USA 2014; Tag 8

8. Tag; Mi 10. Sept. Olympic NP

320 km

 
Der heutige Morgen begann mit einem Aufschrei neben mir. "Waaas, schon so spät?" Statt um kurz vor Sieben begannen wir den Tag erst halb Neun - die Betten waren scheinbar zu bequem. Oder es haben uns doch die Vampire besucht und wir sind erst so spät aus der Ohnmacht erwacht. Na egal, der Tag konnte beginnen. Nach einem kleinen Frühstück aus Waffeln und zwei Danish packten wir unser Geraffel ins Auto und machten uns auf den Weg zum ersten Ziel, dem HOH Rain forest. Bei unserer Abfahrt in Forks spielte das Wetter auch passend zum Ziel mit, wolkenverhangener Himmel und zwischendurch mal kurz Niesel.

Um zum Regenwald zu kommen, muss man erst mal etwa 30 km in die Olympic Mountains rein fahren, das Ganze natürlich bei ordentlich Geschwindigkeitsbeschränkung. Aber nach einer knappen Stunde waren wir am Visitor Center. Schon die Telefonhaube ließ erahnen, was uns in diesem Wald erwartet. Sie war wunderbar dekorativ von Moos überwachsen - scheint hier schon einige zeit rum zu stehen.
 

 
Ein kurzer Stop im Visitor Center, dann ging es los auf die beiden Trails. Einmal der Spruce Trail und zum zweiten der Hall of Mooses Trail. Beide zusammen knapp 4 km lang ohne nennenswerte Höhenunterschiede - also kein Problem.
 
 
Recht schnell waren wir mitten zwischen den mit viel viel Moos behangenen Bäumen, die wie für einen Märchenfilm dekoriert sind. Nur der Eindruck eines Regenwaldes wollte sich nicht so recht einstellen, denn hier schien inzwischen die Sonne wieder von einem blauen Himmel und außerdem hat es auch einige zeit nicht geregnet. Dadurch sah das Moos nicht mehr so satt grün aus, sondern schon etwas grauer und trockener.
 
 
Spaß gemacht hat es trotzdem, zwischen diesen verschleierten Bäumen spazieren zu gehen. Zwischendurch kruezte mal ein Chipmunk unseren Weg, setzte sich ruhig auf einen Ast und futterte gemütlich vor sich hin.
 
 
 
Die behangenen Bäume hier sind übrigens nicht etwa kleine Varianten, nein wie unten zu sehen ist, sind auch sehr üppige und große Exemplare dabei. Und wie es sich für einen Nationalpark gehört, wersen auch die umgefallenen Kollegen liegen gelassen. Und wie in der Natur üblich wachsen darauf bzw. daraus einfach wieder neue Bäume. Der ewige Kreislauf des Lebens vom Regenwald erklärt.
 
 
 
Als wir genug (vom) Moos hatten, ließen wir unseren Mazda wieder ein paar Meilen fressen. Next Stop - Ruby Beach. Dieser Beach bietet so einiges an Treibholz, aber vor allem durch Erosion entstandene Felsformationen im Pazifik. Unter anderem einen Doppel-Arch. Eine knappe Stunde turnten wir hier herum, schauten uns alles an und holten uns beim Überqueren der Mündung des Cedar Creek sogar noch nasse Füße.
 
 
 
 

  


Irgendwie hatten wir vom Regenwald aber doch noch nicht genug, denn am Lake Quinault, ziemlich im Süden des Olympic NP, bogen wir noch mal von unserer Route ab, um zum dortigen Regenwald zu fahren.

Direkt am Visitor Center geht ein nicht all zu langer Trail ab, der uns anfangs wenig begeisterte. Aber je weiter man in den Wald herein kam, um so schöner wurde es. Außerdem waren wir hier ganz allein unterwegs, erst als wir nach der Runde wieder ins Auto stiegen, kamen andere Besucher hier an.

 
 
Damit waren die geplanten Punkte des heutigen Tages schon wieder abgehandelt und wir durften noch etwas Strecke hinter uns bringen. Geplant war, noch so weit wie möglich in Richtung Mt. St. Helens zu fahren, den wir morgen besuchen wollen. Im Endeffekt schafften wir es sogar noch bis nach Randle am White Pass Scenic Byway, dem Ausgangspunkt der Forest Road zur Windy Ridge. Und genau dort wollen wir morgen hin, um uns den Vulkan aus der Nähe anzuschauen.

Der Ort Randle ist ansonsten ein ziemlich kleines Nest mit einem sehr sehr einfachen Motel. Das gegenüber liegende Diner war ok, aber scheinbar auch nicht gerade von Touristenströmen verwöhnt. Als die Bedienung mit bekam, dass wir aus Deutschland kommen, durften wir uns bei der Chefin gleich mal in das dortige Besucherbuch eintragen. Außerdem hat uns eine anwesende Lady ihre Erlebnisse von Ausbruch des Mt. St. Helens erzählt. Das nenne ich mal Gastfreundschaft.
 

 

    

Damit ist schon wieder ein schöner Urlaubstag vorbei - und wir sind um einige Erlebnisse reicher.

Für uns heißt es jetzt, ab in die Federn, demit wir morgen pünktlich aufstehen.

    

 
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