Hawaii 2013; Tag 10

10. Tag; Di 17. Sept. Big Island, Volcanoes NP

70 km

 

Bereits in der Nacht hörten wir komische Geräusche auf dem Dach - als wenn es regnen würde. Und nach dem Aufstehen bestätigte es sich, es regnete. Ist ja eigentlich in einer Gegend mit Regenwald nun nicht so was besonderes, aber muss das gerade heute sein, wenn wir hier sind.

Aber egal, nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Volcanoes National Park. Mit 10 $ waren wir am Eingang dabei, damit könnten wir aber auch 7 Tage lang in den Park rein - wenn wir so lange hier wären.

 

Zuerst haben wir bei leichtem Regen dem Visitor-Center einen Besuch abgestattet. Dort wurde uns bestätigt, dass es mit fließender Lava im Moment schlecht aussieht. Am Jaggar Museum kann man zum Kilauea Krater gucken, in dem ein Lava-See steht. Selbiger ist im Moment rund 50 Meter unter der Kante, vor allem in der Dunkelheit kann man das Glühen wohl gut sehen. Jetzt am frühen Morgen konnte man allerdings kaum unterscheiden, was der Dunst von Regen und der vom Vulkan ist.

 

   

Einen Stop bei Nieselregen legten wir an den Steam Vents ein. Ein kurzer Blick in so ein Loch, aus dem nicht gerade gut riechender Dampf kam, schon hatte sich das Interesse gelegt. Also wieder in's trockene Auto und weiter.

    

 

Next Stop - Abwasserkanal. Nee nee, richtiger ist Thurston Lava Tube. Diese Röhren entstehen, wenn flüssige Lava außen herum erkaltet, aber im Inneren noch weiter fließt. Dann bleibt der schon erkaltete äußere Mantel zurück und schwups, ist da eine Röhre entstanden. In so ein Rohr kann man hier rein und sich von innen anschauen. Ehrlich gesagt, wenn man da durch läuft, ist es einfach nur dunkel und trist.

  

 

 

Aber sobald man wieder aus der Röhre raus ist, steht man mitten im Regenwald. Üppig und grün vom feinsten.

  

 

Da wir keinen Bock auf Regen hatten, sind wir die Chain of Craters Road runter an die Küste gefahren, die Ranger hatten uns verraten, dass dort die Sonne scheint. Und tatsächlich, die Sonne brutzelte fleißig vom Himmel. Am Ende dieser Straße, die früher einmal in Richtung Hilo durch ging, steht man vor einem Lavafeld. Dieses hat 1986 etwa 16 Kilometer der Straße unter sich begraben.

  

 

Hier kann man ganz in Ruhe auf der Lava herumlaufen und sich die verschiedensten Formen anschauen.

  

 

Interessant ist immer wieder, wie sich in Ecken und Kanten frisches Grün ansiedelt und beginnt, auch diese Bereiche für die Natur zurück zu erobern.

  

 

 

 

Auch der Holei Sea Arch befindet sich in diesem Bereich. Geformt durch Wind und Wetter wird er selbigen irgendwann zum Opfer fallen.

  

 

Die Massen an Lava, die hier den Berg herunter geflossen sind, kann man sich absolut nicht vorstellen. Obwohl alles nur schwarz, grau und braun ist, ist es doch irgendwie faszinierend. Und neben den Spuren der Vernichtung gibt es immer wieder frisches Grün. (Na gut, manchmal auch Rosa)

  

    

 
 

 

Wieder hoch in Richtung Kilauea kommt man an einigen alten Kratern vorbei, die von früheren Ausbrüchen zeugen. Zwei davon sehen auch wirklich noch so aus, wie man sich einen Krater vorstellt. Einige andere sind scho komplett zugewachsen und deshalb kaum noch zu erkennen.

  

 

Am größten Krater, dem Kiaulea Iki, haben wir dann eine kleine Wanderung gemacht. Gut 6 km, etwa 125 Höhenmeter und 2 Stunden Zeit muss man einplanen. Wir sind auf Anraten eines guten bekannten nicht in der vorgesehenen Richtung, sondern im Uhrzeigersinn gelaufen. Da hat man den steilsten Teil des Weges als Abstieg und muss sich da nicht hoch quälen. Zuerst geht man an den Flanken des Kraters, die der Regenwald schon komplett für sich erobert hat, herunter auf den Katerboden.

  

 
 

 

Dort angekommen, darf man auf der erkalteten Lava quer durch den Krater laufen. Zu Zeiten des Ausbruchs 1959 war hier unten ein Lavasee mit einer Tiefe von etwa 130 Metern. Unvorstellbar.

  

 

Zwischendurch kam uns noch mal eine Regenwolke besuchen, die aber so schnell weiter zog, dass es fast nur als Erfrischung gewertet werden konnte.

  

 

Am anderen Ende des Kraters gab es einen dampfenden Hügel, den ich mir natürlich genauer anschauen musste. Also trotz Sandalen hoch, aber zu sehen war nur eine recht tiefe Spalte. Hmm, na gut, also wieder runter.

  

 

 

Nun durften wir uns auch schon wieder zum Kraterrand hoch arbeiten. Von einem Viewpoint dort konnte man gut die Rauchschwaden des Kilauea Kraters sehen. Dort wollen wir ja heute abends noch mal hin. Damit war unsere Wanderung schon beendet und wir machten uns langsam auf zu unserer Wohnung.

  

 

Hier mal zwei Fotos aus dem Visitor Center. Das Linke zeigt die Vulkan Göttin Pele, das rechte die Hawaii-Gans Nene.

Was die beiden verbindet? Ganz einfach, beide haben sich uns noch nicht gezeigt. Obwohl wir schon öfters Warnschilder für Nene gesehen haben, die Gans selber hat sich bisher versteckt. Dabei esse ich doch nur Ente so gern...

  

 

Hier noch mal ein paar Fotos von unserem "Häuschen". Es liegt wirklich mitten im Dschungel, selbst von der Straße aus kann man das Haus nicht sehen. Nur eine kleine Einfahrt, weiter nix. Und rings herum nur Grün, Grün und Grün.

  

   

 

Nach dem Abendessen sind wir noch mal los, um am Kilauea Krater nach dem Rechten oder besser nach dem Leuchten zu schauen. Vor Ort stellten wir fest, dass nicht nur der Vulkan fröhlich vor sich hin leuchtet, sondern auch der Vollmond. Auf jeden Fall war es schon sehr beeindruckend, wie intensiv die im Krater stehende Lava in der Nacht leuchtet.

  

 
 
 

 

Nach dem nächtlichen Ausflug wollten wir in der Wohnung dann sogar den Kaminofen anschmeißen, denn es war doch recht frischlich geworden. Aber mit nur großen Holzstücken von der Art wie unsere Akazie, dazu keine vernünftigen Anzündehilfen - das klappte nur kurz mal, solange die kleinen Teile zündelten. Die großen Holzscheite ließen sich davon nicht beeindrucken. Na gut, dann halt doch den Gasheizer an.

  

 

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