USA 2016; Tag 8

8. Tag; So 23. Okt. Durango Silvertone Narrow Train

0 km

 
Da ich ja in den letzten Tagen doch einiges fahren musste (wollte), habe ich mich heute einfach mal chauffieren lassen. Und damit es nicht etwa ein zu kleines Wägelchen wird, haben wir gleich mal eine Dampflock geordert. Gemeint ist die Museumseisenbahn von Durango nach Silverton, die auf einer Strecke von etwa 70 km in die Rockys führt.
Wir waren bereits eine Stunde vor Abfahrt fertig, so dass wir ganz in Ruhe am Bahnhof unsere Souvenier-Tickets abholen und dann noch einen kurzen Gang durch Durango unternehmen konnten.  
    
 
Außer ein paar Skulpturen war allerdings am Sonntag Morgen nix wichtiges zu sehen, denn die Shops hatten natürlich alle noch geschlossen.  
   
 
 
Richtig gut gefallen hat uns das Strater Hotel, in dem sich an der Ecke der Diamond Belle Saloon befindet. In dieser Piano Bar im Stile des wilden Westens - incl. der Bedienung - haben wir uns gestern Abend das Abendessen schmecken lassen.  
   
 
In einm kleinen Shop nebenan hwar noch ein sehr schöner Spruch im Fenster, den ich einfach mal zum Motto des Tages erkoren habe.
Na dann los, wir kommen.  
   
 
Beim einsteigen in den Zug habe ich mich doch ganz versehentlich in die falsche Klasse verirrt - allerdings hätten mir der Barwagen und der geheizte Panoramawagen auch ganz gut gefallen.  
   
 
 
Wir sind aber lieber unseren Gewohnheiten treu geblieben und haben Holzklasse gewählt. Wegen der freien Sicht sogar den offenen Wagen - mal sehen wie das bei morgendlichen Temperatruen von etwa 5 Grad funktioniert.  
   
 
 
Nach fast pünktlicher Abfahrt um 8:50 Uhr führt die Strecke erst mal noch durch flaches Land am Animas River entlang. Die Sonne hatte es bereits über die umliegenden Berge geschafft und so hielt sich das Gefröstele in Grenzen.  
   
 
 
Nach einer knappen Stunde, in der wir zur Unterstützung der Sonne einen mit Baileys und Sirup verfeinerten Kaffee genossen, entfernten wir uns vom Highway und bogen in das einsame Tal ab. Ab jetzt waren wir mit dem Fluss und den Bergen allein. Die Kulisse änderte sich auch sehr schnell und wurde deutlich spektakulärer. Auf jeden Fall sollte man auf dieser Fahrt nicht an Höhenangst leiden, denn die Streckenführung ist teilweise schon recht ausgesetzt. Und das Pendeln und Rumpeln der Waggongs ist auch nicht so ganz ohne.  
   
 
 
 
 
Der Vorteil an dem offenen Wagen war, dass man jederzeit hervorragend raus gucken konnte, ohne störendes Glas. Der Nachteil, dass die Absonderungen der Dampflock den Weg direkt in den Waggon fanden. Aber egel, das bisschen Ruß und Qualm kann man ab, wenn man schöne Landschaft sehen will.  
   
 
 
Bei diesem Bild fällt mir noch ein, dass in den Wagen absolutes Rauchverbot besteht. Als wenn das noch auffallen würde.  
   
 
Während der 3,5 Std. Fahrt bis Silverton mussten wir zwei Stops einlegen, denn so eine Lokomotive hat auch Durst. Zweimal mussten tausende von Gallonen nachgefüllt werden, damit wir unser Ziel erreichen konnten. Im Vergleich, ich begnügte mich mit einem verfeinerten Kaffee und einem kleinen Bier.  
   
 
 
Kurz vor halb Eins fuhren wir in Silverton ein, einem kleinen Städchen, das sein Bestehen einigen Silberfunden in den 1870-ern verdankt.  
   
 
 
 
 
Bis zur Rückfahrt um 14:30 hatten wir jetzt Zeit, die Stadt - äh das Städtchen, das wirklich kleine Städtchen, zu erkunden.
Ein Rundgang durch die 3 Straßen mit Besichtigung der meisten offenen Souvenierläden verbrauchte dier erste Stunde, ein kleines Mittagessen und ein Geocache die zweite.  
   
 
 
 
 
 
Zum Mittag gönnten wir uns eine gemeinsame Pizza (nicht im Bild) und ein Bier mit drei Brombeeren drin (siehe Bild).
Ich habe mich im wesentlichen um das Bier gekümmert, Ramona hat die Brombeere gegessen. Also gerecht geteilt.  
   
 
Pünktlich zur Abfahrt waren wir wieder am Bahnhof, wo ich sogar noch den standegemäßen Lokführer ablichten durfte. Wir legten unser Leben wieder in seine Hände und nahmen unsere Plätze im offenen Wagen wieder ein.  
   
 
 
 
Kurz nach Verlassen von Silverton konnte man deutlich sehen, dass es hier oben ohne Sonne schon sehr kalt wird, denn ein kleiner Wassserfall war fast komplett vereist. Für uns waren die Temperaturen aber jetzt sehr erträglich, geschätzte knappe 20 Grad sind ok.  
   
 
 
 
 
Recht witzig war während der Fahrt, dass die Leute sich immer auf der Seite drängelten, auf der der Fluß gerade war. Da dies während der Fahrt ein paar Mal wechselte, gab es auch immer ein fleißiges hin und her. Und das, obwohl man Platzkarten hat.  
   
 
Kurz nach 17:00 Uhr erreichten wir wieder das Tal bei Durango und konnten nahmen die letzten Meilen unter die Räder. Inzwischen reichte es uns auch, denn 7 Std. Zug fahren schlauchen auch bei noch so schöner Landschaft.  
   
 
 
Kurz vor der Stadt konnten wir noch zwei Halloween Dekorationen bewundern, wobei vor allem die Zweite ein lautstarkes Hallo und Juhu von beiden Seiten erzeugte. Weitere Hintergründe sind nicht bekannt.  
   
 
 
Pünktlich 18:00 Uhr waren wir wieder am Bahnhof und konnten uns ins nahe Hotel begeben. Dort führte der Weg als erstes unter die Dusche, denn das halbe Kilo Ruß musste raus aus den haaren und sonst wo noch.
Alles in allem, eine ganz tolle fahrt in einer sehr schönen Hochgebirgskulisse. Wir würden auch beim nächsten Mal wieder einen offenen Wagen nehmen, denn man kann einfach deutlich besser schauen. Und das bischen Ruß geht wieder raus - sogar aus den Augen.  
   
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