Hawaii 2013; Tag 3

3.Tag; Di 10. September Maui - Sonnenaufgang auf dem Haleakala

208 km

 

Einfach mal nur Urlaub machen und abhängen, muss das schön sein.

Bei uns war dagegen der Wecker auf 3:00 Uhr gestellt, bereits wenige Minuten vorher holte mich die biologische Uhr aus dem Schlaf. Ein schneller Kaffee, bissl Morgenwäsche und schon ging es in tiefster Dunkelheit ab auf die Piste. Wir wollten uns unbedingt den Sonnenaufgang anschauen - auf dem Haleakala.

Leider ist der Haleakala kein Strand direkt vor unserer Tür, sondern ein 3.055 m hoher Ex-Vulkan, zu dem wir erst mal noch 80 km fahren mussten.

 

Wir lagen gut in der Zeit (dachten wir), bereits 4:45 Uhr passierten wir den Eingang des Nationalparks. Um 10 $ erleichtert konnten wir die weiteren diversen Meilen bis zum Gipfel in Angriff nehmen. Oben angekommen, mussten wir feststellen, dass der Parkplatz bereits knüppeldicke voll war. Aber ein Kumpel aus dem netten USA-Stammtisch hatte mir eh geraten, gleich auf den oberen Parkplatz zu fahren. Gedacht - getan - denkste, auch voll. Also mussten wir wieder ein Stückchen runter und dann in die Seitenstraße zu den Observatorien rein, wo wir uns an den Straßenrand stellten. Schnell schlüpften wir noch in die langen Hosen und warmen Jacken, denn 5 Grad Celsius kann man nicht wirklich als mollig warm bezeichnen. Der kurze Fußweg zum Gipfel erwärmte nur ein klein wenig, aber der heftige Wind, der uns frontal entgegen blies, kühlte uns schnell auf gefühltes Gefrierfleisch-Niveau herab. So mussten - sorry wollten - wir nun noch eine gute halbe Stunde ausharren, bis das grandiose Schauspiel so richtig begann. Der Sonnenaufgang entschädigte uns dann aber absolut für die Fröstelei.

  

 

Rechts auf dem Bild sind übrigens die beiden Vulkane der Nachbarinsel Big Island zu sehen, der Mauna Loa und Mauna Kea. Auf dem Mauna Kea mit 4.205 m Höhe werden wir hoffentlich in der nächsten Woche auch mal stehen, ziemlich sicher aber nicht zu so unchristlicher Stunde.

 

 

Den Leuten im Gipfelhäuschen hinter uns war garantiert nicht so kalt wie uns, denn sie standen völlig windgeschützt. Lustig war nur, dass viele durch die nicht wirklich sauberen Glasscheiben fotografierten - natürlich mit Blitz.

 

 

Dann endlich zeigte sich Klärchen gnädig und erschien zur Audienz. Wie in diesen Breiten üblich ging es ratz fatz und die runde Scheibe war über'm Horizont bzw. über der Wolkenschicht.

 

 

Auf der entgegengesetzten Seite konnte man gut den Schatten des Vulkans erkennen, wenn man drauf stand, wirkte der gar nicht so spitz.

 

 

Nach diesem Genuss machten wir uns wieder runter zu unserem Auto, nicht ohne noch die wirklich schönen Silberschwerter zu bewundern, die direkt am Parkplatz standen. Noch ein kurzer Rückblick zum Gipfelhaus, vor dem wir den Sonnenaufgang erlebt hatten, dann rein ins Auto und Heizung an.

 

 

Nach viel zu kurzer Fahrt parkten wir auf einem der vielen nun wieder freien Parkplätze am Haus der Sonne und informierten uns über unsere geplante Wanderung. Eigentlich wollten wir auf dem "Sliding Sands Trail" in die Hochebene des Haleakala wandern und dort zum ersten Vulkankegel des "Ka Lu'u o ka Oo". Leider teilte uns die Rangerin mit, dass wir zwar den Sliding Sands Trail laufen können, aber nicht zu dem Krater. Dieser Teil des Weges ist gesperrt, warum , habe ich leider nicht verstanden. Trotzdem sind wir natürlich losgezogen und sind die geplante Strecke gelaufen - bis auf das letzte Stück.

 

 

Anfangs hatten wir noch sehr gute Sicht und da es auch immer bergab ging, kamen wir gut voran. Aber je weiter wir abstiegen, um so dichter wurde der Nebel bzw. die herauf ziehenden Wolken. Am vorgesehenen Wendepunkt der Tour (nach einer guten Stunde) standen wir dann im dichten Nebel bei ganz leichtem Nieselregen. Zusammen mit dem immer noch recht starken Wind nicht wirklich angenehm. Also umgedreht und wieder hoch zum Haus der Sonne.

 

 

Nach etwa einer halben Stunde hatten die Wolken ein Einsehen und verzogen sich vorübergehend. So konnten wir uns wenigstens von hier noch mal den Krater anschauen, um den wir eigentlich rum laufen wollten.

 

 

Als dann auch noch Klärchen raus kam und uns bestrahlte, machten wir erst mal eine ausgiebige Futter-Pause. Die hatten wir und redlich verdient.

 

 

Auf dem letzten Stück des Weges kam uns eine Gruppe Reiter entgegen, die per Pferd (das haben Reiter wohl so an sich) die Hochebene erkunden wollten. Scheint hier regelmäßig zu passieren, denn die Hinterlassenschaften der Tiere konnten wir sowohl optisch als auch olfaktorisch immer wieder registrieren.

 

 

Zurück am Auto waren wir beide recht groggy. Obwohl es nur etwa 400 Höhenmeter waren, die wir in gut 3 Stunden runter und hoch überwunden hatten, die Höhe, die Kälte und der ziemlich lockere Sand strengten doch ziemlich an. Trotzdem wurden noch alle an der Straße liegenden Viewpoints mitgenommen. Die auf vielen Warnschildern gezeigte Nene-Gans (Hawaiigans) haben wir leider nicht gesehen.

 

 

Wieder raus aus dem Nationalpark fuhren wir erst mal in unsere Wohnung, um zu duschen, ein Käffchen zu trinken und etwas zu entspannen. Mittagsschläfchen fiel aus, da wir vermutlich bis Abend durchgepennt hätten. Da sind wir lieber die Straße von Kihei nach Süden gefahren, haben uns diverse Beaches angeschaut und einfach nur die schöne Gegend genossen.

 

 

 

Ganz am Ende der Straße ging es auf sehr schmaler Straße quer durch ein Lava-Feld des Haleakale. Danach war dann Schluß mit Straße, bissl umgucken und wieder retour.

 

 

Aber immerhin konnten wir hier mit unserem Kleinen mal an den Strand, hat ihm bestimmt auch gefallen. Mir auf jeden Fall. :-)

 

 

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