Florida 2019; Tag 11

11. Tag; Mo 04. Februar Everglades, Shark Valley, Everglades City

250 km

 

Obwohl wir gestern noch vor Zehn im Bett lagen, pennten wir bis halb Acht durch. Dann noch zum leckeren Frühstücksbuffet, Sachen zusammenkramen und los zu den Tieren. Wer also Fotos von Aligatoren, Schildkröten, Vögeln und anderem Getier nicht sehen möchte, der sollte jetzt nicht weiter lesen.

Wir begannen unsere Beobachtungen im Shark Valley, wo wir ob der frühen Stunde noch gut einen Parkplatz bekamen. Das Eingangsschild zu fotografieren war nciht möglich, da hier noch immer Bauarbeiten zur Beseitigung der Sturmschäden laufen. Also Auto abstellen, Fotoapparat schultern und loslaufen.

Gleich von Beginn an hatte man immer etwas zu schauen, wobei es bei noch bedecktem Himmel erst mal mehr die fliegende Zunft (na ok, meist standen sie nur herum) war, die zu besichtigen war.

 

 
 
 

 

Doch bald waren auch die ersten Alligatoren zu sehen. Und dann auch gleich ein Highlight des Tages. Nach einem jungen Alligator entdeckten wir ein Nest mit etwa 20 ganz jungen Ali's, die sich in der Sonne aufwärmen ließen. Ich habe versucht zu zählen, aber selbst die übliche Faustformel Beine zählen und durch vier teilen hat hier nicht geholfen. Die kleinen Biester konnten einfach nicht still sitzen.

 

 
 
 
 

 

Schön ist hier auch, dass man an den Alligatoren auch mal etwas dichter vorbei gehen kann, die nutzen nämlich den Seitenstreifen des Gehweges zum sonnen. Und davon gab es inzwischen genug.

 

 

 

Langsam näherten wir uns wieder dem Visitor Center, als uns eine Schulklasse in Begleitung von Rangern entgegen kam. Sie machten hier scheinbar etwas Biologieunterricht. Alle hatten Karten mit den Tierarten in der Hand und verglichen fleißig, was da gerade vor ihnen stand, schwamm, flog oder gefressen wurde.

 

 

Selbst die Fische konnte man bei dem klaren Wasser gut beobachten, viele sprangen auch fleißig an der Wasseroberfäche herum. Ich habe aber lieber ein phlegmatisches Exemplar fotografiert, denn bei den Hüpffischen hatte ich nur Wellen auf dem Foto.

 

 
 
 

 

Gegen 13:00 Uhr wechselten wir den Beobachtungsbereich und fuhren zur Loop Road. Dies ist eine teilweise unbefestigte Straße von etwa 30 km Länge durch einen Teil der Everglades. Zuerst mussten wir aber unser Pferdchen auf den Tamiami Trail bringen und ein paar Meilen traben lassen.

 

 

An der Loop Road angekommen begrüßte uns schon an der zweiten oder dritten Brücke der erste Alligator. (Vorn links, müsste bissl gucken).

Die nächsten gut zwei Stunden waren wir damit beschäftigt, auszusteigen, zu gucken, knipsen, einzusteigen und weiter zu fahren. Und dabei dann immer schön rechts und links auf die Wildnis gucken. Na ok, ab und zu auch auf die Straße.

 

 
 
 

 

Auch eine kleine Wanderung haben wir gemacht. Es gab außer den Pflanzen nicht viel zu sehen, erst als wir wieder dicht an der Loop Road waren, konnten wir wenige Meter neben uns im Gesträuch ein paar fresslustige Gesellen entdecken.

 

 
 

 

Bissl weiter entdeckten wir eine Prozession der Schildkröten. Die letzte Kleine war entweder beleidigt oder leicht orientierungslos. Auf dem zweiten Foto direkt danach könnt ihr übrigens sehen, wie wir sie in Natura, also ohne Teleobjektiv, gesehen haben. Der folgende Alligator dann lag dagegen direkt an der Straße, dort war kein Tele nötig, eher schon ein Weitwinkel.

 

 
 
 

 

An vielen stellen gibt es hier Brücken oder Durchlässe, damit das Wasser die durch die Straße getrennten Gebiete gut durchströmen kann. In diesen Bereichen war es immer gut, einen zweiten Blick zu riskieren. Bei Ramona sieht am unten im strömenden Wasser einen länglichen grauen Bereich.

Wenn man sich diesen Bereich näher anschaut, sieht man plötzlich, wer da auf anschwimmendes Futter wartet.

 

 

 

Leider sind auch 30 km irgendwann mal vorbei und wir mussten zu den lieben (na ok, manchmal vielleicht auch nicht) Tieren tschüss sagen. Über den Tamiami Trail fuhren wir in Richtung unseres Hotels. Natürlich mussten wir am kleinsten Postamt Amerikas einen kurzen Foto-Stopp einlegen. Das einordnen in den fließenden Verkehr als Linksabbieger war nicht ganz ohne, aber beim Mustang einmal kräftig aufs Gas gedrückt, auf dem Randstreifen noch kurz durchdrehende Räder und dann ging es ratz batz vorwärts. Schnell musst ich das Gaspedal wieder frei geben, denn 60 Meilen waren schnell erreicht.

 

 

Einen weiteren Halt machten wir am Florida Info Center, wo of Manatees zu sehen sind. Heute war da aber leider nur Grünzeug und Wasser - na ok, und ein paar Touris. Aber definitiv keine Manatees, nicht mal deren Nasenlöcher.

 

 

Also wieder rauf auf den Tamiami Trail und vorwärts gen Hotel. Am Cypress Swamp Trail legten wir noch eine kleine Wanderrunde ein. Schließlich war es erst 17:00 Uhr, da konnte man noch etwas tun. Hier waren wir schon mal mit Petra & Eric, daher wussten wir, dass hier ein Adler sein zu Hause hat.

Viele Tiere waren um diese Zeit nicht mehr zu sehen, aber ein Specht ließ sich doch beim Dinner beobachten.

 

 

 

Nachdem ich kurz nach dem Specht Foto ein paar recht laute Vogelschreie gehört hatte, ging der Kopf in die Höhe und die Knipse in Bereitschaft. Und tatsächlich, Mr. oder Mrs. Adler waren auf dem Heimflug. Als wir im Bereich des Nestes waren, war tatsächlich jemand zu Hause und ließ sich ablichten. Im Nest bewegte sich auch ab und zu etwas, aber durch das viele Gesträuch davor konnte man nicht erkennen, ob es ein Junges oder evtl. die Adlerine beim brüten ist.

Das war ein richtig schönen Abschluss des Tages und wir machten uns nun endgültig auf zum Hotel.

 

 
 
 

 

Im Port of the Islands angekommen bekamen wir schnell unser Zimmer, aber leider auch die Info, dass das Restaurant montags Ruhetag hat. Und mehr gibt es hier nicht, kein Imbiss, keinen Shop, einfach nur nix. Zum Glück war in 10 km Entfernung eine Tanke, so holten wir uns dort unser fürstliches Mahl für heute Abend. Nach der Schlemmerei auf dem Schiff nicht schlimm, wir konnten etwas zusetzen.

 

 

Was wir morgen so machen, wissen wir noch nicht genau. Aber soviel Spaß wie wir heute beim beobachten der Tiere hatten, könnte es gut sein, dass wir noch mal in die Everglades rein fahren. Oder aber eine Runde mit einem Airboat. Oder was ganz anderes, schauen wir mal.

 

 
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