USA 2009; Tag 5

5. Tag; Mi 9.09. Fort Robinson - Custer SP - Crazy Horse Monument

576 km

Früh begann unser Tag urlaubsgemäß - mit einem um 6:00 Uhr klingelnden Wecker. Dies lag einfach daran, dass wir heute Vormittag ordentlich Strecke vor uns hatten, um dann hoffentlich ab Mittag den Custer State Park anschauen zu können. Dies bedeutete erst mal ein längeres Stück Autobahn und gleich danach noch ein ordentliches Stück Highway. Etwa 7:10 Uhr sind wir losgefahren - heute ohne Frühstück - denn an der Autobahn wird es ja bestimmt was geben. Aber denkste, hier in den Weiten des Graslandes gibt es kaum etwas. Und dieses Grasland ist wirklich sehr weit, und sehr langweilig. Da wird selbst ein einzeln stehender Baum zum Hingucker.

Erst in Lusk nach etwa 1,5 Stunden gab es eine ansprechende Möglichkeit zum Frühstück. Da wir heute noch viel vor hatten, entschieden wir uns für ein Frühstück im Auto. Also Kaffee und Burrito - fertig ist das schnelle Breakfast.

Wie  einsam die Gegend hier ist, erkennt man an dem "Red Wood Water Tank", für diese Sehenswürdigkeit am Rande von Lusk war extra ein Hinweisschild auf ein "Historical Marker"aufgestellt. Wirklich absolut sehenswert.

Wenige Meilen später überfuhren wir die Grenze nach Neraska - dem dritten Bundesstaat auf unserer Rundreise. Aber auch hier zeigte sich die Landschaft von ihrer grasigen Seite, Flachland mit Gras, Grasland recht flach, leicht welliges Grasland und einmal sogar Grasland hinter Blumen. Echt goil.

 Etwa viertel Elf (für die westlicher Geborenen, viertel nach Zehn) erreichten wir den ersten Höhepunkt des Tages, das Fort Robinson.

Hier wurde im Jahr 1870 der Indianerführer "Crazy Horse"ermordet (jedenfalls vermutlich, denn es gibt auch Berichte über einen Unfall, aber egal, auf jeden Fall tot). Das Das Fort ist sehr weitläufig angelegt und die Gebäude sind super in Stand gehalten. Leider kann man in die Unterkünfte nicht von innen besichtigen. Wir hielten uns hier aber nur etwa 20 Minuten auf, dann hieß es auf die Pferde - natürlich die Pferdestärken - und weiter reiten.

 Nach einer weiteren Weile im etwas öden Grasland kamen wir in unserem vierten Bundesstaat an. Aber auch South Dakota konnte erst mal nicht mit anderer Landschaft aufwarten. Straße - meist ohne Autos - Himmel, und viiieeeeeeel Gras.

Dann kam gegen Mittag die Erlösung, der Wind Cave Nationalpark. Hier wuchsen zwischen den vielen Grashalmen dann doch wenigstens ein paar Bäume. und vor allem, ab hier wurde es wegen der diversen Tierchen deutlich interessanter. Direkt anschließend fährt man in den Custer State Park, der neben den diversen Tierchen auch noch schöne geologische Formationen (auf deutsch: Berge) zu bieten hat.

Übrigens widmen wir diesen Urlaubstag meiner Nichte "Biologin Michaela", die indirekt für den Spruch des Tages sorgte.

Andrea bei der Beobachtung eines rehähnlichen Tieres, gefragt nach der Spezies antwortete: "Da kenne ich mich nicht aus, ich bin doch keine Botanikerin!"

 

Ab jetzt war der Tag überwiegend durch Beobachtung von diversen Tieren geprägt. Am lustigsten und unterhaltsamsten sind die Präriehunde, die angeblich auch recht unangenehm beißen können. Bei uns saßen sie aber nur in der Gegend herum und pfiffen vor sich hin. Das Pronghorn (als solches hat es unsere Nicht-Botanikerin Andrea identifiziert) stellte sich aber ebenfalls sehr fotogen in Pose, hat aber nicht gepfiffen.

Im Custer SP durften wir übrigens 15$ Fee abdrücken, denn hier wird der Nationalparkpass nicht akzeptiert. Um dies dann auch abzugucken, fuhren wir als erstes den Wildlife-Loop. Und relativ am Anfang kam auch das Wildlife bis ans Autofenster - in Form von einigen Eseln. Und die waren wild...
Wir mussten uns aber nicht lange gedulden, um die nächsten wilden Biester beobachten zu können - Truthähne und Spinnen. Wobei die Spinnennetze echt interessant aussahen und recht monströse Ausmaße hatten.

Nun kamen aber die wirklich wilden Tiere ins Spiel, denn wir konnten die ersten Bisons beobachten.

Ganz Klasse sah die Herde aus, die - allerdings etwas weiter weg - den Hang hoch zog. Erinnerte mich sofort an diverse Indianerfilme.

Auf einer Gravel-Road konnten wir erst eine kleine Herde Bisons beobachten, dann bei der Weiterfahrt kamen wir direkt in einen Viehtrieb hinein.

Das sah echt spitzenmäßig aus, wie die Cowboys auf Pferden (na gut, drei Pick-Ups waren auch dabei) die Herde vor sich her trieb. Wir sind eine ganze Weile mitgefahren und haben zugeschaut. Wie grob und wild die mit den lieben Tierchen umgegangen sind - und  als Touri darf man nicht mal richtig dicht ran.

Nach diesem tollen Erlebnis verließen wir den Wildlife-Loop und fuhren in den Needles-District. Das erste hier waren aber keine Needles, sondern ein Muledeer. Ich in meiner Ahnungslosigkeit hätte es glatt für ein Reh gehalten, aber wenn die Nicht-Botanikerin das sagt...

Aber egal, sah gut aus, das Muledeer-Reh.

Nun kamen aber endlich die Needles ins Spiel, allerdings erst nach einem sehr engen Tunnel. Und das mit unserem Buddy, dem die Konstrukteure Außenspiegel wie Kuchenbleche verpasst haben. Macht aber nix, wir haben durchgepasst.

 

Am Needles-Eye gefiel es uns besonders gut, denn hier kommen schöne Formationen und enger Tunnel zusammen. Macht echt Spaß, da durch zu fahren - abe man sollte die Breite des Autos kennen. Denn sonst ist Asche mit nach hinten gucken...
 Den Abschluss des Tages sollte dann das "Crazy Horse Monument" bilden, ein noch in Arbeit befindliches Monument des Indianerführers, welches ähnlich den Präsidentenköpfen in den Felsen der Black Hills gesprengt und gemeißelt wird.

Gearbeitet wird an diesem monströsen Objekt seit 1948, erst durch den Bildhauer Korczak, jetzt durch acht seiner zehn Kinder. Das im Bild zu sehende Gesicht wurde 1998 fertig gestellt, seitdem wird am Körper des Pferdes gearbeitet. Allein das Gesicht hat eine Höhe von etwa 30 m.

Unser erster Eindruck - nach dem Entrichten der 27 $ für den Eintritt - war etwas enttäuscht. Warum? Kann ich nicht mal wirklich sagen. Man sah nur vom Weiten ein Gesicht im Fels, ansonsten sah das Ganze aus wie ein etwas spezieller Steinbruch.

Aber je länger man sich im sehr gut gemachten Visitor-Center mit dem gigantischen Bau und den ganzen Hintergründen beschäftigte, um so mehr Ehrfurcht und Respekt bekam man vor dem Vorhaben. Uns hat es jedenfalls sehr gut gefallen, daher werden wir morgen ziemlich sicher auch die Laser-Show anschauen, die hier jeden Abend veranstaltet wird. Im unteren Bild sieht man übrigens, wie das ganze Monument mal aussehen soll.

Von Crazy Horse fuhren wir dann nur noch nach Rapid City in unser gestern vorgebuchtes Hotel.

Das lecker Abendessen gab es bei Dennys, das Bierchen aus der Büchse und den Helios aus der mitgebrachten Flasche.

 

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