen. Er eruptiert etwa alle 14 Stunden, wirft sein Wasser etwa 20 Minuten lang 20 Meter hoch und speit dann noch recht laut heulend Dampf aus.

Eigentlich wollten wir danach noch auf den Grand Geysir warten, der das Wasser bis 60 m hoch wirft. Aber inzwischen regnete es wieder stärker, der Wind war recht heftig und wir waren durchgefröstelt. Also ab in die Lodge bzw. die Souvenierbuden. Hier konnte ich mir auch zwei Shirts wieder kaufen, die mir im letzten Jahr in San Francisco irgendwie abhanden gekommen sind.

Auf der Rückfahrt konnten wie live bewundern, wie es im Park aussieht, wenn Büffel Vorfahrt haben und diese auch gnadenlos ausnutzen. Dazu kommt aber auch, dass einige Touris gnadenlos anhalten, wo immer sie sind, wenn am Rand oder auf der Wiese irgendwas tieriges zu sehen ist. Sowas mache ich natürlich nicht - naja höchstens bei 'nem Bär.

Den Stau-Büffeln muss ich aber eigentlich dankbar sein, denn dadurch brauchten wir auf der Rückfahrt etwas länger und bekamen noch rechtzeitig mit, wie sich plötzlich die Sonne hinter den Wolken vor traute. Dies auch noch rechtzeitig vor dem Abzweig zu den Fairy Falls. Also schnell Blinker angeworfen, Sachen geschnappt und zügigen Schrittes los. Hier kann man nämlich - wenn man etwa einen Kilometer läuft - auf einen kleinen Berg krabbeln - was inzwischen eigentlich nicht mehr erlaubt ist. Aber wir haben einen kleinen Trampelpfad gefunden, an dem kein Verbotsschild stand. ;-) Wir waren allerdings nicht ganz oben, denn durch den Regen war der Weg extrem schmierig und wir hatten keine Lust auf Rutschpartien. Außerdem mussten wir die Sonnenstrahlen nutzen, denn die gab es heute nur auf Zuteilung in kleinen Portionen.

Von diesem Hügel hat man einen sehr schönen Blick auf den Grand Prismatic Spring, der größten Thermalquelle der USA. Der Durchchmesser beträgt immerhin 95 m, das Wasser kommt mit ~70 Grad aus dem Boden. Also baden nicht zu empfehlen. Aber wir wollten ja nur ein paar Fotos machen und uns an dem Anblick erfreuen. Diese etwa viertel Stunde Sonne hat dem Tag noch einen sehr positiven Ausklang gegeben.

Morgen soll es laut aktuellem Wetterbericht nicht viel besser werden. Die Chance auf Sonne soll etwas höher sein - dafür die Temperatur etwas tiefer. Ich bin schon gespannt, was wir beim morgendlichen Blick aus dem Fenster sehen werden.