8. Tag; Sa 13.09. FeWo - Corte - L'ile Rousse - Calvi - Porto - Corte - FeWo

403 km

 

Heute sollte es in den Nordwesten der Insel gehen, dabei auch gleich noch durch die zwei schönsten Schluchten der Insel. Damit war uns schon klar, dass es ein langer Tag werden würde. Den Wecker hatten wir auf 7:00 Uhr gestellt, da es zu dieser Zeit aber noch regnete, blieben wir erst mal liegen. Nach Acht standen wir endlich auf, inzwischen hatte der Regen aufgehört und der Himmel klarte schnell auf. Also relativ zügig gefrühstückt und 9:30 Uhr ab auf die Piste. Bis Corte nahmen wir wieder die N200, geht auf der ausgebauten Strecke einfach sehr zügig und Spaß macht es außerdem noch. In Corte schauten wir uns das Altstadt-Zentrum an, das sich auf einem Felsrücken dicht zusammendrängt.

Zentrum von Corte Corte City
Weiter ging es in Richtung Norden, immer auf der N197 entlang. Runter zur Küste nutzten wir dabei den alten Streckenverlauf, der lt. Karte viel kurviger ist. Stimmt auch, nur leider ist er gleichzeitig auch extrem vollgeschi..., gelegentlich kam man sich vor wie in der Kuh-Toilette.
Kurven die begeistern Typischer Fall von Rinderwahnsinn
Auf dem Col de Colombano mit 692 m konnten wir mal wieder bewundern, wie gut die Korsen doch schießen können. Das Schild - wie fast alle Schilder außerhalb von Ortschaften - war ordentlich von Schrotladungen durchlöchert. Später am Tage sahen wir übrigens an der Straße einen Korsen mit Schrotflinte rumstehen, zum Glück suchte er sich nicht unser Nummernschild als Zielscheibe aus.
In Algajola machten wir die obligatorische Kaffeepause, direkt am Strand bei herrlichstem Sonnenschein, so lässt es sich aushalten. Vor allem da die Temperaturen heute deutlich angenehmer sind, gestern noch 35 Grad, heute etwa 20. Das unangenehme war nur der heftige, böige Wind, der gelegentlich kräftig an uns rumzottelte. Macht sich vor allem in Kurven bei etwas mehr Schräglage nicht so gut.
Ab Calvi - die Stadt haben wir uns nur kurz angeschaut, zu viele Menschen - wollte ich eigentlich die Küstenstraße in Richtung Porto nehmen. Selbige ist ziemlich schmal und wie der Name schon sagt, direkt an der Küste, der Steilküste. Der Wind pfiff hier so böig und unberechenbar in Richtung Meer, dass ich nach etwa 1 km umdrehte und die D81 durchs Land nahm. War mir einfach zu gefährlich, wenn man sich bei Gegenverkehr dicht an der Meerseite halten muss und dann eine Böe schubst - nee nee! Die Inlandsstraße war auch nicht übel, fuhr sich sehr gut mit schönen Wedelkurven. Auf dem Col de Palmarella blieben wir kurz stehen, aber auch hier pfiff der Wind extrem. Ich musste sogar 'ne ganze Weile warten, bis ich meinen Fuß zum Gang einlegen mal hochnehmen konnte. Extreme Kippgefahr. Der Blick in die Richtung, aus der wir gekommen sind, war ganz ok. Aber der Blick in die Berge, wo wir noch hin mussten, war nicht ganz so schön. Auf dem Foto sieht es noch viel heller aus, als es in Wirklichkeit war.
Blick zurück Blick voraus
Die weitere Strecke am Golf von Porto entlang war extrem schön, die Strasse ist relativ neu, meist auch nicht so schmal und der Ausblick toll. Durch den heftigen Wind war auch das Meer ordentlich in Bewegung, sah echt gut aus.
Porto selbst sieht auf den ersten Blick sehr schön aus, ist aber im wesentlichen eine Ansammlung von Hotels. Wir sind kurz runter zum Meer, haben ein Weilchen dem Spiel der Wellen zugeschaut, dann sind wir wieder los ins Inselinnere. Denn es lagen noch die beiden Schluchten vor uns, und die Wolken in dieser Richtung verhießen nicht unbedingt Gutes.
Durch die Spelunca-Schlucht kamen wir noch relativ unbeschadet, ein paar Tröpfelchen und die Abwesenheit von Sonne, das war's schon. In der Schlucht selbst haben die Straßenbauer sich selbst übertroffen, die Straße ist wirklich über längere Strecken wie an den Berg geklebt, während das Flüsschen viele Meter tiefer durch die Gegend plätschert.
Spelunca
Kurz vor dem höchsten Pass des Tages, dem Col de Vergio (habe gerade noch mal auf dem Originalfoto geschaut, das Schild hat tatsächlich keine Einschüsse), kam uns noch eine Herde Ziegen entgegen, die teilweise elegant auf der Straßenrandmauer (wie heißt eigentlich so ein gemauertes Ding an Stelle einer Leitplanke?) balancierten. Bis zu den Ziegen war alles gut, aber dann kam das, was die Wolken schon einige Zeit androhten. Es regnete zwar nicht kräftig, aber dieses nasse Gelumpe war doch ganz schön kalt. Dazu kam noch der teilweise recht dichte Nebel und diverse Ablagerungen auf der Strasse. Und das alles in einer recht steilen Passabfahrt. Machte nicht wirklich Spaß - muss man aber durch, wenn man durch will. Zum Glück konnten wir bei einigen Wolkenlücken die Sonne im Tal sehen, also Hoffnung.

Es dauerte auch nicht so lange, dann waren wir aus dem Regen raus und kamen wieder in sonnige Gefilde. Wurde auch Zeit, denn die zweite Schlucht, die Scala di Santa Regina, wartete auf uns. Auch hier wieder sehr raue Gebirgslandschaft, steile Felsen, dazwischen ein Fluss und eine waghalsig platzierte Strasse. Bei durchweg gutem Belag konnte man zügig fahren, nur immer wieder unterbrochen von Guck-Pausen, denn nach der Landschaft gucken sollte man während der Fahrt hier nicht, jedenfalls nicht als Fahrer.

Die letzten Kilometer von Corte zur Ferienwohnung legten wir im Schweinsgalopp zurück, denn erstens war es schon recht spät und zweitens gab es da ein eigentlich recht gut gepolstertes Körperteil, das energischen Einspruch gegen die permanente Sitzerei einlegte. Kurz vor 19:00 Uhr war es dann geschafft, wobei wir beide jetzt selbiges sind.

 

9. Tag; So 14.09. FeWo - Vezzani - Vivario - Bocognano - Venaco - FeWo

208 km

 

Früh ließen wir es heute sehr gemütlich angehen, denn es ist ja schließlich Sonntag. Der Himmel war auch ganz schön bewölkt, ab und zu tröpfelte es auch. Also kein Grund zur Eile. Erst nach halb Elf bewegten wir uns bei inzwischen vermehrt blauem Himmel in Richtung Berge. Diesmal nahmen wir wieder eine der kleinen Straßen, die D343. Bereits nach wenigen Kilometern schauten wir dann erst mal einem Weinbauer bei der Ernte zu. Nix von wegen Weinlese - maschinelles Ernten ist angesagt. Das geht natürlich bei den hier überwiegend flachen Feldern gut. Jedoch sind auch nach der Ernte noch einige Trauben an den Reben dran, die sehen dann aber nicht mehr ganz so gut aus wie die auf dem Foto. Schmackhaft sind die Trauben auf jeden Fall - und auch zuckersüß.

Weiter ging es dann auf schön kurviger Strecke und meist gutem Belag in Richtung Berge. Hinter einer Kurve wuselten wieder mal ein paar Schweine auf der Straße herum, aber diesmal waren es noch ganz kleine Ferkel. Und was sagte Ramona dann zu mir? "Das werden alles mal ganz lecker Schnitzel!"

Böse böse - aber hübsche Schnitzel.

Etwas weiter lud dann wieder eine kleine Quelle - diesmal sogar mit Namensschild - zum erfrischen ein. Wobei wir das mit dem Erfrischen heute gar nicht nötig hatten, die Temperaturen waren zwar oberhalb 20 Grad, aber nicht weit darüber.

 

Hinter Vivario machten wir einen Abstecher in eine ganz winzige Seitenstraße, die mit ordentlicher Steigung in ein schönes Seitental führte. Selbige fuhren wir bis zum Ende des Asphalts, dort direkt unterhalb des Monte Rotondo (mit 2.622 m der zweithöchste Berg Korsikas) machten wir in völliger Einsamkeit erst mal ein Futterpäuschen.

Die Aussicht auf die Berge war grandios, und auch die Fahrerei war schön. Nur Gegenverkehr möchte ich bergab bei dieser schmalen Straße nicht haben, denn es ging gleich neben der Straße ziemlich steil abwärts. Zum Glück verspürte aber niemand das Verlangen, es uns gleichzutun.

Sie wird doch wohl nicht etwa ...
Wieder an der N193, dem mittleren Highway in Korsika, fotografierten wir noch eine berühmte Eisenbahnbrücke. Berühmt deshalb, weil sie von Hr. Eiffel konstruiert wurde, jau, dem Eiffel mit dem Turm. Inzwischen war es schon deutlich nach Mittag und in den Bergen hatten sich schon wieder einige Wolken zusammengerauft.
die eifelsche Brücke, die mit dem Stahlträger
Wir fuhren aber trotzdem noch über den Col de Vizzavona in den Westen, denn erstens ist die Straße super und zweitens mussten wir ja noch den Brautschleierwasserfall besuchen. 

Von einem kleinen Parkplatz mussten wir knapp 10 Minuten durch recht dichten Wald kraxeln, dann waren wir schon da.  Der Wasserfall ist dann auch ein ganz Riesiger, mit über 150 m Höhe jedenfalls der höchste Korsikas. Die Wassermassen allerdings halten sich ziemlich in Grenzen, und das obwohl es in der Nacht ordentlich geregnet hatte.

 

Nach unserer Kurzwanderung zur "Cascade du Voile de la Mariee" machten wir uns zügig wieder auf den Rückweg über den Pass, denn die Wolken hatten sich weiter verdunkelt und irgendwie sah das alles ganz schön nach Regen aus. Während der Fahrt Nach Venaco - immer auf der N193 entlang - erwischten uns auch zwei ordentliche Schauer. An sich nicht weiter schlimm, nur die schönen Kurven kann man dann nicht so schön fahren. Grrrr!
Auf Grund des Wetters nahmen wir die kürzeste Strecke zurück zur Ferienwohnung, unterwegs noch ein kurzer Fotostop an einer Brücke - die sich allerdings dann irgendwie als ganz schön hässlich entpuppte, aber trotzdem mal fotografiert werden wollte - und im Schweinsgalopp zurück. denn rechts neben uns hatten sich inzwischen grimmige Wolken zusammengebraut, denen wir lieber nicht per Bike begegnen wollten. Gerade noch vor dem Regen schafften wir es in die Wohnung, dem folgenden Guss konnten wir im Trockenen mit einem Kaffee zuschauen. Definitiv die schönere Variante.

 

10. Tag; Mo 15.09. Korsika

346 km

 

Der morgendliche Blick aus dem Fenster zeigte strahlend blauen Himmel. Also alles klar zur Schluchtenjodler-Tour. Heute standen 4 Schluchten und die Calanche auf unserem Programm. Also wieder mal auf zur Westküste. Als schnelle Anfahrt bis Corte nahmen wir wieder die N200 - langsam kenne ich mich hier aus. Ein schnelles Brückenfoto, eins von der schönen Landschaft, sonst wurde nur geheizt.

Ab Corte ging es etwas gemächlicher zu, außerdem auf Neuland. Unser erstes Ziel des Tages hieß Restonica-Schlucht. Die etwa 15 km lange Stichstraße ist zwar vom Belag her meistens ganz ok, aber die Breite lässt doch öfters zu wünschen übrig. Und Tieouris treiben sich hier massenhaft herum, meistens natürlich in diesen unanständigen Blechkisten. Die Schlucht ist wirklich sehr schön, ringsherum ein tolles Gebirgspanorama. Zur Belohnung gab es dann oben erst mal ein frisches Käffchen.
Auf der Fahrt zurück nach Corte konnte einem dann manchmal schon etwas mulmig werden, denn bei der schmalen Straße musste ich jedesmal bei Gegenverkehr direkt am Rand fahren. Und da ging es einige Male ordentlich abwärts. Zum Glück konnte ich es meistens so deichseln, dass wir auf den freien Strecken keinen Gegenverkehr hatten.
Die nächste Schlucht des Tages war die Santa Regina Schlucht. Durch selbige waren wir zwar schon mal gefahren, aber diesmal ging es von unten nach oben. Sah zwar im Endeffekt nicht wirklich anders aus, war aber auf jeden Fall wieder sehr schön. Mitten in der Schlucht machten wir eine Pause, erstens um unsere Kniften zu futtern und zweitens um ein paar Fotos zu machen.

Auf dem Weg zur nächsten Schlucht mussten wir über den Col de Vergio, diesmal allerdings bei vernünftigem Wetter. Es hatten sich zwar wieder mal einige Wolken zusammengerottet, aber trotzdem schaute immer wieder die Sonne durch und vor allem, es blieb trocken. So konnten wir auf dem Pass auch das wunderschöne Denkmal bewundern, das die Korsen dort hingestellt haben. Ich vermute mal, in der Stadt wollten sie es nirgends haben, deshalb haben sie es hoch in die Berge gestellt. Sollen sich doch die Touris damit rumärgern.

Bei der Abfahrt vom Pass stand an einer Stelle ein kleiner Hund in der Gegend herum. Als wir kamen, sprintete der Bursche auf die Straße und lief eine ganze Zeit vor uns her, immer schön mittig auf der Straße. Ich habe zwischen fotografieren und fahren mal aufs Tacho gelinst, da waren wir bei fast 30 km/h. Und diese Eskorte hat der Hund einige hundert Meter durchgehalten.

Vor Porto wartete dann die dritte Schlucht auf uns, die Spelunca. Leider hatte sich hier die Sonne gerade hinter größeren Wolken versteckt, dem Fahrspaß tat das aber kein Abbruch.
Den Blick auf Porto kannten wir ja schon von unserer vorgestrigen Tour, diesmal blickten wir aber von der anderen Seite.
Kurz hinter Porto beginnt dann die Calanche, ein Gebiet mit durch Erosion seltsam geformten Steinen. Mit etwas Fantasie kann man hier viele Köpfe, Figuren oder sonstwas finden. Sogar ein kleines Herzchen ließ sich entdecken. In Cargese wollten wir unsere Kaffeepause einlegen und sind dazu runter an den Strand gefahren, um uns in ein uriges Cafe zu setzen. Den Kaffee dort mussten wir aber auch ganz besonders genießen, denn für einen normalen Milchkaffe und einen Espresso 4,50 €, das war denn doch ganz schön üppig. Aber dafür war der Wellengang dann wenigstens schön kräftig - vermutlich im Preis eingerechnet.
Über die D81 fuhren wir als nächstes in Richtung Ajaccio, eigentlich nur noch als schnelle Route zurück. Aber die Strecke über den Col de Bastiano war noch mal oberaffengeil, tolle breite Straße mit langgezogenen Kurven und super Ausblicken. Noch mal Fahrspaß pur. Kurz vor Ajaccio schnappten wir uns die N193, die uns wieder über den Berg bringen sollte. Machte sie dann auch, zügig und mit hohem Spaßfaktor.
Bei Vivario bog ich wieder auf die kleine Bergstraße nach Ghisoni ab, die wegen des schlechten Belages zwar keinen Spaß machte, aber der kürzeste Weg war. Von Ghisoni bis kurz vor dem Ziel wartete dann die letzte Schlucht des Tages auf uns, die "defile de Inzecca". Zwar bei weitem nicht so spektakulär wie die drei Anderen, aber trotzdem sehr schön. Und vor allem mit sehr schönen Wedelkurven und super Grip.

 

 

19:00 Uhr waren wir dann wieder in der Anlage, noch schnell Abendbrot machen, jetzt sind wir vollgefuttert und ziemlich müde. Aber noch müssen wir beratschlagen,wohin es morgen an unserem letzten Bikertag auf Corse gehen soll.

 

11. Tag; Di 16.09. FeWo - Solenzara - Zonza - Propriano - Zonza - FeWo

260 km

 

Heute ließen wir es etwas gemütlich angehen, ist schließlich für den letzten Tag auch angezeigt. Bis kurz nach Neun haben wir gepennt, dann gemütlich gefrühstückt und erst gegen halb Elf auf die Piste begeben. Das Wetter war übrigens top, allerdings zeigten sich an den Bergen bereits jetzt früh die ersten Wolken. Heute sollte es - mal wieder - an die Westseite gehen, aber dieses mal auf dem südlicheren Pfad. Nach den obligatorischen Küstenkilometern auf gerader Straße bogen wir in Solenzara in Richtung Berge ab. Und wirklich unvermittelt geht es los mit den Kurven. Etwa 40 km davon bei meist gutem Belag erwarteten uns, Bikerherz was willst Du mehr. Auf dem "Col de Bevalla" zeigten sich die Wolken dann schon ganz schön düster, aber in unserer Fahrtrichtung leuchtete der Himmel immer noch schön blau.

In Zonza machten wir dann erst mal wieder eine Kaffeepause, der Ort gefällt mir einfach toll. Ist zwar nicht wirklich groß, auch nicht viel los, eigentlich nur eine Kreuzung (soll ja ein Kreisverkehr sein, erkennt man aber kaum) mit ein paar Cafe's drumrum. Und natürlich dem obligatorischen Denkmal. Macht aber irgendwie was her, gemütlich den Espreso zu schlürfen und dabei dem gelegentlichen Chaos auf dem Kreisverkehr zuzuschauen.
Irgendwo unterwegs sahen wir dann eine Fuhre mit Rinden der Korkeiche. Die werden hier noch geschält und verarbeitet. Wenn man sich die Rinde so anschaut, kann man sich kaum vorstellen, wie die daraus die so sauberen Korken herstellen.
Bei Propriano erreichten wir dann wieder mal die Westküste, heute mal bei sehr ruhigem Meer und kaum Wind. Vorher fotografierten wir noch einen der hiesigen Freidhöfe, die sind schon sehr interessant aufgebaut. Für einzelne Familien gibt es dort richtige kleine Häuschen, in denen dann die Familienmitgleider beigesetzt werden. Manche dieser Häuschen sind so toll gemacht, das haben viele zu Lebzeiten nicht.
Einen Zwischenstop legten wir noch in Sartene ein, der angeblich korsischten Stadt Korsikas. Das Zentrum ist auf jeden fall sehr hübsch, aber irgendwie schaffen die es hier, dass selbst in dem kleinsten Nest ein hübscher Zentralplatz ist. Meist auch noch mit einem kleinen Cafe, und wenn es mit Plastestühlen auf der Kreuzung ist.
Obersupergenial war dann noch mal die D69 von Sartene (fängt erst einige km nördlich an) in Richtung Aullene.

Sowas von kurvig, das ist schon fast eine Frechheit. Der Belag zwar nicht mehr so ganz taufrisch, etwas rissig, aber immer noch gut zu fahren. Und kurvig - aber das sagte ich ja schon. Kurz vor Aullene geht dann rechts die kleine D120 ab, und da lt. Karte die Kurven auf der D69 zu ende waren, nahm ich dieses Sträßchen als Abkürzung. Eine solche war es dann auch, aber eine ganz schön hoppelige. Damit ihr auch mal seht, dass es hier nicht nur gute Straßen gibt, dieses geflickte Etwas links unten ist auch von Korsika. Nach dieser Schüttelei erreichten wir dann auf deutlich besserer Straße zum zweiten Mal am heutigen tage Zonza - natürlich musste noch mal ein Espresso vertilgt werden. Dann ab zur Ferienwohnung, denn in Fahrtrichtung hatten sich wieder mal Wolken ... - das kennen wir ja schon. Es bleib zum Glück bei leichtem Nieselregen und nur stellenweise feuchter Straße, so dass ich die meisten der in der Gegend herumliegenden Kurven gut fahren konnte. Etwa 17.30 Uhr waren wir dann wieder zurück - und der Motorrad-Urlaub de Facto zu Ende.

Denn so schnell kann's gehen, nachmittags noch beim kurven durch die Kurven - steht Fazzi abends schon wieder verzurrt und bewegungslos auf dem Hänger.
 
12. Tag; Mi 17.09. FeWo - Bastia - Fähre - Livorno - Mantova (per Auto)

397 km

 

7:30 Uhr aufstehen - 8:30 Uhr Frühstück, 9:30 Uhr Fewo abgegeben - so ging der heutige Tag los.

Aber passt schon, ist ja schließlich der Abreisetag. Für die knapp 100 km bis Bastia brauchten wir etwa 2 Std., denn ab etwa 10 km vor der Stadt wird der Verkehr dann doch ganz schön zäh. Aber kein Problem, wir hatten reichlich Zeit. Am Fährhafen fuhren wir als eine der ersten in die nach etwas Wartezeit freigegebene Spur zur Fähre nach Livorno. Da wir aber mit unserem Anhänger mit zu den Letzten gehörten, die auf's Schiff durften, konnten wir uns das ganze Chaos der Beladung aus der ersten Reihe anschauen. Als standesgemäße Deutsche hatten wir natürlich mindestens 5 Vorschläge, wie man das organisierter und zügiger gestalten könnte. Aber oh Wunder, pünktlich war der windschnittige Kutter beladen, und auf die Minute pünktlich legten wir ab.

Damit ist der Bikerurlaub nun wirklich vorbei - tschüß Korsika.

Unser Fazit für Korsika:

 

Aus Bikersicht ein 5-Sterne plus. Die absolute Biker-Insel, mit traumhaften Straßen und vor allem noch traumhafteren Kurven. Der Straßenbelag ist auf den Hauptstraßen überwiegend in einem Top-Zustand, die kleinen bis ganz kleinen Nebenstraßen können schon mal zur Hoppelpiste ausarten.

Die Korsen fahren gegenüber Motorradfahrern sehr zurückhaltend, auf Landstraßen fahren sie meist weit nach rechts, damit der Biker in der Mitte noch durch kann. Aber Vorsicht, im Gegenverkehr wird das genauso gemacht. Und dann kann es mit zwei Bike's in der Mitte schon mal eng werden.

 

Die Landschaft hat in Küstennähe mediterrane Züge (welch ein Wunder als Mittelmeerinsel), ansonsten aber sehr viel Mittelgebirgscharakter bis hin zu hochalpinen Ecken zu bieten. Insgesamt ab er sehr ausgedehnte Waldflächen, Ramona war das schon zu viel, denn da gibt es nicht so viel zu schauen. Rein landschaftlich gibt es schönere Inseln, z.B. Teneriffa oder auch Madeira. Aber immer daran denken, die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

 

An jeden Biker die klare Empfehlung, auf nach Korsika. Es lohnt sich - nein, es macht süchtig.

 

 
13. Tag; Do 18.09. Mantova - Nals (per Auto) - Sellarunde

256 km

 

Übernachtet haben wir in einer kleinen Pizzeria in der Nähe von Mantova. Sehr schöne Zimmer und gutes Essen zu annehmbaren Preisen.

Früh starteten wir kurz nach Acht, Ziel war Südtirol. Bei tollem Wetter fuhren wir am Gardasee vorbei und erreichten bereits vor Elf Uhr Nals im Meraner Tal. Dort suchten wir uns ein kleines Hotel für 2 Nächte. Eigentlich wollten wir ja etwas wandern gehen, aber als wir nun da waren und die schönen Straßen sahen, entschieden wir uns kurzfristig anders. Motorrad abladen, Bikerklamotten auspacken - und los geht's. 12:30 Uhr machten wir uns los zur Sella-Runde, die wir dann bis 19:00 Uhr genossen.

 
14. Tag; Fr 19.09. Nals - Meran - Jaufenpass - Penserjoch - Nals

187 km

ÜUnsere heutige Runde ging über Meran zum Jaufenpass, weiter über Sterzing zum Penser Joch und dann runter nach Bozen. Gerade auf dem Stück durch's Sarntal runter nach Bozen hatte ich mich schon auf die vielen Kurven und kleinen Tunnel im letzten Stück gefreut. Tja, leider zu früh gefreut. Hier wurde leider (für die Einheimischen vermutlich zum Glück) ein langer Tunnel gebaut, der diese schöne Motorradstrecke leider ersetzte. Die alte Straße wurde aufgegeben, ist also nicht mehr befahrbar. Auf dem letzten Stück vor Bozen ist das zum Glück noch nicht so, aber wer diese Straße noch fahren will, sollte sich beeilen, denn auch hier ist der Tunnel bereits in Bau.

Im Hotel angekommen stellte ich fest, dass ich jetzt wirklich besser nicht mehr mit dem Bike fahre, denn das Profil hatte sich irgendwo in den Bergen verstreuselt. War nicht mehr viel übrig geblieben - was aber gleichzeitig von guten Kurvenorgien zeugte.

15. Tag; Sa 20.09. zu Hause

856 km (per Auto)

 

Die Rückfahrt nach Cottbus war unspektakulär und im Vergleich zu den letzten Tagen langweilig. Autobahn, Autobahn, Autobahn ....  und dann zu Hause.

Ein sehr schöner Urlaub war zu Ende, aber der Fahrriemen war auch erst mal wieder abgeschliffen.

   
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