Thailand 2010; Tag 2

2. Tag; Fr 09.04. Bangkok

 

 

Pünktlich um 8:20 Uhr Ortszeit - also 3:20 Uhr deutscher Sommerzeit - landeten wir sanft in Bangkok. Die Einreiseprozedur war rucki zucki vorbei, keine dummen Fragen nach Zweck der Reise und ob man evtl. ein Terrorist ist. Während wir am Gepäckband noch auf die Koffer warteten, habe ich am Geldautomaten gleich Kohle gezogen. Kurz danach kamen unsere Koffer - und es konnte losgehen.

 

Am Ausgang erwartete uns der Agent von Meyers Weltreisen, um uns mit einem Kleinbus zu unserem Hotel für eine Nacht zu bringen.

Was mir sofort aufgefallen ist, hier fahren nur Geisterfahrer.

Linksverkehr ist halt etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn so chaotisch gefahren wird wie hier.

Von den Unruhen hier bemerkten wir nur die Militärposten, die an den Zufahrtsstraßen standen, sonst nichts.

 

Unser Hotel erreichten wir nach etwa 30 Minuten, einchecken und frisch machen gingen recht schnell.

Häuslich einrichten brauchten wir uns ja nicht, da es morgen früh gleich wieder weiter geht.

 

Also ab in die Stadt, Tempel gucken. Mit der U-Bahn fuhren wir ins Zentrum und besichtigten als erstes den "WAT TRAIMIT".

Die U-Bahn ist hier übrigens echt Klasse, mit klimatisierten Wagen und extrem sauber. Macht richtig Spaß damit zu fahren.

Der Tempel ist ganz in der Nähe der Endhaltestelle der U-Bahn, trotzdem versuchten uns diverse Taxi- oder TukTuk-Fahrer von der Notwendigkeit eines motorisierten Transportes zu überzeugen. Wir blieben aber stur (bin je schließlich Stier) und latschten bei geschätzten  35 Grad immer schön durch China-Town.

 

Der Tempel war schnell erreicht, der Eintritt pro Person von 40 Baht (knapp ein Euro) entrichtet und schon konnten wir den goldenen Buddha besichtigen. Aber vor dem Betreten des Gebetsraumes - Schuhe aus.

Ist auf jeden Fall sehr beeindruckend, diese überlebensgroße Figur so im Glanz des Goldes erstrahlen zu sehen. Auch wenn es "nur" Blattgold ist, trotzdem strahlend schön.

Ziemlich krass ist der Gegensatz auch zu den umliegenden Gebäuden, die teilweise Grau in Grau daherkommen. Und mittendrin der Tempel in strahlendem Weiß und Gold.

Im Vorhof des Tempels fand noch irgendeine Zeremonie statt, denn hier schöpften die Leute Wasser mit Blüten drin aus einem Gefäß und gossen es den bereit sitzenden Mönchen in die Hände. Danach gossen sie sich das Wasser gegenseitig über den Körper. Spätestens an dieser Stelle konnte man bei den hier herrschenden Temperaturen schon neidisch werden, so ein Schwaps Wasser wäre bestimmt nicht schlecht.

Ergänzung: Inzwischen wissen wir, dass dieses mit Wasser begießen etwas mit dem bevorstehenden Neujahrfest zu tun hat, das vom 12.-14. April gefeiert wird. Auch nicht schlecht, zum zweiten Mal in diesem Jahr Neujahr feiern. 

Trotz der sehr hohen Temperaturen gingen wir zu Fuß quer durch China-Town in Richtung Wat Po und Königspalast.

Hier gönnten wir uns unser erstes Essen an einer Straßenküche - aber da wir beide noch etwas skeptisch waren, erst mal nur eine Portion.

Eine Suppe mit Fischbällchen und Gemüse - bis auf die Fischbällchen sehr lecker. Mit dem etwas später verputzten Eisbecher ein akzeptables Mittagessen.

Und vor allem zu einem lachhaften Preis, die Suppe mit Cola kostete nicht mal einen Euro.

Der Marsch bis zum Wat Po war dann doch ziemlich anstrengend, da die Abgase durch den dichten Verkehr, die vielen Fußgänger auf den von Straßenhändlern verengten Bürgersteigen und die Hitze ihre Wirkung zeigten.
Den Wat Po - Wat heißt übrigens Tempel - haben wir uns ausgiebig und in Ruhe angeschaut. Die Anlage ist riesig, keine Chance, auch nur annähernd einen Eindruck aufs Foto zu bekommen. Auffällig ist, dass im Umfeld durchaus verfallene und runtergekommene Gebäude sein können, aber die Tempel blitzen und blinken im Glanz des Goldes. 
In den Tempeln muss man sich immer die Schuhe ausziehen - bei der hier knallenden Sonne werden damit die wenigen dunklen Stein-Stufen zum Eingang zum Hindernis-Parkour. Vielleicht ein neues thailändisches Gericht - geröstete Fußsohle?

In den Tempeln sind auch ständig Gläubige beim Gebet, wie auf dem Foto unten zu erkennen ist, aber nicht nur Gläubige.

Nach dem Wat Po sind wir noch zum Königspalast gegangen, aber auf dem Weg dorthin hat mir Ramona schon von sich aus die Wasserflasche gereicht. Mein Kopf muss irgendwie die Farbe einer überreifen Tomate angenommen haben. Da es Ramona auch nicht anders erging, haben wir uns hier nur noch kurz umgeschaut und dann unser erstes TukTuk gechartert. Nach etwas zähen Preisverhandlungen ließen wir uns von ihm zur Subway bringen und sind damit dann zurück ins Hotel.
   
Der erste Tag in Bangkok hat uns sehr gut gefallen. Allerdings muss man hier als Farang (Langnase, so nennen uns die Thailänder) ordentlich aufpassen, dass man von den Schlitzaugen (so hat unser thailändischer Reiseleiter die Thais bezeichnet - mit einem Lachen im Gesicht) nicht über den Tisch gezogen wird. Zweimal haben die Typen uns heute angeschwindelt. Zum einen wollte wollte uns einer erklären, das der WAT Po wegen Gebetsstunde geschlossen ist und wir lieber eine Rundfahrt mit dem TukTuk zu diversen anderen Tempeln machen sollten. War natürlich nicht so, der Tempel war normal geöffnet. Und bei der TukTuk-Fahrt zur U-Bahn wollte uns der Fahrer überreden, uns gleich zum Hotel zu bringen, was natürlich deutlich mehr kosten würde - weil wegen den Demos die U-Bahn gesperrt ist. Hier kam dann wieder meine Bockigkeit zum Tragen, also ab zur U-Bahn - die natürlich fuhr wie immer.

Abends haben wir noch ein paar Einkäufe erledigt und dann auch gleich im Einkaufscenter zu Abend gespeist. Dabei habe ich auch meinen ersten Eindruck von der Schärfe thailändischer Gerichte bekommen, die Nudeln sorgten für einen gesteigerten Flüssigkeitsbedarf.

Kurz nach 20:00 Uhr fielen wir dann todmüde ins Bett, morgen früh klingelt der Wecker urlaubstypisch um 5:00 Uhr.

 

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