Heute wird es definitiv weniger, was ich zusammenschreibsle, denn ich bin
platt. Platt wie eine Flunder. Warum? Weil wir in den Grand Canyon
runtergewandert sind (Ramona und ich, Andrea ist auf dem Rim geblieben und
hat uns von oben zugewunken), vom South Rim bis zur Bright Angel Campground
(30 km Laufstrecke, dabei Höhenunterschied 1.300 m). Da wir uns aber nicht
unter den Druck setzen wollten, bis runter zu müssen, sind wir auch in den
Canyon hinein auf dem Bright Angel Trail gelaufen. Der Wecker klingelte 4:40
Uhr, um 5:00 Uhr verließen wir unser Zimmer in der Maswick Lodge. 5 Minuten
später begannen wir den Abstieg in den Canyon. Mit Stirnlampe und bei
geschätzten 5-7 Grad Celsius machten wir uns an den Abstieg. Um 7:45 waren
wir in Indian Garden, nach einer ausgiebigen Pause mussten wir uns
entscheiden. Da wir uns noch sehr gut fühlten, nahmen wir den rechten weg
zum Colorado. Um 10:05 waren wir am Colorado, um 10:25 an der Silver Bridge
und damit auch am Campground. Hier machten wir eine schöne lange Pause,
beobachteten dabei noch die per Hubschrauber erfolgte Lieferung von
Stromaggregat und Schweißgerät - die Wasserleitung zur Phantom Ranch war
gebrochen, es gab aber Wasser bis zum Campground - dann begannen wir 11:15
den Rückweg. Aber erst mal nur ca. 20 Minuten bis zur Colorado Beach, denn
dort machten wir gleich die nächste Pause. Schwimmen gegangen sind wir
allerdings nicht, denn erstens ist es verboten, zweitens ist die Strömung
krass und drittens war das Wasser soooo kalt. 12:15 haben wir uns vom
Colorado verabschiedet und sind den Hochweg angegangen. Bis Indian Garden
ging es ziemlich gut, dort haben wir noch mal eine schöne lange Pause
gemacht. Ab hier haben wir nur noch an den beiden Rasthäusern (3 Meilen und
1,5 Meilen) je 10 minuten Pause gemacht - die Rasthäuser bestehen übrigens
aus überdachtem unterstand, Toilette, Notfalltelefon und zwei Wasserhähnen -
ansonsten nur noch kurze Verschnaufpausen. mit jeder meile wurde das Gehen
anstrengender, die meisten Höhenmeter macht man hier aber nun mal auf den
letzten Meilen. 17:30 haben wir dann den Rim wieder erreicht und uns ganz
doll auf die Dusche gefreut. Wir waren wirklich sehr geschafft, aber nicht
halbtot. Ich habe etwa 6 Liter getrunken, Ramona gut die Hälfte. Also die
wanderung ist in dieser Jahreszeit beim richtigen Wetter auf jeden Fall
machbar, man sollte aber auch wissen, was man tut. Die Gefahr besteht neben
der Hitze vor allem daran, dass man erst im zweiten Teil der Wanderung den
anstrengenden Teil hat. und je später um so steiler. Wir habens geschafft
und sind jetzt stolz wie Oskar.
Und jetzt gehe ich schnell ins Bettchen, denn meine
Füße schreien nach Ruhe (Nein, ich habe nicht mit den Füßen geschrieben) |