Thailand 2010; Tag 3

3. Tag; Sa 10.04. Rundfahrt zum River Kwai

 

 

Pünktlich um 5:00 Uhr ging in unserem Zimmer das Freudenfest los. Der Weckdienst des Hotels war der erste, dann der Wecker des Zimmers, dicht gefolgt von meinem Handy. Sicher ist sicher. ;-)

Nach diesem morgendlichen Gelärme waren wir aber wirklich wach.

Pünktlich um 6:00 Uhr wurden wir abgeholt zu unserem 2-Tages-Trip zum River Kwai incluisive Übernachtung auf Hausbooten.

Mit einem Kleinbus wurden wir quer durch Bangkok zur Sammelstelle gekarrt, ab da ging es dann mit einem Reisebus raus aus Bangkok.

 Unterwegs konnte ich vom Bus aus noch einen Schnappschuss des hier üblichen Personentransportes machen.

Gerade mal 14 Personen lümmelten sich hinten auf der Ladefläche herum.

Solche Fuhren kann man übrigens nicht nur in der Stadt bewundern, sondern durchaus auch auf der Autobahn, bei entsprechendem Tempo.

 Den ersten Stopp machten wir an einer Anlegestelle für Langschwanzboote - inzwischen etwas über 2 Std. von Bangkok entfernt.

Diese Bootstour konnte man fakultativ zur River Kwai Brücke unternehmen, kutschiert wurde mit sogenannten James-Bond-Booten.

Wir verzichteten aber auf dieses kostenpflichtige Vergnügen, da wir am Nachmittag eh noch eine Bootstour auf dem Programm hatten..

Der nächste Halt war dann an der durch den Film "Die Brücke am Kwai" bekannten Brücke. Sieht ganz nett aus und macht auch Spaß, da drüber zu laufen. In den Gleisen kann man gut gehen, wenn Gegenverkehr kommt, muss man auf das schmale Brett daneben ausweichen. Geländer? Fehlanzeige.

Und wenn der Gegenverkehr ein Zug ist, muss man in die an den Brückenpfeilern eingerichteten Ausweichstellen.

Ist aber kein Problem, denn der Zug fährt hier im langsamen Schritttempo. 

Da die Brücke am Kwai im 2. Weltkrieg durch Kriegsgefangene gebaut wurde, war unser nächster Stopp das Kriegsmuseum und der Soldatenfriedhof, auf dem tausende Briten, Australier, Niederländer und Asiaten begraben sind. Alle sind beim Bau der Todeseisenbahn genannten Strecke von Thailand nach Burma ums Leben gekommen.

 

Gegen Mittag sind wir an der Anlegestelle "unseres" Langschwanzbootes angekommen, mit dem wir zu den "Jungle Rafts" gebracht werden sollten.

Vor unserem Bus steht übrigens nicht unser Gepäck, sondern massenhaft Eier, die auch per Boot zu unserer Unterkunft geliefert wurden. Straßenanbindung ist dort nämlich Fehlanzeige.

Das Einsteigen in die Boote gestaltet sich recht schwierig, da es recht weit runter geht und als Sitzmöglichkeit nur ein Kissen auf dem Boden des Bootes liegt.

Die Motoren sind ordentliche Klopper, sahen für mich aus wie normale PKW-Motoren, die auf ein Boot gebaut wurden.

 Wenn das Boot dann erst mal Fahrt aufgenommen hat, geht es richtig zur Sache. mit geschätzten 40 bis 50 Sachen pfeift man über das Wasser - so manche recht erfrischende Dusche inklusive. Das war aber bei den Temperaturen von deutlich über 30 Grad nicht unangenehm.
Die Fahrt zu unserer Unterkunft, den "River Kwai Jungle Rafts" dauerte etwa 45 Minuten und war einfach nur Klasse. In dieser tollen Landschaft über das Wasser zu fliegen machte nur Spaß. Allerdings war ich dann doch froh, als wir angekommen sind, denn die Sitzposition in diesen Booten ist nichts für mich langen Lulatsch.

An den Hausbooten angekommen, gab es erst mal sehr leckeres Mittagessen und dann Freizeit bis zum späten Nachmittag.

Diese nutzten wir zum relaxen und natürlich auch zum Baden.

Das Baden gestaltete sich jedoch nicht so ganz einfach, denn die Strömung des Flusses war heftig. Und da die Hausboote gerade in einer leichten Biegung des Flusses lagen, kam gerade bei unserem Boot die Hauptströmung unter den Booten hervor. Also immer schön in der Nähe des Steges bleiben und die letzte Leiter nicht verpassen. Selbst mit kraulen schaffte ich es nur kurz, gegen die Strömung am gleichen Fleck zu bleiben. Spaß gemacht hat's aber trotzdem.
Am Nachmittag besuchten wir einen Mon-Stamm, einen Eingeborenen-Stamm, der von Burma hier her gezogen ist. Sie wohnen gleich neben den Jungle Rafts - was uns bei den hier herrschenden Temperaturen vor allzu langen Fußwegen verschonte. Aber auch wenn sie unter einfachen Bedingungen lebten - einen Tempel gab's auch hier. Und auch Moppeds waren im Wald zu finden.
Interessante Häufchen auf dem Weg deuteten schon auf den nächsten Höhepunkt hin, die Elefanten. Wir konnten sie uns in Ruhe anschauen, auch ganz dicht, aber reiten stand heute noch nicht auf dem Programm.
Zurück in den Jungle Rafts gönnten wir uns an der Bar erst mal ein eiskaltes Bier. Das dort hängende Thermometer zeigte knappe 40 Grad an - wohlgemerkt auf dem Fluss. Vor Schreck genehmigten wir uns gleich noch ein zweites Bierchen.
Das Abendessen war wehr sehr lecker, nicht zu scharf und sehr romantisch. Auf den Jungle Rafts gibt es nämlich keinerlei Elektrizität, als Beleuchtung fungieren überall Petroleumlampen und -fackeln.  Nach dem Essen gab es eine Tanzvorführung der Mon, die Musik dazu war allerdings extrem gewöhnungsbedürftig. Als das Orchester mit dem Stück begann, klang es in etwa so, als wenn ein Laster mit Altmetall umgefallen wäre. Die Motivation der Tänzerinnen war auch nicht so die allerbeste, aber zum Glück dauerte die Vorführung nur eine halbe Stunde.

Bei einem gut gekühlten Bierchen ließen wir den Tag auf unserer Terrasse direkt am Fluss ausklingen.

Am Sternenhimmel waren Massen von Sternen zu sehen, da fast keine Beleuchtung die Sterne störte. Die Temperaturen waren immer noch recht hoch, und da unsere Boote natürlich keine Klimaanlage hatten - wie auch ohne Strom - trieb es uns nicht wirklich in's Bett.

Während wir dort saßen, kamen auf einmal viele helle Kleckse den Fluss herunter. Mit der Taschenlampe konnte man erkennen, dass es sich um die Reste aus der Küche handelte, Salatblätter, Schalen und ähnliches. Sozusagen biologisch entsorgt.

Übrigens, die Entsorgung der einzelnen Hausboote erfolgte auch biologisch - direkt in den Fluss.

Die offenen Rohre - sowohl Waschbecken als auch Toilette - konnte man unter den Booten sehen.

Und ja, das Baden im Fluss hat Spaß gemacht....

 

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